Adelshausen (SZ) Inzwischen ist alles bereit für das große Fest des Krieger- und Soldatenvereins in Adelshausen zum 100jährigen Jubiläum und das ist auch gut so, denn Ende des Monats ist es soweit: Vom 28. bis 30. Juni wird mit einem runden Programm und vielen Gästen gebührend gefeiert. Neben Gottesdienst, Seniorennachmittag und Partybetrieb sind die Höhepunkte vor allem das Standkonzert am Kriegerdenkmal und der Festumzug durch Adelshausen.
"So langsam kann es losgehen", sind sich die Mitglieder des Festausschusses und die Festdamen einig. Seit gut einem Jahr wird inzwischen geplant, jetzt müssen nur noch Details geregelt werden. So fand an Pfingstmontag die Marschprobe mit den Festdamen und der Blaskapelle statt. Etwa acht Tage vor der Feier werden die genauen Getränkemengen mit der Brauerei Graf Törring abgesprochen - je nach Wetterlage, denn wenn es sehr heiß wird, werden mehr Durstlöscher benötigt. Bisher ist alles weitgehend problemlos gelaufen ist, nur ein Schausteller mit Fahrgeschäft hat Anfang des Jahres abgesagt. Ersatz wurde gefunden, zwar ohne Kinderkarussell, aber die Organisatoren basteln an Alternativen, so dass die jüngsten Gäste sicher Spaß haben werden. Der soll natürlich bei den erwachsenen Besuchern auch nicht zu kurz kommen, dafür wurde mit einem abwechslungsreichen Programm gesorgt.
Am Freitagnachmittag startet das Festwochenende mit einem Seniorennachmittag, der von den 25 Festdamen des KSV gestaltet wird. Die jungen Frauen im Alter zwischen 17 und 24 Jahren backen die Kuchen für die circa 300 Rentner, dekorieren die Tische und bedienen sogar. "Es hat geheißen, wir müssen nur gut ausschauen - jetzt sieht das etwas anders aus", meint Louisa mit einem Augenzwinkern und alle Mädchen lachen. Die Stimmung ist gut und so wird sie auch bleiben, sind sich alle sicher. Es hatte den Verein total überrascht, dass so viele Festdamen gefunden wurden und die KSVler sind stolz darauf. Eine Rolle dabei spielt sicher die Tatsache, dass der Patenverein die Katholischen Burschen sind - das ist das gleiche Alter wie die Festdamen, die jungen Leute kennen sich und wissen, das sich gut zusammen feiern lässt. Außerdem gebe es ja heute nicht mehr so oft Gelegenheit, Festdame zu sein, meint Anja. Dabei haben die Mädchen viele Vorbilder in den eigenen Familien: "Da kamen gleich die alten Fotoalben heraus", erzählt Linda, Mütter oder Schwestern waren früher schon Festdamen.
Warum sie eigentlich mitmachen, hat aber einen ganz einfachen Grund: "Es geht um Gemeinschaft, die ist in Adelshausen einfach gut", bringt es Laura auf den Punkt. Dafür sind die jungen Frauen das beste Beispiel, noch nicht einmal bei dem Thema Festkleider gab es Stress. Gemeinsam mit ihren zwei Betreuerinnen Christine Hufnagl und Sieglinde Strohmayr fuhren 17 der Mädels nach Mühldorf am Inn zum Werksverkauf, probierten Kleider an, entschieden sich in kürzester Zeit für ein Modell, in dem sich alle wohlfühlen, wählten passenden Schmuck und Blusen und nahmen gleich alle 25 Dirndl mit nach Hause. Wie diese aussehen, ist ein Geheimnis, das erst am Festwochenende gelüftet wird - nur die Schuhe in hübschem Velours mit reichlich Absatz werden bereits fleißig eingelaufen. Pflaster und andere hilfreiche Kleinigkeiten haben die beiden Betreuerinnen bereit und ernten Lob von den Mädchen: "Ihr wisst, an was man denken muss und ihr habt die ganze Organisation für uns gemacht." Hufnagl und Strohmayr winken bescheiden ab: "Das machen wir gern, das ist nicht der Rede wert."
Ein wenig aufgeregt sind die jungen Frauen schon, wenn sie an die zwei Festtage denken und sie wissen, es wird anstrengend: Am Samstagnachmittag gibt es am Kriegerdenkmal ein Standkonzert. Das Denkmal wurde speziell zum Fest restauriert, die Farben wurden aufgefrischt und die Schrift erneuert. Von dort marschieren die Ortsvereine zur Festhalle, wo mit der Band "Partyvermittlung" wahrscheinlich bis in die Nacht gefeiert wird. Am Sonntag früh werden die Festdamen mit einem Böllerschuss zuhause abgeholt - schon ab 6 Uhr müssen sie sich bereithalten und natürlich gut aussehen. "Halb fünf aufstehen", meint Anja, "die Frisur muss ja auch noch gemacht werden." Nach dem Empfang der 26 Vereine, die ihr Kommen zugesagt haben, findet der Festgottesdienst statt. Hier werden die neuen Fahnenbänder geweiht: Der KSV bekommt vier neue Bänder: je eines vom Festausschuss, vom Schirmherren Bürgermeister Stefan Kumpf (CSU) und den Festdamen sowie eines im Tausch mit dem Burschenverein. Da wird die restaurierte Fahne der Krieger und Soldaten besonders schön aussehen.
Nach dem Mittagessen folgt der nächste Höhepunkt: Die Vereine gehen im großen Festumzug durch Adelshausen. Ignaz Graf zu Toerring-Jettenbach hat darum gebeten, mit seiner Familie im Oldtimer mitfahren zu dürfen, dieser Wunsch wurde ihm natürlich gern gewährt. Im Anschluss wird mit der Band "Let´s Fetz" im Festzelt gefeiert. "Wir sind schon gespannt, wie alles so ablaufen wird", meint Martina und Louisa lacht: "Die Katholischen Burschen als Patenverein machen die Krieger schon etwas attraktiver - da wird die Stimmung sicher gut."
Heidrun Budke
Das Kriegerdenkmal wurde rechtzeitig vor dem 100-jährigen Jubiläum des KSV Adelshausen restauriert - nun strahlt es frisch und vor allem sind die Inschriften wieder gut lesbar. -Foto: Foto: HBU¦Budke,Heidrun,Schrobenhausen
