Eichstätt
Erstmals ein Preis für innovative Lehre

Herausragende Absolventen und Wissenschaftler der Katholischen Universität ausgezeichnet

09.12.2015 | Stand 02.12.2020, 20:27 Uhr

An der Katholischen Universität wurde eine Reihe von herausragenden Absolventen und Wissenschaftlern mit Preisen gewürdigt - Foto: upd/Schulte Strathaus

Eichstätt (upd) Bei Festakt zum Dies Academicus erhielten wieder herausragende Absolventen und Nachwuchswissenschaftler für ihre Leistungen Auszeichnungen, die von Förderern der KU gestiftet wurden. Erstmals ausgelobt war außerdem ein Preis für innovative Lehre.

Diesen Preis erhielten Hans-Martin Zademach, Professur für Wirtschaftsgeografie an der KU, und Hans Hopfinger, bis 2015 Inhaber des Lehrstuhls für Kulturgeographie an der KU. Zademach und Hopfinger wurden für ihre Lehrveranstaltung „Ausgewählte Themen der Human- und Wirtschaftsgeographie“ ausgezeichnet, die im Masterstudiengang „Tourism and Regional Planning“ angeboten wird. Dabei bereiten Kleingruppen spezielle Themenkomplexe aus bestimmten Perspektiven vor. Am Ende des Seminars gibt es eine Schlussdiskussion in Anlehnung an Fernsehformate, die auch im Fernsehstudio der Universität stattfindet – samt vorproduzierter Trailer, die von den Studierenden erstellt werden.

Die Maximilian-Bickhoff-Universitätsstiftung ehrte Jonas Ludäscher für seine Bachelorarbeit im Fach Klassische Philologie. Darin beschäftigte er sich mit dem ersten Buch der „Amores“ Ovids. Ging die ältere Forschung bei diesem Werk noch von einer stark autobiographischen Deutung des Werkes aus, konnte Ludäscher den fiktionalen Charakter der „Amores“ betonen. Der DAAD-Preis für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender ging an Elise Guillot, die im deutsch-französischen Studiengang Politikwissenschaft studiert hat. Im Rahmen ihrer Bachelorarbeit untersuchte sie die Situation der Sinti- und Romabevölkerungen und ihr Fremdbild in Deutschland und Frankreich. Sie kam zu dem Ergebnis, dass die Fremdbilder von Sinti und Roma in beiden Ländern nach wie vor auf Stereotypen und Vorurteilen basieren.

Zwei Nachhaltigkeitspreise der Gutmann-Stiftung gingen an Verena Brückl und Anne Decker. Brückl entwickelte als angehende Grundschullehrerin ein Lernspielheft für Dritt- und Viertklässler, um Kindern die im Naturschutzprojekt „Altmühlleiten“ betriebene Schäferei näherzubringen. Die Masterarbeit von Anne Decker beschäftigte sich mit dem „Impact Investing Markt“ und der Frage, wie sich nicht nur die Rendite von Investitionen vergleichen lässt, sondern auch der soziale und ökologische Wirkungsgrad von Investments.

Die Journalistik-Absolventin Patrica Dorothee Büttner beschäftigte sich in ihrer Bachelorarbeit mit „Frauen im Sportjournalismus: Unerwünscht? Unqualifiziert? Ungerecht“. Die von ihr befragten Journalistinnen kommen zu dem Schluss, dass es trotz mancher Nachteile heutzutage durchaus die Möglichkeit für Frauen gebe, sich im Sportjournalismus zu etablieren, sofern sie neben fundiertem Fachwissen auch die nötige Entschlossenheit mitbringen.

Die Raiffeisenbank Bayern Mitte eG verlieh zwei Preise für interdisziplinäre Arbeiten an Quirin Johannes Koch und Ursula Winter. Die soziologische Masterarbeit Kochs zur „Transparenz der Technologie“ beschäftigte sich kritisch mit tragbaren Computertechnologien wie Datenbrillen. Winter näherte sich in ihrer Masterarbeit der „Weltliteratur in der Musik der Romantik“ in Werken von Wolf-Ferrari und Berlioz.

Der Preis der Maximiliana-Kocher-Stiftung für junge Historikerinnen und Historiker ging in diesem Jahr an Teresa Massinger, die sich für ihre Doktorarbeit mit dem Thema beschäftigte „Jemand muss doch die Landes-Hoheit haben. Herrschaftskonflikte im Altlandkreis Dinkelsbühl“. Ihre Arbeit ist gleichzeitig eingeflossen in den Historischen Atlas von Bayern der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Die Eichstätter Universitätsgesellschaft zeichnet eine junge Wissenschaftlerin und zwei junge Wissenschaftler für ihre herausragenden wissenschaftlichen Abschlussarbeiten aus. Wiebke Pohler verfasste für ihre Dissertation eine Ethnografie nano-medizinischer Innovationen. Damit war sie außerdem in einer von der VW-Stiftung geförderten Nachwuchsforschergruppe vertreten und Teilnehmerin des Nanomed-Round Table der EU-Kommission. Simon Falch schrieb seine Doktorarbeit über „Das Predigtœuvre des Rebdorfer Augustiner-Chorherrn Balthasar Boehm“, die Einblick gibt in die Textkultur der spätmittelalterlichen Volkspredigt. Daniel-Pascal Zorn beschäftigte sich in seiner mit der Frage, wie sich philosophische Texte vergleichen lassen, und spannt einen Bogen von klassischen Autoren bis in die Gegenwart.