"Es gibt keine Querelen!"

25.01.2013 | Stand 03.12.2020, 0:34 Uhr

Stellungnahme von Manuela Braunmüller, Vorsitzende des Tierschutzvereins Pfaffenhofen und Umgebung, im Namen des Vorstands

„Die Querelen im Pfaffenhofener Tierschutzverein flammen immer wieder auf“, schreibt der Pfaffenhofener Kurier. Das ist falsch. Richtig ist, dass viele Menschen in der Tierherberge Tag für Tag still ihre Arbeit tun – großenteils ehrenamtlich. Und wenige andere, die nicht in der Tierherberge arbeiten, nicht einmal Mitglied sind im Tierschutzverein, versuchen gleichzeitig, ihnen Schwierigkeiten zu machen.

Im Artikel des PK werden unbekannte Quellen zitiert, die etwas von Missständen wissen wollen. Nebulös wird erzählt von Anschuldigungen, dass „Hunde grundlos eingeschläfert“ würden. Wir erfahren nicht, wer die ominösen Informanten sind. Hätte der Autor des Beitrages nachgefragt beim Tierschutzverein, hätte er gerne die Gesamtzahl der eingeschläferten Hunde und die Gründe dafür erfahren können: In den vergangenen Jahren waren es exakt zwei. Bei beiden Tieren lagen sehr schwerwiegende medizinische Gründe vor, die wir natürlich dokumentiert haben. Die Euthanasie ist der äußerste Schritt und wird in unserem Verein sehr sorgfältig in einer vorgeschriebenen, sogenannten Ethik-Kommission beschlossen. Dieser gehören der/die Vorstandsvorsitzende, die Tierheimleitung, der zuständige Tierheimarzt sowie ein weiterer Veterinärmediziner an. In einem Fall konnten wir sogar den früheren Besitzer des Hundes dazu bitten, der diesen traurigen Schritt ebenfalls befürwortete.

Es ist richtig, dass Manuela Braunmüller neben ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit als Vorstandsvorsitzende zusätzlich auf 400-Euro-Basis für Büroaufgaben beschäftigt ist. Daraus haben wir nie einen Hehl gemacht. Warum sollten wir auch, es gab sehr gute Gründe dafür. Nachdem wir zunächst versucht hatten, diesen Arbeitsplatz durch eine ebenfalls auf geringfügiger Basis bezahlte externe Bürokraft zu besetzen, zeigte sich, dass der Umfang laufender Vorgänge sowie das dazugehörige und für die Abarbeitung notwendige tägliche Briefing viel zu komplex war und dadurch zu viel Zeit in Anspruch nahm. Sehr viel wirtschaftlicher ist es da, wenn sowohl die organisatorische wie auch die bürokratische Seite der gleichen Medaille in einer Hand liegen. Dies wurde vom Vorstand einstimmig gebilligt.

Herr Roland Dörfler, Tierschutzreferent der Stadt Pfaffenhofen, berichtet in dem Artikel, es gebe „immer wieder Vorwürfe“, er bekäme gar „anonyme Anrufe“. Schade, dass wir von Herrn Dörflers Unannehmlichkeiten aus der Zeitung erfahren mussten. Uns gegenüber hat er sie nicht geäußert. Mag jeder für sich entscheiden, was er von anonymen Anrufern hält, die nicht Ross nennen und nicht Reiter, nicht einmal ihren Namen nennen wollen. Die (grundsätzlich richtige) Einschätzung, alles scheine beim Tierschutzverein stabil zu laufen, muss Herr Dörfler allerdings via Ferndiagnose gewonnen haben: Besucht hat er unser Tierheim ein einziges Mal, seit der neue Vorstand Anfang Juni vergangenen Jahres im Amt ist. Anlass für seinen Besuch war eine Vorstandssitzung am 3. Dezember 2012. Das Angebot der Tierheimleitung, anschließend den hervorragenden Zustand der Einrichtung zu inspizieren, musste Dörfler ablehnen – aus Zeitgründen.

Zum selbsternannten „Tierschützer Günter Scheiel“, der in dem Artikel ausgiebig Gelegenheit findet, seine Einschätzung der Lage im Tierheim auszubreiten: Er war im Frühsommer 2012 einige Male Gassi mit den Hunden. Darüber hinaus ist Scheiel nur aufgefallen, weil er das Tierheim vor einigen Wochen von allen Seiten geknipst hat und sich dem neuen Vorstand als Tierpfleger andiente (natürlich gegen Bezahlung). Ferner ist vage in Erinnerung, dass er vor einem Jahr mit Ex-Vorstandsvize Daschner für ein Pressefoto posierte. Betreten hat er das Tierheim seit Monaten nicht, Mitglied im Tierschutzverein Pfaffenhofen ist er ebenfalls nicht.

Schließlich gebe es noch Gerüchte über „mangelnde hygienische Zustände“. Auch hier nennt der Artikel keine Namen. Wir schon. Vor wenigen Wochen war eine Vertreterin des Deutschen Tierschutzbundes, Frau Dr. Caroline Hartmann, einen Tag lang zur Begutachtung in der Tierherberge. Sie kommt zu einem anderen Ergebnis: Es gebe nicht viele Tierheime, die so gut gepflegt und geführt seien.

Leider – der Bericht im Pfaffenhofener Kurier verbreitet Gerüchte, nennt kaum Namen, kaum Fakten. Gegen Gerüchte kann man, ebenso wenig wie gegen Gerüche, kaum ankämpfen. Nur zu oft bleibt etwas hängen. Zum Schaden der Tiere.