Ingolstadt
"Es war einfacher als gedacht"

Béla Milan Uhrlau stellt sich in "Das Ding" vor

23.09.2013 | Stand 02.12.2020, 23:38 Uhr

Béla Milan Uhrlau spielte schon als Neunjähriger am Staatstheater Oldenburg - Foto: Olah

Ingolstadt (aw) 6,64 Millionen Menschen sind ein ziemlich großes Publikum: So viele Fernsehzuschauer hatten eingeschaltet, als im Juli eine Folge des „Polizeiruf 110“ lief – mit Matthias Brandt, Lars Eidinger und Béla Milan Uhrlau. Auch wenn Letzterer nur eine kleine Rolle als „amateurhafter Drogendealer“ innehatte – und vielleicht gerade mal 30 Sekunden auf dem Bildschirm zu sehen war.

Uhrlau (Jahrgang 1991), geboren in Berlin als Sohn eines Schauspielers und aufgewachsen in Oldenburg, ist neu im Ensemble des Stadttheaters Ingolstadt, obwohl er parallel noch das letzte Jahr an der Bayerischen Theaterakademie August Everding in München absolviert. „Aber ich bin mehr hier als in München.“

In Ingolstadt stellt er sich in Philipp Löhles Globalisierungssatire „Das Ding“ vor, das am 3. Oktober unter der Regie von Katrin Lindner Premiere hat. Darin spielt er einen jungen Mann namens Patrick Dräger, der eine Fußballkarriere ansteuert, bis eine Verletzung diese verhindert. Eines Tages macht er mehr aus Versehen – eigentlich wollte er nur die alte Kamera seines Großvaters ausprobieren – ein Foto vom Kinderzimmer seiner Schwester, das bald preisgekrönt um die Welt tourt. Wieder und wieder muss Patrick die Fragen der Journalisten beantworten, was er sich dabei gedacht hat. „Aber er hat sich nichts dabei gedacht. Er fühlt sich in dieser Welt verloren“, erklärt Uhrlau.

Uhrlau selbst wollte auch einmal Sportler werden, war in der Jugend lange Zeit als Fechter sehr erfolgreich. Aber zum Profisportler fehlte das kleine Quäntchen Glück. Dann erwog er ein Biologiestudium („Ich war ein kleiner Bio-Nerd an der Schule“) – und landete schließlich doch auf der Schauspielschule. Erste Begegnungen mit der Bühne gab es schon früh. Als Neunjähriger hatte Uhrlau am Staatstheater Oldenburg den „kleinen Lord“ gespielt. Und irgendwann diese „Sehnsucht“ gespürt. „Ich wollte es einfach mal probieren“, erzählt er. In München wurde er angenommen. „Es war einfacher als gedacht.“

Er fühlt sich wohl in Bayern, an der Schule, am Theater, versucht nebenbei als Sprecher zu arbeiten, will irgendwann auch Filme machen. Sein Kurzfilm „Tu es“ über zwei Internetvideoaktivisten wird im Oktober bei den Hofer Filmtagen zu sehen sein.