Heidenheim
Erstmals Abstiegskampf

Heidenheims Trainer Frank Schmidt schwört sein Team auf nervenzehrenden Endspurt ein

30.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:37 Uhr

Heidenheim (gst) So turbulent wie in dieser Saison ging es an der Brenz noch nie zu. Abstiegskampf kannte der 1. FC Heidenheim seit dem Aufstieg 2014 nämlich nicht. Achter, Elfter und Sechster lauteten die bisherigen Endplatzierungen nach stets sorgenlosem Saisonverlauf. Diese Spielzeit jedoch lief für Trainer Frank Schmidt, der 2007 das Amt bei seinem Heimatverein in der Oberliga übernahm, nicht nach Wunsch. Schnell gerieten die Heidenheimer in den Tabellenkeller, kämpften sich gegen Ende der Vorrunde zwar wieder nach oben, doch schwächelten sie zuletzt mit vier Spielen ohne Sieg erneut. Mit 34 Punkten liegen sie nur einen Zähler vor dem Relegationsrang.

Schmidts Hoffnungen ruhen auf der entspannten Personalsituation und der wiedererlangten Heimstärke (zuletzt sechs Siege und ein Unentschieden). "Bis auf Maurice Multhaup sind alle im Training", sagte der 44-Jährige vor der Partie. Beim 1:2 in Kiel hatte der Coach noch sieben Spieler ersetzen müssen. Alle Rückkehrer sind potenzielle Startelf-Kandidaten. Vor allem die Abwehr dürfte mit dem erfahrenen Rechtsverteidiger Robert Strauß (Grippe), dem zuletzt gelb-gesperrten Ex-Ingolstädter Mathias Wittek und Linksverteidiger Arne Feick (Sprunggelenk) ihr gewohntes Gesicht bekommen. "In der jetzigen Phase geht es sowieso mehr um die Mentalität als darum, ob vielleicht etwas die Spielpraxis fehlt", sagte Schmidt.

Vorbereitet hat der einstige Defensivspieler sein Team mit gewohnter Härte. "Verstecken war unmöglich im Training", deutete Schmidt eine arbeitsreiche Länderspielpause an. "Wir hatten eine hohe Intensität und konnten Erkenntnisse sammeln, die wir jetzt einfließen lassen. Wir haben uns genau überlegt, wie wir die letzten sieben Spiele angehen wollen und haben das mit der Mannschaft besprochen. Wir sind gut vorbereitet und freuen uns auf die letzten Spiele", meinte Schmidt, der eine Wiedergutmachung für die 0:3-Niederlage im Hinspiel fordert. "Wenn wir so auftreten wie damals, haben wir keine Chance", erinnerte Schmidt an den Tiefpunkt der Saison. Danach zeigte sein Team eine Reaktion und blieb sechs Spiele hintereinander ungeschlagen.

Ähnliches erhofft sich Schmidt jetzt. Dabei baut er auf seinen ausgeruhten Anführer Marc Schnatterer. Der 32-jährige Kapitän, der in 354 Spielen im FCH-Trikot je 106 Tore und Vorlagen zu Buche stehen hat, durfte drei Tage pausieren, um Kraft für den Endspurt zu tanken. Ob der in der neuen Saison für den MSV Duisburg stürmende Torjäger John Verhoek (acht Treffer) das Vertrauen erhält, ist indes offen.