Schrobenhausen
Es werden immer mehr Einsteiger

BRB fährt seit fast vier Jahren auf der Paartalbahn – Zeit für eine kleine Bilanz

06.08.2013 | Stand 02.12.2020, 23:49 Uhr

 

Schrobenhausen (SZ) Die Zahl der Bahnfahrer steigt – zumindest in Schrobenhausen. Pro Jahr verzeichnet die Bayerische Regiobahn (BRB) zwischen 2,5 und 2,8 Prozent mehr Fahrgäste. Das erklärte BRB-Vertriebsleiter Florian Lehner auf Anfrage. Vor allem Pendler nutzten die Triebwagen auf der Paartalbahn.

Im Durchschnitt zählt die BRB am Schrobenhausen etwa 480 Einsteiger pro Tag, wie Lehner sagt. Während der Schulzeit, wohl gemerkt – also montags bis freitags. An den Wochenenden stiegen im Schrobenhausener Bahnhof im Schnitt etwa 380 Menschen in die blauweißen Züge, die täglich zwischen Augsburg und Ingolstadt pendeln. In den Ferien sinken die Zahlen deutlich, sagt Lehner, „die Schüler fallen weg“. Lehner, selber Pendler, weiß, wovon er spricht.

Im Dezember 2009 hat die BRB die Deutsche Bahn mit ihren roten Triebwagen auf der Strecke abgelöst. Mit dem Betreiberwechsel der Züge habe sich auch der Takt auf der Paartalbahn geändert, sagt Lehner zurückblickend. Von 5.35 Uhr an verkehre die BRB mit ihren Zügen bis nach Mitternacht stündlich.

„Früher war der Takt sehr dünn“, formuliert es Lehner freundlich. „Wenn mehr Züge angeboten werden, fahren auch mehr Menschen mit dem Zug“, sagt Lehner. Das habe mit Sicherheit zum Erfolg der BRB auf der Linie zwischen Ingolstadt und Augsburg beigetragen. Hinzu komme der ICE-Anschluss in Ingolstadt für alle Menschen, die in Richtung Norddeutschland unterwegs seien. Wer nach Süden wolle, habe in Augsburg genügend Auswahl an ICE-Anschlüssen – schon seit Jahren. „So finden auch die Menschen aus Schrobenhausen und Umgebung Anschlüsse an den Fernverkehr“, so Lehner.

Den Erfolg der BRB kann Lehner auch mit Zahlen belegen. Jedes Jahr wachse die Schar der BRB-Fahrgäste auf der Paartalbahn zwischen 2,5 und 2,8 Prozent. „Das ist kein übertriebenes Wachstum, aber schon ein stetiges“, so Lehner. Also in den vergangenen Jahren seit dem BRB-Start sei die Fahrgastzahl insgesamt um rund zehn Prozent in die Höhe geklettert, rechnet Lehner vor.

Damit fühlen sich die BRB und ihr Vertriebsleiter gut gerüstet für die kommenden Jahre. Noch bis 2019 läuft der Vertrag zwischen der BRB und dem Freistaat Bayern, der über seine Eisenbahngesellschaft bei den Nahverkehrsanbietern die Züge auf den Bahnlinien bestellt. Drei bis vier Jahre vor Ablauf des Vertrages werde die Paartalbahn wieder öffentlich ausgeschrieben. Ob die BRB dann wieder den Zuschlag bekomme, will und kann Lehner heute noch nicht vorhersagen. Das sei derzeit noch völlig unklar.

Klar dagegen ist für Lehner aber, wie die BRB versuchen werde, die Fahrgastzahlen noch weiter zu steigern. Der geplante Haltepunkt in Brunnen werde dabei wohl auch eine Rolle spielen, sagt Lehner. Im kommenden Jahr sollen die Bauarbeiten für den zusätzlichen Halt auf der Paartalbahn beginnen. Rund zwei Jahre werde der Bau wohl dauern. Mit der Inbetriebnahme des neuen Zusteigebahnhofs rechnet Lehner dann im Dezember 2016. „Davon erhoffen wir uns weitere Fahrgastzuwächse in beide Richtungen“, so Lehner. Und was die Richtung nach Ingolstadt angeht, hofft die BRB auch, dass ihre Züge in Zukunft nicht mehr am Bahnhof enden müssen. Viel lieber wäre es der BRB wenn ihre Züge am Nordbahnhof enden könnten. Der liege etwas näher am Stadtzentrum als der Hauptbahnhof. Aber noch interessanter wäre es für die BRB, wenn eine Bahnanbindung an das Audi-Werk realisiert würde. Lehner: „Es gibt also Entwicklungsmöglichkeiten.“