Tettenwang
Erstes eigenes Auto nach 135 Jahren

Am 1. Juli wird die Einweihung des Tragkraftspritzenfahrzeugs der Tettenwanger Wehr gefeiert

27.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:52 Uhr
Die Tettenwanger Feuerwehrleute haben das Fahrzeug in den vergangenen Wochen komplett umgebaut und ausgerüstet. −Foto: Hegenberger

Tettenwang (DK) Das hätten sich die Gründerväter der am 10. September 1882 gegründeten Ortsfeuerwehr Tettenwang wohl nicht träumen lassen: Im 135. Vereinsjahr erhält die aktuell 235 Mitglieder starke Ortsfeuerwehr erstmals ein eigenes Tragkraftspritzenfahrzeug.

Pfarrer Wolfgang Stowasser wird dem Fahrzeug den kirchlichen Segen erteilen - damit es in allen Gefahren und Einsätzen stets seinen Dienst am Nächsten erfüllt. Mit einem Dankgottesdienst für alle Mitglieder setzt sich das Fest fort. In der nahegelegenen Jagdhalle beim Friedhof steigt am Abend das Dorffest.

Sichtlich glücklich und zufrieden ist Tettenwangs Kommandant Bernhard Eberl, der sich zusammen mit dem Vorstand der rührigen Tettenwanger Ortsfeuerwehr in den vergangenen Jahren aktiv und engagiert für dieses neue Tragkraftspritzenfahrzeug eingesetzt hatte. "Das TSF mit dem Kennzeichen EI MA 47 ist ein Volkswagen LT 35, Baujahr 2002 und hat stolze 110 PS", erläutert der Kommandant. Da das Fahrzeug eine Zulassung bis zu 3,5 Tonnen hat, kann es mit dem herkömmlichen Führerschein gefahren werden. Der Koffer-Aufbau wurde von der Firma Jahn gefertigt. Ursprünglich wurde das TSF vor 15 Jahren für die Altmannsteiner Feuerwehr gebaut, ging aber bereits drei Jahre später, also im Jahr 2005, an die Feuerwehr Hagenhill über. Das Fahrzeug darf noch weitere 15 Jahre im Einsatz sein. "Transportiert werden kann eine Staffel von sechs Personen", erläuterte Eberl.

Es ist mit einem fest eingebauten und drei Hand-Digitalfunkgeräten ausgestattet, das analoge Funkgerät ist noch für Notfälle intakt. In zahlreichen Arbeitsstunden schraubten die Feuerwehrleute in den zurückliegenden Wochen die bestehende Ausrüstung vom Tragkraftspritzenanhänger in das neue TSF. Es stellte sich schnell heraus, dass viele Sonderanfertigungen benötigt wurden, welche die Wehrmänner größtenteils selbst anfertigten und montierten. Nach einigen Wochen intensiver Arbeit stehen die Löschgeräte nun voll einsatzbereit zur Verfügung. Dazu zählen unter anderem die Tauchpumpe, ein Leuchtturm anstelle der bisherigen Handlampen sowie ein Notstromaggregat mit Beleuchtung.

"Bedanken möchten wir uns bei allen fleißigen Helfern, die oft bis spät abends am TSF geschweißt, geschraubt und gestrichen haben. Ebenso gilt unser Dank dem Bürgermeister Norbert Hummel und seinem Marktgemeinderat, der dies ermöglicht hat. Hervorragend ist die Zusammenarbeit in Bezug auf den Erfahrungsaustausch mit den benachbarten Feuerwehren Altmannstein und Hagenhill", sagte Eberl.

Bereits um 16 Uhr spielt die Schambachtaler Blaskapelle unter Leitung von Hans Kuffer an der neuen Metzger-Halle beim Tettenwanger Sportplatz zum Standkonzert auf. Am Kirchenzug, der um 16.45 Uhr startet, nehmen neben der gastgebenden Feuerwehr Tettenwang auch die umliegenden Feuerwehren aus Altmannstein, Hagenhill, Hexenagger und Laimerstadt teil. Unter den Klängen der Schambachtaler Blaskapelle formiert sich ein bunter Festzug zur Pfarrkirche St. Bartholomäus.

Pünktlich um 17 Uhr zelebriert Pfarrer Wolfgang Stowasser den Festgottesdienst. Mit der Blaskapelle geht es nach der Eucharistiefeier zum nahegelegenen Feuerwehrgerätehaus in der Dorfmitte. Dort wird Pfarrer Wolfgang Stowasser dem Fahrzeug den kirchlichen Segen spenden. Mit der Schambachtaler Blaskapelle an der Spitze formiert sich dann der Festzug zurück zur Metzger-Halle. Anschließend folgen die Grußworte von Altmannsteins Bürgermeister Hummel und Kreisbandinspektor Franz Waltl. Danach steigt dann das diesjährige Tettenwanger Dorffest mit gemütlichem Beisammensein bei Steaks vom Grill und Gyros mit Salat sowie süffigem Festbier. Die gesamte Dorfbevölkerung ist willkommen.