Reichertshofen
"Es krankt an allen Ecken und Enden"

Wahlkampfauftakt der Reichertshofener SPD: Bürgermeisterkandidat Wolfgang Freudenberger hat viel vor

31.01.2020 | Stand 23.09.2023, 10:16 Uhr
Bürgermeisterkandidat Wolfgang Freudenberger. −Foto: Lamprecht

Reichertshofen - "Wir stehen vor gigantischen Aufgaben, denn es krankt an allen Ecken und Enden.

Von einem lebenswerten und zukunftsorientierten Reichertshofen entfernen wir uns immer mehr. " Mit diesen Worten brachte Wolfgang Freudenberger, Bürgermeisterkandidat der SPD in Reichertshofen, am Ende noch einmal auf den Punkt, was er und seine Mitstreiter den Gästen der Wahlveranstaltung seiner Partei am Donnerstagabend vorgestellt hatten.

20 Kandidaten und 10 Ziele "für ein zukunftsorientiertes Reichertshofen" waren es, die präsentiert wurden. Bevor es allerdings ans sprichwörtlich Eingemachte ging, stellte sich SPD-Landratskandidat Andreas Herschmann den anwesenden Bürgern aus Reichertshofen und den Ortsteilen vor und betonte. "Euer Kandidat hat einen Bürgerentscheid gewonnen - das haben wir gemeinsam. Dazu braucht es Beharrlichkeit und Einsatzbereitschaft - auch das haben wir gemeinsam. "


Weitere Ähnlichkeiten fand später Freudenberger: Sowohl im Programm der Reichertshofener SPD als auch in dem der großen Schwester aus dem Kreis werde deutlich, dass sich etwas verändern müsse in der Herangehensweise, in der Denkweise, dass ein "weiter so" schlicht nicht mehr möglich sei und dass es auf dem Sessel des Bürgermeisters, wie auch auf dem des Landrats eine neue Art Person brauche: "Wir brauchen keinen Verwalter und auch keinen Juristen. Wir brauchen Strategen, die wissen, wohin die Reise gehen soll und die dort auch ankommen wollen", betonte Freudenberger.

Wo seine Reise hingehen soll, das scheint er, die Vermutung legt zumindest das umfangreiche Programm, das seine Partei unter dem Titel "Reichertshofen 2030" präsentiert, nahe, ganz genau zu wissen. Enthalten sind darin zehn Punkte, die Reichertshofen nach ihrer Umsetzung zukunftsfähiger, lebenswerter und "einfach besser" machen sollen.

Wichtig sind dabei Themen vom Wohnungsbau - unter anderem durch eine noch zu schaffende Reichertshofener Immobilien und Wohnungsbau GmbH nach Vohburger Vorbild - bis zum ÖPNV, von Digitalisierung bis Auflösung des Investitionsstaus, von Barrierefreiheit und Energieeffizienz bis Innenentwicklung.

All das, so ist man in der SPD überzeugt, gehört zusammen, und es muss auch zusammen gelöst werden. Denn Probleme, so wurde mehr als einmal betont, gibt es in der Marktgemeinde fast wie Sand am Meer: Fehlende Wohnung, Brachflächen - "die schon als Lost Places bezeichnet werden" - das fehlende Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen den Ortsteilen, die fehlende Vernetzung untereinander. Vor allem aber die Defizite, die Freudenberger, der auch die Bürgerinitiative "Pro historisches Rathaus und Paarhalle" ins Leben gerufen hat, in der Verwaltung sieht: "Diese beiden Projekte wurden jetzt seit einer gefühlten Ewigkeit diskutiert. Das darf nicht sein. Da muss was vorangehen. "

Wie dieses Vorangehen konkret aussehen könnte, erläuterte er im Anschluss an unterschiedlichen Beispielen. So will er im Rathaus durch die Schaffung von Telearbeitsplätzen für die Mitarbeiter Raum schaffen und eine Machbarkeitsstudie zur Sanierung der Paarhalle auf den Weg bringen. Zahlreiche weitere Projekte sollen Schlag auf Schlag folgen. Geplant durch Bürgermeister und Gemeinderat sowie durch Steerings-Komitees mit wechselnden Fachleuten aus der Bürgerschaft. Umgesetzt von der Verwaltung der Marktgemeinde und zwar so, auch das versprach er, "dass am Ende immer eine schwarze Null steht".

DK

 

Susanne Lamprecht