Es wird ein unverzeihlicher Fehler begangen

08.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:05 Uhr

Zum Artikel "Hähnchenmast: Behörde ebnet den Weg" (PK vom 29./30. Oktober):

Mit Wut und Entsetzen haben wir diesen Bericht gelesen. Obwohl schon vor Jahren von der Seite der Behörden klar war, dass dieser Stall gebaut werden darf, haben wir gekämpft und alles getan, um diesen Hühner-Qualstall zu verhindern. Wir waren wohl zu anständig und haben uns nicht auf die Straße geworfen und uns auch nirgends angekettet. Das alles ist wieder mal eine herbe Erfahrung für uns als Gegner der Massentierhaltung. Es ist doch in aller Deutlichkeit bewiesen, dass in der modernen Tierhaltung - was immer das ist - eine artgerechte Tierhaltung gar nicht möglich ist.

Wenn unsere Landratsämter weiterhin solche Mastanlagen genehmigen, wie soll dann die Umkehr von der Agrarindustrie und Massentierhaltung überhaupt noch möglich sein? Hier wird ein unverzeihlicher Fehler bei Genehmigung dieser Anlage in Eschelbach begangen. Das System solch einer Intensivtierhaltung verhindert eine tiergerechte Haltung und führt zu massiven Tierschutzproblemen wie Verhaltensstörungen, Verletzungen und Krankheiten. Unverständlich, dass die Verantwortlichen im Landratsamt dies unterstützen. Haben die noch ein gutes Gewissen? Alleine die zwei Tage bei der Erörterung waren von unserer Seite umsonst, da mit Sicherheit dem Betreiber gesagt wurde, reg dich nicht auf, du darfst bauen wie du willst, wir unterstützen dich. Die Gemeinde Wolnzach war dagegen, Eschelbacher Bürger und auch viele Kämpfer gegen diesen Qualstall sind jahrelang auf die Straße gegangen, haben Infostände gemacht und alles, was uns noch möglich war, getan. Wegen einem Betreiber müssen die Eschelbacher jetzt massiv darunter leiden. Es kommt aber alles noch schlimmer, sollte dieser Monsterbau mal fertig sein. Die Tiere müssen ihr ganzes kurzes Leben darunter leiden, nur damit ein Mensch den Profit einschiebt. Wenn es ums Geld und Gewinn geht, dann ist es doch egal, wie andere darunter leiden. Kann man so glücklich leben, wenn im selben Ort fast alle dagegen sind. Die Betreiberfamilie jammert, dass sie mit ihren Nerven am Ende sei. Da gibt es eine klare Möglichkeit, das zu ändern. Geben Sie den Stallbau auf und versuchen Sie mit den Bürgern wieder klarzukommen, Ihre Nerven werden es ihnen danken! Das Landratsamt genehmigt auch noch, das Grundstück bereit zu stellen und den Humus abzuschieben. Sollte wider Erwarten doch nicht gebaut werden, muss alles wieder zum Ursprung zurück. Für wie blöd werden wir denn gehalten? Der Landrat räumt ein, dass es ein Versäumnis war, dass ihm das Vorgespräch allerdings "durchgerutscht" ist. Bei so einem Monsterbauvorhaben darf das nicht passieren. Im Übrigen arbeiten ja noch mehr Menschen in dieser Abteilung, aber da rutscht wohl alles gemeinsam durch.

Lisa Munz

Edgar Munz-Schüller

Reichertshofen