Ingolstadt/Manching
Es geht ums Geld

Streit um Wertstoffhof Süd: Manching will Stadt an Kosten beteiligen - Erster Vertragsentwurf als gemeinsame Basis

27.05.2021 | Stand 30.05.2021, 3:33 Uhr
Die Anfahrt zum Wertstoffhof Süd im Ingolstädter Gewerbegebiet Weiherfeld führt von der B13 über die Immelmannstraße in Oberstimm, die der Markt Manching vom Bund kaufen will. −Foto: DK-Archiv

Ingolstadt / Manching - Nach dem Gang vor den Kadi sollen jetzt wieder Gespräche geführt werden - zumindest ist das der Wunsch von Manchings Bürgermeister Herbert Nerb in Sachen Gewerbegebiet Weiherfeld und dortiger Wertstoffhof.

Er möchte, dass der bereits vorliegende Entwurf für eine Vereinbarung konkretisiert wird.

Die Stadt Ingolstadt sieht dagegen die Marktgemeinde am Zug: Ihr Vorschlag liege in Manching, hieß es am Donnerstag seitens der Stadt. Man warte jetzt nach der Verhandlung am Verwaltungsgericht München auf Ergänzungen und Vorschläge des benachbarten Marktes.

Wie berichtet, hatte Manching gegen die vor gut drei Jahren erteilte Baugenehmigung der Stadt für den Wertstoffhof Süd am Rande der ehemaligen Max-Immelmann-Kaserne geklagt. Die Manchinger fühlten sich in ihrem Recht auf interkommunale Abstimmung verletzt. Wegen der weitreichenden Auswirkungen vor allem auf den Verkehr hätten die Ingolstädter einen Bebauungsplan erstellen und dabei die Interessen der Manchinger berücksichtigen müssen: Die Autos fahren teilweise über die Immelmannstraße in Oberstimm, die zwar noch im Besitz des Bundes ist, aber Manching kaufen will.

Dabei wollte weder der Markt noch die Stadt einen Prozess. Ein Vorschlag der Stadt für eine außergerichtliche Vereinbarung war jedoch für Nerb nicht akzeptabel. Andererseits gab die Vorsitzende Richterin unmissverständlich zu erkennen, dass die Klage Manchings keine Aussicht auf Erfolg habe. Immerhin ließ sie als Basis für die zukünftige Zusammenarbeit der beiden Kommunen protokollieren, dass eine "Gesamtregelung beabsichtigt und notwendig" sei. Diese sei aber nicht durch die Klage zu erreichen, sondern müsse bei der Erstellung der Bebauungspläne zur Erweiterung des angrenzenden Gewerbegebiets Am Weiherfeld erarbeitet werden.

Doch auch die Erklärung seitens der Stadt, die Kosten für die Untersuchung der Verkehrssituation um das geplante Baugebiet unter Berücksichtigung des Wertstoffhofs zu übernehmen, reicht den Manchingern nicht. Sie wollen zudem, dass die Stadt sich auch bei den Kosten für sich daraus ergebende Baumaßnahmen beteiligt. Doch da machte die Richterin nicht mit, die beiden Parteien müssen sich abstimmen.

"Im Nachhinein war die Verhandlung gar nicht schlecht", lautet die Bilanz von Nerb. Man müsse sich jetzt nochmals zusammensetzen und klare Fakten schaffen. Grundsätzlich habe er eine Vereinbarung nie abgelehnt, sondern eben nur den ersten Entwurf. Bedauerlich sei, dass wegen der Corona-Pandemie kein Ortstermin möglich war.

DK