Geisenfeld
"Es geht immer um Mathematik"

Beim Projekttag an der Irlanda-Riedl-Schule wird ein oft unbeliebtes Fach durch viel Aktion plötzlich interessant

26.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:03 Uhr

Mit Zahlen, Geodreiecken und Zirkeln haben sich die Geisenfelder Volksschüler einen Projekttag hindurch befasst. Auch an begleitenden Kunstprojekten hatten sie ihre helle Freude. - Fotos: A. Ermert

Geisenfeld (era) Mathematik und Geometrie können Spaß machen. Das haben wahrscheinlich nicht viele Mädchen und Buben der Geisenfeld der Irlanda-Riedl-Schule geglaubt - Mathefreaks mal ausgenommen. Doch am Freitag stand ein Projekttag zum Thema "Brainfitness" auf dem Stundenplan.

Lauter gut gelaunte Kinder saßen da in den Klassenzimmern, bastelten dreiseitige Prismen, gestalteten ein Tierparkett, falteten Papierflieger oder malten in der Aula und lernten dabei den Kubismus kennen. "So macht es in der Schule richtig Spaß", sagte die kleine Sophie.

"Viele Kinder können gar nicht mehr spielen, man muss sie richtig anleiten und das probieren wir bei unserem heutigen Brainfitness", berichtete Projektleiterin und Konrektorin Anne Götz. "Es ist natürlich ein pädagogischer Gedanke dabei. So sollen soziale Kontakte in neuen Gruppen gepflegt werden, nicht nur im Klassenverbund. Sich gegenseitig helfen, gemeinsam bauen und der Spaßfaktor sind dabei wichtig. So waren alle Kinder mit Begeisterung dabei. Nur die Abschlussschüler durften nicht mitmachen, sie mussten für die Abschlussprüfung pauken.

Die Mittelschüler erarbeiteten unter anderem dreiseitige Prismen, bauten Pyramiden aus Tonpapier, es wurden Mathespiele wie Domino, Memory oder Tangram-Legerätsel erstellt. Und eine kleine Gruppe gestaltete auch noch künstlerisch die Toilettenräume um. Das hatte mit Mathe allerdings nur sehr am Rande zu tun.

Die ersten bis vierten Klassen konnten sich unter 22 Projekten zwei aussuchen, die sie ausprobieren wollten. "Für die Organisatoren und Lehrer war die Vorarbeit eine große Herausforderung", erzählte Rektorin Gabriele Bachhuber. "Was sehr schön ist, dass sich auch Eltern beteiligten und dieses Projekt unterstützen. Denn wir wollen, dass die Eltern mehr einbezogen werden", sagte die Schulchefin.

Auf dem Pausehof wurden bei strahlendem Wetter aus geometrischen Grundformen Mandalas konstruiert, mit großen Zirkeln, die die Kleinsten noch gar nicht kannten. Es wurde mit Geodreiecken hantiert. Und nach kurzer Erklärung ging es munter drauflos.

Serio Digitalino, ein Künstler aus Freising, der auch im Kunstkreis Geisenfeld Mitglied ist, lehrte spielerisch den Kubismus, das Umsetzen von Realität ins Abstrakte, wo Farben bewirken, dass Tiefe entsteht. Ein riesiges Kunstwerk entstand am Boden der Aula, nach dem Grundriss der Schule.

Man konnte Schätzmeister werden oder Kopfrechenmeister. Es wurden Bastelstationen mit geometrischen Vielflächenkörpern angeboten, wunderschöne Teile für ein Mobile hergestellt. Und aus Pentominos wurden verschiedene Tiere gebildet. Neu im Lehrplan, aber schon bei den Projekten vertreten, war die Wahrscheinlichkeitsberechnung. Und Anne Götz ließ die Kinder bei einem galaktischen Spiel die Anzahl von Smarties schätzen oder den Zahlenstrahl bestimmen. Am Schluss konnten sie mit der Rakete auf dem Mond landen, wo die Smarties verzehrt wurden.

Doch ob gemalt, gerechnet, geschätzt, logische Rätsel gelöst oder gebastelt wurde: "Es geht immer um Mathematik", meinte Anne Götz - und freute sich über das rundum gelungene Projekt.