Erzieher waren überfordert

Missbrauchsskandal Kloster Ettal

07.03.2013 | Stand 03.12.2020, 0:25 Uhr
Vor drei Jahren war der Missbrauchsskandal im Kloster Ettal ans Tageslicht gekommen. −Foto: Andreas Gebert/dpa

München (dk) Erst das Fehlen einer professionellen Pädagogik und totale Überforderung der Erzieher haben nach einer wissenschaftlichen Studie den jahrzehntelangen sexuellen Missbrauch und Misshandlungen im Kloster Ettal ermöglicht. Die wurde am Donnerstagnachmittag in München vorgestellt.

Auch die strenge Hierarchie des Klosters mit dem alleinverantwortlichen Abt an der Spitze habe zu einer Kultur des Wegschauens und Verschweigens geführt, hieß es bei der Vorstellung der Studie. Nicht zuletzt hätten die jugendlichen Opfer ihren Eltern gegenüber geschwiegen. "Man wollte häufig seine Eltern nicht belasten", sagte Florian Staus vom Institut für Praxisforschung und Projektberatung (IPP), das die Studie im Auftrag des Klosters erarbeitete. Vor drei Jahren war der sexuelle Missbrauch in dem oberbayerischen Benediktinerkloster bekanntgeworden.