Pfaffenhofen
Es geht um 5,4 Millionen Euro

BLSV-Kreistag stimmt neuer Mittelverteilung im Sport zu Vorschlag des TSV Jetzendorf abgelehnt

09.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:50 Uhr

Pfaffenhofen (rry) Die Vereine des Bayerischen Landessportverband (BLSV) haben auf ihrem außerordentlichen Kreistag vergangene Woche in Fahlenbach der zwischen dem Sportdachverband und dem Bayerischen Fußballverband (BFV) ausgehandelten künftigen Verteilung der Finanzmittel geschlossen zugestimmt. In einem weiteren Punkt gaben sie dem auf der Versammlung anwesenden BLSV-Präsidenten Günther Lommer einen Arbeitsauftrag an das Präsidium mit auf den Weg, die Sportförderrichtlinien neu zu ordnen.

Hintergrund war ein Antrag des TSV Jetzendorf, der wegen der sogenannten Vier-Prozent-Regelung nicht die vollen Zuschüsse für seine Übungsleiter bekommt.

Es geht um viel Geld. Seit Jahren liegen BLSV und BFV im Clinch um die Verteilung der 5,4 Millionen Euro Eigenmittel, die aus den Vereinen stammen. Die Fußballer mit ihren 1,5 Millionen Mitgliedern fühlen sich durch den seit mehr als 30 Jahren geltenden Verteilungsschlüssel gegenüber Mini-Fachverbänden, wie zum Beispiel Skibob mit gerade einmal um die 250 Organisierten übervorteilt.

Es immer wieder harte Verhandlungsrunden zwischen den Verbandsspitzen. Zwischenzeitlich war sogar ein Gang vor die Gerichte nicht mehr auszuschließen. So weit kam es aber doch nicht.

Die Sportfamilie konnte sich im Rahmen eines Vergleichs auf einen neuen Verteilungsschlüssel einigen, den der für die Bereiche Recht und Personal zuständige BLSV-Vizepräsident Bernd Kränzle den Delegierten in allen Details erläuterte. Ziel ist es seinen Worten zufolge gewesen, in Solidarität mit den kleineren Fachverbänden deren Fortbestehen zu sichern, aber auch die Forderungen des BFV zu befriedigen.

Die Regelung gilt nach den Worten Kränzles bis 2026. Um nun eine rechtssichere und zukunftsfähige Lösung für alle Beteiligten herbeizuführen, muss die Mittelverteilung auf de m für 26. November terminierten außerordentlichen BLSV-Verbandstag abgesegnet werden.

Dass ein Kreistag dem anwesenden Präsidenten und seinem Vize einen Arbeitsauftrag für das Präsidium mit auf den Weg gibt, kommt nicht alle Tage vor - jetzt aber schon. Dem TSV Jetzendorf, der um die 75 lizenzierte Übungsleiter in seinen Reihen hat, entgehen durch die sogenannte Vier-Prozent-Regelung einige tausend Euro. Zuletzt waren es für 2015 exakt 3006 Euro, die nicht ausbezahlt wurden, weil eine Förderung laut der Richtlinien nur bis zu den besagten vier Prozent der Gesamtmitgliederzahl gewährt wird. Bis zu fünf Prozent können es sein, wenn mehr als die Hälfte der Mitglieder unter 26 Jahre alt ist. BLSV-Ehrenvorsitzender Richard Schnell unterstützte den Antrag ausdrücklich: "Es wäre schön, wenn man dem TSV Jetzendorf hier helfen könnte."

Präsident Lommer bedauerte allerdings, den Vorschlag aus Jetzendorf sowie auch einen weiteren Antrag auf eine höhere Bezuschussung für ältere Mitglieder ab 60 Jahre ablehnen zu müssen. So ganz allerdings wollte der BLSV-Chef den Antragstellern die Hoffnung auch nicht nehmen. "Sie haben mir und uns hier die Augen für ein generelles Problem geöffnet." Warum der Vorstoß nicht in die geltende Regelung passt, versuchte der BLSV-Präsident durch folgende Rechnung zu verdeutlichen. Derzeit gibt es in Bayern 90700 lizenzierte Übungsleiter. Bei der Erhöhung um ein Prozent kämen bis zu einem Viertel, also 23000 neue Trainer dazu. Dies bedeutet Ausgaben von um die fünf Millionen Euro, die Lommer für utopisch hält. "Wir können nicht mehr Geld verteilen, als tatsächlich auch da ist", bedauerte er. Den Antragstellern versprach er aber, die Thematik in der zuständigen Arbeitsgruppe an der Verbandsspitze noch einmal zu durchleuchten.