Reichertshofen
„Es war sehr schön“

Reichertshofen nimmt nach 22 Jahren Abschied von Pfarrer Karl Mayr

24.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:45 Uhr
Verabschiedung Pfarrer Karl Mayr Reichertshofen −Foto: Vogl, Verena, Reichertshofen - L

Reichertshofen (DK) Nach 22 Jahren in der Pfarrgemeinde St. Margaretha in Reichertshofen geht Pfarrer Karl Mayr zum 1. September in den Ruhestand. Einen ganzen Tag lang nahm die Marktgemeinde am vergangenen Sonntag Abschied von ihrem Geistlichen.

Die große Abschiedsfeier begann mit einem Patroziniumsgottesdienst um 9.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Margaretha in Reichertshofen. Die musikalische Gestaltung der stimmungsvollen Turmbläsermesse von Fridolin Limbacher unter der Gesamtleitung von Josef Dietl übernahmen Bläser der Reichertshofener Musikanten. Die Gesangspartien gestaltete der Liederkranz Reichertshofen, die Solopartien sangen Ingrid Weiß und Johanna Kufer.

Die Predigt von Pfarrer Mayr behandelte das Thema „Abschied“. Er endete mit den Worten von Kaiser Franz Joseph von Österreich: „Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut!“

Am Nachmittag gab es in der Schulturnhalle in Reichertshofen die dreieinhalbstündige Abschiedsfeier mit einigen Aufführungen. Der Katholische Frauenbund hatte köstliche Kuchen und Kaffee kostenlos bereitgestellt. Reichertshofener Bäckereien steuerten herrliche Torten bei. Kirchenpfleger Rudi Repper führte die rund 300 Gäste durchs Programm, das eine bunte Mischung aus Ansprachen und Aufführungen war. Stellvertretender Landrat Anton Westner (CSU), Bürgermeister Michael Franken (JWU) und der stellvertretende Pfarrgemeinderatsvorsitzende Markus Schweigard würdigten das Wirken von Pfarrer Mayr in Reichertshofen.

Mayr hatte 1995 die seelsorgliche Verantwortung für Reichertshofen und Starkertshofen übernommen. Der Geistliche investierte viel Zeit und Herzblut in die Renovierung und Verschönerung der Pfarrkirche St. Margaretha in Reichertshofen und der Filialkirche in Starkertshofen. Im Jahr 2000 wurde zudem die Marienkapelle in Starkertshofen errichtet, zu der in jedem Jahr eine Lichterprozession führt. Diese Prozession, aber auch die Nacht der Lichter und alle gewohnten Festgottesdienste bleiben den Gläubigen erhalten, wie Markus Schweigard versicherte.

2007 feierte der Pfarrer sein Silbernes Priesterjubiläum. 2014 musste er aus gesundheitlichen Gründen kürzertreten und in die Reha. Auch das war ein Grund für den Wechsel in den Ruhestand. Pfarrer Mayr will auf freiwilliger Basis am neuen Wohnort Aichach in der Seelsorge mithelfen, soweit es die Kräfte erlauben.

Bezaubernde Aufführungen mit Tanz und Gesang gab es von den Kindern des katholischen Kindergartens St. Margaretha unter der Leitung von Beate Schwarz. Einen wunderschönen Sologesang und ein gemeinsam gesungenes irisches Segenslied bot Maria Masuyo Erb.

Einen tollen Auftritt gab es auch von „Roger Whittaker“ und „Nana Mouskouri“ (Alfred Kasonits und Wally Scholz). Die Langenbrucker Theaterbühne begeisterte mit dem lustigen Sketch „Die Notbeichte“. Auch die Ministranten hatten einen Sketch einstudiert, mit dem sie das Publikum erheiterten.

Am Ende der Veranstaltung dankte Pfarrer Mayr sichtlich bewegt allen Beteiligten. Er hatte bewusst auf Abschiedsgeschenke verzichtet, da die neue Wohnung viel kleiner als das Reichertshofener Pfarrhaus sein wird. Stattdessen stand eine Spendenbox bereit, in der für ein neues Messgewand des Geistlichen gesammelt wurde – das alte Gewand war durch einen Reinigungsfehler unbrauchbar geworden.

Reichertshofen wird, wie bereits berichtet, künftig von Pfarrer Michael Schwertfirm übernommen, der im Rahmen einer Pfarreiengemeinschaft die Orte Langenbruck, Hög, Puch, Pörnbach und Reichertshofen betreut. Unterstützt wird er von Pater Franz Purainer. Im August kommt außerdem wieder der afrikanische Geistliche Jerome Cosmas Muyunga aus Uganda nach Reichertshofen, der im vergangenen Jahr hier seinen ersten Einsatz hatte.