Ingolstadt
"Es war eine wunderbare Zeit"

Stabwechsel beim BN: Michael Würflein folgt auf Klaus Wittmann

15.05.2014 | Stand 02.12.2020, 22:41 Uhr

 

Ingolstadt (hl) Personeller Neubeginn an der Spitze, aber keine Neubesinnung: Nach 38 Jahren hat Klaus Wittmann gestern Abend den Vorsitz der Kreisgruppe des Bundes Naturschutz abgegeben. Er hatte die Umweltschützer seit Gründung der Ingolstädter BN-Vertretung geführt und wurde mit langem Applaus verabschiedet.

Zu seinem Nachfolger wurde in der Jahresversammlung im Pfarrsaal von St. Moritz der 45-jährige Gymnasiallehrer Michael Würflein gewählt – laut Wittmann ein Garant für eine gute Weiterentwicklung des BN, der Sachkunde und Kontinuität bei der Naturschutzarbeit in der Stadt verspricht: „Ein guter Nachfolger, dem Sie Ihr ganzes Vertrauen schenken können.“

Der langjährige Vorsitzende kam in seinem letzten Jahresbericht nicht um einige grundsätzliche Betrachtungen herum. Er habe sich nie aus Eitelkeit um den Vorsitz bemüht, sondern stets eine „Verpflichtung gefühlt – aus der Erkenntnis heraus, dass man etwas tun muss, um die Lebensgrundlagen zu erhalten“. Zum Glück sei er dabei immer von einer „festen, soliden Mannschaft“ unterstützt worden, bei der es in all den Jahren nie Dissonanzen gegeben habe. Wittmann: „Es war eine wunderbare Zeit, die ich mit Euch verbringen durfte.“

Michael Würflein ist seit 21 Jahren BN-Mitglied, war aber bislang nie im Vorstand. Bis zur Kommunalwahl im März war er Vorsitzender der Ingolstädter ÖDP, hat diese Funktion aber inzwischen aufgegeben. Den BN-Vorsitz will er völlig unabhängig von seiner bisherigen politischen Arbeit angehen. Für große Veränderungen bei Ausrichtung und Strategie der 1400 Mitglieder zählenden Kreisgruppe sieht er keine Veranlassung. Das von Klaus Wittmann so lange gut geführte Schiff brauche keinen Kurswechsel. Neben Würflein wählte die Versammlung noch Simone Bömer-Schulte zur neuen Schriftführerin und Frank Groß zum Delegierten.

Zu Beginn des Treffens hatte die aus der Schanz stammende oberbayerische BN-Regionalbeauftragte Christina Markgraf erhebliche Kritik am Flächenverbrauch allgemein und gerade in Ingolstadt geübt. Dies sei allzu typisch für ein Wirtschaftssystem, in dem „keinerlei Grenzen des Wachstums mehr zu erkennen“ seien.