Erstes Störfeuer

Kommentar

15.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:41 Uhr

Das ging schnell. Schwarz-Rot will offenbar keine Zeit verlieren. Bereits am ersten Tag nach dem Start der neuen Regierung tobt ein Streit, bei dem es vordergründig um eine verbale Provokation einer enttäuschten SPD-Parlamentarierin geht.

In Wirklichkeit geht es um mehr, um Grundsätzliches.

Zwar hat sich SPD-Fraktionsvize Eva Högl unmittelbar dafür entschuldigt, Befürworter des Werbeverbotes für Abtreibungen in den Unionsparteien als "widerliche Lebensschützer" gegeißelt zu haben. Doch lässt die Empörungswelle bei CDU und CSU nicht lange auf sich warten, schlagen die Kolleginnen und Kollegen vom Regierungspartner hart zurück. Erinnerungen werden wach an das Hauen und Stechen zwischen Union und FDP in Zeiten der schwarz-gelben Koalition. Beide Seiten fielen lauthals übereinander her.

Die Entgleisung der SPD-Frau und das Echo des Regierungspartners könnten ein erster Vorgeschmack auf das sein, was der großen Koalition in Zukunft noch droht. Eva Högls aufloderndes Störfeuer wird wohl schnell wieder verglimmen. Doch das nächste kommt bestimmt.