Ingolstadt
Es läuft wie geschmiert

21.10.2010 | Stand 03.12.2020, 3:32 Uhr

Daniel Raupach muss trotz Arbeit sparen.

Ingolstadt (DK) Es geht voran: der Aufschwung ist da. Die Industrie- und Handelskammer sieht die Wirtschaft quer durch alle Branchen auf Erholungskurs. Bekommen auch die Kleinen davon was ab? Der DONAUKURIER hörte sich bei den Klein- und Mittelständlern in Ingolstadt um.

"Aufschwung? Klar!" Karl Ettinger, Sprecher der Wirtschaftsjunioren Ingolstadt bringt es auf den Punkt. Seine Organisation hat ein ganz eigenes Barometer für die Stimmung in der Wirtschaft. Sie vermittelt hoch qualifizierte Arbeitskräfte: "In Boomphasen gehen die nicht einmal ans Telefon", weil sich die Unternehmen um sie reißen würden, erzählt er – und zurzeit sei es genau so.
 

Auch bei LAT Laser Applikations Technik hat man sich neues Personal geholt: einen "Sales Direktor". 20 Mitarbeiter wurden insgesamt eingestellt. "Wir haben fast wieder 2008er Werte und etwa hundert Angestellte", verkündet Geschäftsführer Oliver Strisch.

Bei kleineren technischen Firmen läuft es ebenfalls gut: Die Medien Et Cetera GmbH vervielfältigt CDs, DVDs und Blu-rays und profitiert laut Firmenchef Christian Wilhelm von Kunden aus der Werbeindustrie, die wiederum von investitionsfreudigen Werbeabteilungen leben. So zieht sich die Investitionskette bis hinunter zu den kleinen Unternehmen. Das bestätigt Fotograf und Firmeninhaber Reinhold Weinretter: "Die Zeiten in denen gespart wurde, wo es nur geht, sind vorbei." Kunden bezahlten wieder gut für gute Werbefotos.

Auch bei den existenziellen Dingen im Leben wünschen Kunden wieder Qualität: beim Essen zum Beispiel. "Die Leut’ woll’n wieder was B’sonder’s und da gem’s a des Geld dafür aus", gibt Nicole Kleinbauer Auskunft, Geschäftsführerin beim Cateringservice Stark.

Und was das Bier zur Semmel angeht, kann auch Franz Katzenbogen nur Gutes berichten – nämlich stabile Zahlen: "Die Krise hat uns erst gar nicht getroffen. Viel wichtiger ist gutes Wetter", spricht der Geschäftsführer von Herrnbräu. Und Metallbaumeister Reinhold Hermann – seit 25 Jahren im Geschäft – spürte schon im Frühjahr eine deutliche Verbesserung: "Normalerweise geht es langsam los, aber heuer war schon Anfang des Jahres viel Arbeit" , konstatiert er.

43 Prozent der Unternehmen in Bayern bewerten laut Industrie- und Handelskammer ihre Lage als gut, schlecht fühlen sich nur zehn Prozent aufgestellt.