Schrobenhausen
Erster Meister in der Corona-Saison 2019/21 steht fest

FC Schrobenhausen ist in der B-Klasse Aichach/Neuburg nicht mehr vom ersten Tabellenplatz zu verdrängen

25.10.2020 | Stand 23.09.2023, 15:00 Uhr
Vorzeitig Meister in der B-Klasse Aichach/Neuburg: das Team des FC Schrobenhausen. −Foto: M. Schalk

Schrobenhausen - "Jaaa." Was für ein erleichterter Aufschrei. Und gleichzeitig reißt Spielertrainer Oguzhan Halici jubelnd die Arme nach oben. Es ist in der Tat geschafft.

 

Seit gestern, exakt um 13.53 Uhr, steht fest, dass der Meistertitel 2019/21 der B-Klasse Aichach/Neuburg an den FC Schrobenhausen geht - nach seinem 4:2 (1:1)-Heimsieg gegen den zweitplatzierten SSV Alsmoos/Petersdorf II ist ihm der erste Tabellenrang definitiv nicht mehr zu nehmen. Und das, obwohl immerhin noch fünf Spieltage auf dem Programm stehen.

B-Klasse AIC/ND

Zugegeben: Komplett überraschend kam dieser Triumph nun nicht zustande, der FCS hatte aufgrund von zahlreichen Verstärkungen von Anfang an als absoluter Topfavorit gegolten. Aber 19 Siege in bislang 19 Partien - die musste die Halici-Truppe trotzdem erst mal zustande bringen. Jeder Kontrahent wollte ihr immer wieder ein Bein stellen, gelungen ist es keinem. "Und das ist durchaus etwas Besonderes", freut sich FCS-Präsident Winfried Buchhart: "Alle Spieler, die wir aus der Region geholt hatten, haben voll eingeschlagen. Ich bin wirklich stolz auf diese Mannschaft. "

Selbst gestern ließen sich die Schrobenhausener nicht groß aus der Bahn werfen - obwohl die Gäste aus Alsmoos/Petersdorf mit gleich einigen Akteuren aus ihrer Kreisligavertretung antraten. "Was soll's, damit müssen wir nun einfach leben", so Stephan Rausch, der Sportliche Leiter des FCS, kurz nach dem Anpfiff: "Ich persönlich finde das Ganze sogar einen schönen Gradmesser für uns. Nach diesem Match gegen diesen bärenstarken Kontrahenten wissen wir endgültig, wo wir stehen. "

Und siehe da, wenige Minuten später durfte er auch schon das 1:0 der Seinen bejubeln - denn nach einem Foul an Erhan Türk im SSV-II-Strafraum ließ Referee Reinhard Fröschl (SC Mühlried) vorbildlich den Vorteil laufen, Nikolaos Saridis schnappte sich die Kugel und hämmerte sie unter die Querlatte (19.) - zum bereits 100. Punktspieltreffer des FCS in der laufenden Saison. Es lief also alles nach Plan für den Klassenprimus, zumindest ergebnistechnisch. In spielerischer Hinsicht mussten die Platzherren dagegen sehr wohl erkennen, dass sie diesmal einen Gegner auf Augenhöhe hatten. Einen, der das Geschehen komplett ausgeglichen gestalten konnte. Und der durch Alexander Benesch folgerichtig nicht unverdient zum 1:1 kam (26.).

Was für eine komische Situation für die Schrobenhausener! Eine, mit der sie in der bisherigen Saison noch kein einziges Mal fertig werden mussten. Aber die FCS-Kicker stellten sich dieser Aufgabe, verloren nicht den Kopf, sondern blieben geduldig. Die Belohnung hierfür war der Treffer zum 2:1 durch Patrick Breitsamer, der aus der Drehung gekonnt ein kluges Zuspiel von Benjamin Anikin verwertete (61.). Und 120 Sekunden später netzte Anikin auch höchstpersönlich ein, nach Pass von Saridis vollendete er frei vor dem starken SSV-II-Keeper Alexander Schindele ins rechte Eck.

3:1 dadurch für die Platzherren, es roch nach Vorentscheidung auf dem städtischen Sportgelände. Die Gäste aus Alsmoos/Petersdorf gaben sich zwar nicht auf und erarbeiteten sich noch einige Topchancen, aber mit dem für sie so wichtigen Anschlusstor wollte es nicht klappen. Sogar ganz im Gegenteil: Nach einem Zuspiel des auch gestern wieder überragenden Tobias Schmid zerstörte Saridis mit dem 4:1 (84.) endgültig alle Zweifel am Heimsieg des FCS - und damit am vorzeitigen Gewinn der Meisterschaft. Thomas Braunmüller betrieb abschließend nur mehr ein bisschen Ergebniskosmetik für die Gäste (87.) zum 4:2-Endstand.

Der Fußballkreis Ostschwaben hat also bereits jetzt seinen ersten Titelträger in der so schwierigen Corona-Saison 2019/21. Aber die ganz große Sause gab es sicherheitshalber (noch) nicht in Schrobenhausen. Nun gut: Das obligatorische Mannschaftsjubelfoto wurde schon schnell auf dem Rasen "geschossen", und gemeinsame Freudenschreie mussten selbstverständlich ebenfalls sein - aber beispielsweise auf Meister-T-Shirts wurde von Vereinsseite komplett verzichtet. Nur ein paar Flaschen Sekt sowie etwas Freibier gab's nach dem Abpfiff für das Erfolgsteam - ganz bescheiden, den aktuellen Covid-19-Zeiten angemessen.

SZ

Roland Kaufmann