Stenzenhof
Es wächst und wächst

Stenzenhof entwickelt sich nach und nach vom Weiler zum Dorf - In den kommenden Monaten stehen Straßenbauarbeiten an <?ZE>

05.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:36 Uhr
Noch sind an den Ortseingängen von Stenzenhof grüne Weilerschilder angebracht. Vor ein paar Jahren wurde der Ort als Dorfgebiet ausgewiesen. −Foto: Bernhard Meyer

Stenzenhof - Als vor ein paar Jahren Michael Randlkofer eine Bauvoranfrage zum Bau eines Einfamilienhauses in Stenzenhof stellte, ist eine bedeutsame Entwicklung für den kleinen Ort in der Nähe der ehemaligen Bavaria-Buche eingeläutet worden.

"Weiler Stenzenhof wächst" titelte damals der DONAUKURIER und gab an, dass Stenzenhof laut Flächennutzungsplan nun zum Dorfgebiet erklärt worden sei. Somit wurde es der 23. Ort der Flächengemeinde Altmannstein.

Als Dorf konnte man Stenzenhof über viele Jahre nun nicht bezeichnen. Teilweise waren nur noch zwei Anwesen bewohnt, was sich in den vergangenen Jahren aber wieder deutlich geändert hat. Die Einrichtung eines Reitstalls auf dem ehemaligen Pöringerhof machte den Anfang. Zwei neue Einfamilienhäuser kamen in den vergangenen Jahren dazu und ein weiterer Bauantrag steht noch an. Vom Weiler zum Dorf ging also Stenzenhofs Entwicklung in nur kurzer Zeit. "Ein Weiler ist eine Wohnsiedlung, die aus wenigen Gebäuden besteht. Ein Weiler ist kleiner als ein Dorf, aber kompakter als eine Rotte und größer als eine Einzelsiedlung", so die genaue Definition. An den Ortseingängen weisen auf die Ortschaft noch immer die grünen Weiler-Schilder hin. Ob und wann man offizielle gelbe Ortsschilder erhält, ist noch nicht festgelegt. "Vor der Gebietsreform hatten wir bereits gelbe Ortstafeln mit der Aufschrift: Stenzenhof - Kreis Riedenburg", weiß Martin Plank noch aus früheren Tagen zu berichten. Die Weilerschilder weisen nur auf den Ortsnamen hin, es zählt nicht als geschlossene Ortschaft, so dass auch keine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 Stundenkilometer gilt. Theoretisch dürfte man noch 100 fahren, doch das ist laut Bürgermeister Norbert Hummel (CSU) aufgrund der örtlichen Gegebenheiten gar nicht möglich.

Im Februar hat der Marktgemeinderat eine Entwicklungssatzung für den Ortsteil Stenzenhof aufgestellt. Darin ist geregelt, dass die benannten Flächen, die bisher planungsrechtlich im Außenbereich lagen, zum Innenbereich gehören. Für künftige Bauplanungen wird somit ein einfacheres Genehmigungsverfahren möglich, was auch zu deutlichen Zeiteinsparungen für die Bauherren führen wird. Bereits beauftragt ist laut Bürgermeister Hummel auch die Ausbesserung der Ortsverbindungsstraße über den Buchengarten der Bavaria-Buche. "Der Auftrag wurde schon im letzten Jahr vergeben, doch konnte mit der Ausführung nicht mehr begonnen werden. " In nächster Zeit stehen hier also Straßenbauarbeiten an. Der Ortsname "Stenzenhof" dürfte vielen Menschen auch im weiteren Umkreis trotz der geringen Größe von nur fünf Anwesen geläufig sein. Bereits im Jahr 1980 hat Franz Fersch senior die Sage von der Bavaria-Buche niedergeschrieben und veröffentlicht.

Rund um den einst mächtigen Baum hat er eine schöne Geschichte geschrieben, in der sich der "Gutsherr von Stenzenhof" mit den deutschen Kreuzrittern auf den Weg ins Heilige Land aufmachte. An der Bavaria-Buche verabschiedete er sich von seiner Familie. Als er nach vielen Jahren wieder heimkehrte, war seine Familie vom Gut vertrieben und in alle Himmelsrichtungen verstreut. Am Fuße der Buche wollte er einen wertvollen Schatz vergraben, den er aus dem Orient mitgebracht hatte, so die Sage weiter. Der gierige neue Herr von Stenzenhof kam bei der Suche nach dem Schatz angeblich ums Leben. Die gesamte Sage hat auch der Förderkreis Buchengarten auf seiner Homepage (www. bavariabuche. de) veröffentlicht.

DK