"Es sollte Auf- und Absteiger geben"

Stimmen aus der Region: Rohrbachs Trainer Stefan Klos plädiert für eine Wertung der Saison nach Quotientenregelung

15.04.2021 | Stand 12.06.2021, 3:34 Uhr
Wiedersehen in der Kreisklasse? Wird die Saison mit Absteigern gewertet, müssten der FC Geisenfeld (grüne Trikots) und das ST Scheyern künftig eine Klasse tiefer antreten. −Foto: Reichelt (Archiv)

Alexander Schäffler, Spielertrainer TSV Jetzendorf (Landesliga Südwest): Ob mit oder ohne Quotientenregelung: Sollte die Saison 2019/20 mit Absteigern gewertet werden, müsste der TSV Jetzendorf den Gang in die Bezirksliga antreten.

Bei nur einem Punkt Rückstand auf den Relegationsrang hätte der TSV bei einer Saisonfortsetzung noch alle Chancen auf den Klassenerhalt gehabt. Auch deswegen sagt Spielertrainer Alexander Schäffler: "Seit zwei Jahren werkeln wir jetzt an dieser Saison herum. Der BFV hat während der Pandemie stets betont, dass er die Spielzeit unbedingt zu Ende bringen will, warum bricht er sie dann jetzt, wo schon die meisten Spiele gespielt sind, ab? Wenn dann hätte der Verband das schon viel früher tun sollen. Das verstehe ich nicht. " Denn dass die neue Saison im Juli reibungslos starten kann, sieht der Jetzendorfer Coach keineswegs als gesichert an. "Natürlich auch, weil wir noch alle Chancen auf den Klassenerhalt gehabt hätten, hätte ich die Saison gerne sportlich zu Ende gebracht. Keiner steigt gerne ab und vor allem nicht auf diese Art und Weise. " Die nun initiierte Umfrage hätte sich der Verband in Schäfflers Augen sparen können: "Ganz ehrlich, es ist doch eh klar, was dabei raus kommt. Für 75 bis 80 Prozent aller Vereine geht es doch seit der Winterpause um nichts mehr. Also werden diese auch für den Abbruch unter Anwendung der Quotientenregelung stimmen. " Dass die fußballfreie Zeit nun weiter gehe und kein Ende in Sicht sei, nage natürlich an der Motivation. "Wir hatten gehofft, dass wir Anfang Mai mit dem Training beginnen dürfen und waren dabei uns bis dahin mit Online-Einheiten die Grundfitness zu holen. Ich habe vielen Spielern angemerkt, dass sie enttäuscht sind. Ich kann nur hoffen, dass alle trotzdem dabei bleiben, wenn es im Sommer hoffentlich irgendwann los geht. "

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Robert Lang, Spielertrainer FC Geisenfeld (Kreisliga Donau/Isar 1): Als Tabellenvorletzter wäre auch der FC Geisenfeld von der Quotientenregelung nicht direkt betroffen. "Natürlich wäre ein Abstieg bitter, allerdings auch kein Beinbruch", sagt Spielertrainer Robert Lang. "Letztlich steht die Gesundheit der Sportler über allem und ich möchte mir kein Urteil anmaßen, ob es die richtige Entscheidung ist, die Saison abzubrechen oder nicht. Das müssen andere entscheiden. " Sollte der Abbruch kommen, sei die Quotientenregelung für ihn die einzige Möglichkeit, um die Saison zu werten. "Für uns wäre es aus sportlicher Sicht schade. Wir hatten vor der Saison einen großen Umbruch im Team, haben uns zuletzt aber von Spiel zu Spiel gesteigert. Ob es zum Klassenerhalt gereicht hätte, kann ich nicht sagen, aber ich bin überzeugt, dass wir in den restlichen Spielen noch einige Punkte geholt hätten. Die Chance wäre noch da gewesen. " Lang ist optimistisch, in der neuen Saison eine schlagkräftige Truppe stellen zu können: "Bis jetzt weiß ich von keinem Spieler, der coronabedingt aufhören möchte, dazu bekommen wir sehr viele Spieler aus der eigenen A-Jugend, die hoffentlich alle dabei bleiben. Ich hoffe, dass es mit dem Impfen gut voran geht und wir dann im Sommer normal in die neue Saison starten können. "

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Oliver Hausmann, kommissarischer Abteilungsleiter des SV Karlshuld (Kreisliga Donau/Isar 1): "Die Vorschläge des Positionspapiers sind fair und deshalb haben wir die Petition mitgetragen", erklärt der Vereinsvorsitzende. Aus sportlicher Sicht könne er einem Abstieg aufgrund eines Quotienten nichts abgewinnen, gab Hausmann weiter zu verstehen. Der SVK, der mit 15 absolvierten Partien teilweise vier Spiele hinter der Konkurrenz liegt, würde auch nach Anwendung der Regel auf Relegationsplatz zwölf bleiben - und damit in der Kreisliga.

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Stefan Klos, Trainer TSV Rohrbach (Bezirksliga Oberbayern Nord): "Beim TSV Rohrbach blicken sie ziemlich entspannt auf die Überlegungen hinsichtlich Saisonabbruch und Wertung durch Quotientenregelung. "Uns betrifft es nicht", sagt TSV-Trainer Stefan Klos. "Wir wollen Fußball spielen, wenn man das vielleicht im Juli irgendwann wieder darf, ist es uns egal, ob das die alte oder die neue Saison ist. " Derzeit stehen die Rohrbacher in der Bezirksliga Oberbayern Nord auf dem dritten Tabellenplatz. Mit drei Punkten Rückstand auf die SF Schwaig auf dem Aufstiegs-Relegationsplatz, aber auch mit zwei mehr ausgetragenen Spielen. "Die Chance, noch auf den zweiten Platz zu kommen, sehe ich als eher gering an", sagt Klos.

Dass die Saison nun abgebrochen werden soll, überrascht beim TSV niemanden. "Das war bei den aktuellen Zahlen und der Trendkurve absehbar", sagt Klos. "Wir hatten uns keine Hoffnung mehr gemacht, dass die Saison zu Ende gespielt wird. " Die Wertung der Saison mit Auf- und Absteigern sowie einer Quotientenregelung erachtet der Rohrbacher Trainer als richtig. "Wenn so viele Spieltage gespielt sind, sollte es auch Auf- und Absteiger geben. " Eine Annullierung einer Spielzeit, die über zwei Jahre ging, fände Klos nicht richtig. "

cmi