Es hätte auch ein bisschen mehr sein können

FC Gerolsbach erzielt in Feldheim die entscheidenden Tore nicht und muss sich deshalb mit 1:1-Remis begnügen

07.04.2019 | Stand 23.09.2023, 6:33 Uhr
Im Pech: Spielertrainer Sascha Brosi (r.), hier in einem Zweikampf mit Feldheims Mario Edel (l.), erzielte in der Schlussphase einen wohl regulären Treffer. Der Schiedsrichter erkannte das vermeintliche Siegtor des FC Gerolsbach aber nicht an. −Foto: H. Steurer

Feldheim (SZ)Endlich hat es es mit dem ersten Punktgewinn des FC Gerolsbach im Kalenderjahr 2019 geklappt, beim SV Feldheim erreichten die Schwarzweißen gestern ein verdientes 1:1 (1:0)-Remis. "Wir kämpften toll, spielten stark, erarbeiteten uns viele Chancen - und dementsprechend durften wir am Ende mit einem guten Gefühl nach Hause fahren", so das Fazit von FCG-Fußballchef Herbert Krobath.

Kreisliga OstschwabenAndererseits stellt sich bei diesem Resümee auch die Frage: War der eine Zähler nicht sogar zu wenig aus Sicht der Gerolsbacher? Krobath nickt zustimmend: "In der Tat hätten wir eigentlich gewinnen müssen." Letztlich waren es vor allem die eigenen Abschlussschwächen, die einen wichtigen Auswärts-dreier im Abstiegskampf verhinderten. Den Gegner an sich, den SV Feldheim, hatten die FCG-Kicker weitestgehend im Griff. So suchten die Platzherren ihr Heil weitestgehend mit langen Bällen in die Spitze - und hierauf stellte sich die Gerolsbacher Defensivabteilung, in der diesmal auch wieder Thomas Plöckl und Leo Solich nach auskurierten Krankheiten mitwirken konnten, schnell ein.

Lediglich einmal benötigten die Schwarzweißen in der ersten Halbzeit ein bisschen Glück, als ein Schuss von SVF-Goalgetter Marco Schütt lediglich an ihren Außenpfosten klatschte (25.). Sieben Minuten zuvor hätte es eine ähnliche Situation freilich auch schon auf der Gegenseite gegeben - und hierbei war Sebastian Waltl der Unglücksrabe gewesen, der nur das Aluminium traf. In der 27. Minute folgte bereits die nächste Topchance des FCG, als sich Roman Redl energisch durchtankte, aber allein vor dem Feldheimer Kasten scheiterte er doch am gut reagierenden Keeper Rene Fuchs.

So benötigten die Gerolsbacher einen Foulelfmeter, um endlich verdientermaßen in Führung zu gehen: Leo Solich verwandelte den in der 35. Minute an Sebastian Limmer verursachten Strafstoß gekonnt zum 1:0 - beziehungsweise "platziert und kaltschnäuzig", wie es Krobath ausdrückt.

In der zweiten Halbzeit stellten die Gäste weiterhin die bessere Mannschaft, wirkten gefährlicher. Nur sie versäumten es, das vielleicht schon vorentscheidende 2:0 nachzulegen. So tauchte Redl nur 120 Sekunden nach dem Seitenwechsel erneut frei vor dem Feldheimer Gehäuse auf - und diesmal verstolperte er diese Riesenmöglichkeit. Das rächte sich für die Schwarzweißen nur kurz danach auf bittere Weise, denn nach einer Flanke von der rechten Seite rauschte Thomas Dirnberger heran und köpfte zum überraschenden Ausgleich des SVF ein (55.). "Dieser Gegentreffer war umso ärgerlicher, weil die Zuordnung bei uns in dieser Szene überhaupt nicht stimmte", berichtet Krobath: "Dieses 1:1 war nur durch einen schweren Abwehrfehler von uns möglich."

Danach wieder das alte Bild: Die Gerolsbacher erarbeiteten sich gute Chancen, trafen aber nicht. So jagte Limmer einen Distanzschuss nur um wenige Zentimeter über den Querbalken (57.) - ehe er, Redl sowie Spielertrainer Sascha Brosi gleich dreimal erst im allerletzten Moment abgeblockt wurden (73.). Und als Brosi die Kugel dann doch endlich im Feldheimer Netz unterbrachte, wollte Schiedsrichter Mirko Körner (VfL Treuchtlingen) eine Abseitsposition des Torschützen gesehen haben und erkannte den Treffer deshalb nicht an (81.). Eine Entscheidung, die Krobath absolut nicht nachvollziehen kann: "Der Ball kam vom SVF, da lag der Referee leider komplett falsch. Und uns kostete das leider zwei extrem wichtige Punkte." Das Polster des FC Gerolsbach auf den Relegationsrang schmolz dadurch auf fünf Zähler zusammen.

Roland Kaufmann