Neuburg
"Es handelt sich um ein atmendes System"

Landkreis setzt auf ein dichtes Netz an Anlaufstellen - Momentan sind fünf Einrichtungen in Planung

14.04.2021 | Stand 23.09.2023, 17:58 Uhr
Schnelltests soll es bald auch in fünf Zentren im Landkreis geben. −Foto: DK-Archiv

Neuburg/Schrobenhausen - Der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen setzt auf ein breites Angebot an Schnelltests.

Die Hauptlast sollen dabei insgesamt fünf Zentren tragen. Eine weitere Ausbreitung dieses Netzes ist aber laut Landrat Peter von der Grün (FW) durchaus denkbar.

Nach umfangreichen und durchaus langwierigen Beratungen über Standorte, Umfang und Betrieb der Schnelltestzentren wird der Plan des Landkreises zunehmend konkreter. "Dabei handelt es sich um ein atmendes System", sagt von der Grün und betont, dass sich dabei noch vieles ändern kann. Im Detail planen er und seine Verwaltung neben den bereits bestehenden Angeboten in Arztpraxen und Apotheken mit fünf Schnelltestzentren. Wie berichtet, sollen diese in Neuburg, Schrobenhausen, Karlshuld, Karlskron und Ehekirchen entstehen. Derzeit gehen die Verantwortlichen davon aus, dass an allen Anlaufstellen bis zu 2000 Tests pro Tag nötig sein werden. Allein in den beiden Städten sind jeweils 400 vorgesehen.

Mit den ausgewählten Kommunen kommen die vier größten Gemeinden im Kreisgebiet zum Zug, wobei vor allem Karlshuld und Karlskron strategisch günstig an wichtigen Verbindungsstraßen liegen. Das gilt freilich auch für Ehekirchen. Der Fokus der Verantwortlichen lag jedoch zunächst auf den beiden Städten. "Uns war es wichtig, dort alles einzutüten und dann in die Fläche zu gehen", so der Landrat, der sich freut, dass nach dem Foyer des Neuburger Parkbads nun auch in Schrobenhausen ein Standort gefunden ist (siehe eigenen Bericht).

Gleichzeitig mit der Einrichtung in der städtischen Dreifachturnhalle soll am 26. April auch das Zentrum im Foyer des Neuburger Parkbads in Betrieb gehen. Weitere Parallele: Das Kreiskrankenhaus wird auch in der Kreisstadt gemeinsam mit dem BRK den Betrieb übernehmen. Ob die beiden Städte damit den Anfang im Landkreis machen, ist aber noch offen. In Karlshuld hat die Gemeinde im Kreuzweg am Dienstagabend bereits ein Tiny-House aufgestellt. Dort ist eine Drive-in-Lösung geplant. "Unser Ziel ist ein zeitnaher Start", sagt Bürgermeister Michael Lederer (FW), der sich deshalb in enger Abstimmung mit dem Landratsamt, aber auch dem BRK befindet. Laut dem Landrat ist der Standort dort tatsächlich "am weitesten gediehen". Wann genau der Betrieb dort anläuft, ist aber dennoch offen.

Das gilt auch für Karlskron und Ehekirchen. In letztgenannter Gemeinde ist noch unklar, wo das Zentrum hinkommen soll. Bürgermeister Günter Gamisch (FW) geht derzeit von der Schulturnhalle als einzig sinnvolle Lösung aus. Das gilt im Übrigen auch für seinen Amtskollegen Stefan Kumpf in Karlskron (CSU), der die dortige Halle nicht nur angeboten hat, sondern schon fest als Schnelltestzentrum einplant. "Das Gebäude ist ideal dafür", sagt er. Für beide Kommunen ist der Start unterdessen noch offen. "Dass dort schon am 26. gearbeitet wird, halte ich für unwahrscheinlich", sagt der Landrat. Denn ebenso wie in Karlshuld kann das Kreiskrankenhaus Schrobenhausen in Karlskron und Ehekirchen den Betrieb nicht stemmen. "Die Kapazitätsgrenze ist ausgeschöpft", so von der Grün, der auf die bestehenden Test- und Impfzentren in der Neuburger Ostendhalle sowie in der Rinderhofer Breite im Schrobenhausener Stadtteil Mühlried verweist. "Wir suchen daher andere Lösungen", betont der Landrat. Das gilt im Übrigen auch für einen Standort in Burgheim, das eigentlich keinen Bedarf gesehen hat. "Wir sind dort in Verhandlungen mit privaten Eigentümern", so von der Grün, der aber betont: "Das muss sich entwickeln. "

Das gilt aus seiner Sicht für das gesamte System, bei dem der Kreis im Vergleich zum Rest der Region recht spät dran ist. "Ich würde aber eher sagen, dass wir genau richtig dran sind", stellt der Landrat klar. Er erinnert an die raschen Ergebnisse aus den beiden Testzentren und an die bestehenden Schnelltestkapazitäten. "Damit sind wir bereits jetzt gut aufgestellt. "

SZ

Stefan Janda