Schlechte Nachrichten verfolgen uns momentan auf Schritt und Tritt. Unsicherheit und Angst begleiten die Corona-Krise. Fast jeden Tag hört man von neuen Infizierten und bekommt das Gefühl, einer übermächtigen Bedrohung ausgesetzt zu sein. Doch auch in dieser Zeit, in der alles zusammenzubrechen scheint, gibt es Erfreuliches. Deshalb hier nun die "gute Nachricht" in einer schweren Zeit.
Schernfeld - Helle Aufregung bei der Ingolstädterin Inge Pfahler (Foto). "Eine solche Überraschung! Ich war an dem Tag aus dem Häuschen, ganz aufgewühlt, konnte nichts anderes mehr denken", beschreibt sie ihre Gefühle. Schuld ist ein Artikel im EICHSTÄTTER KURIER: Es geht um die Kinderlandverschickung und das Osterfest im Jahr 1945 in Schernfeld. Auf einem Bild ist der vierjährige Kurt Scheuerer (Foto) zu sehen, wie er fröhlich sein Osternest in die Kamera hält. Der heute 79-jährige Scheuerer schreibt im Artikel, er könne sich nicht mehr daran erinnern, bei welcher Familie er damals gewesen ist - aber Inge Pfahler, geborene Häring, erinnert sich: "Der Kurti, das kann doch nicht wahr sein! Das gibt es doch nur im Fernsehen", war ihre erste Reaktion.
Sie besorgt sich in Schernfeld die Telefonnummer von Kurt Scheuerer, der in Ingolstadt wohnt, und nimmt umgehend Kontakt mit ihm auf. Auch ihr Bruder Ralf Häring staunt über die "große Osterüberraschung" aus dem EICHSTÄTTER KURIER. Er telefoniert sofort mit Kurt Scheuerer, und bei dem ist die Freude groß. Noch am Telefon tauschen sie Erinnerungen an die gemeinsame Zeit in Schernfeld aus. "Wir wollen uns sehen", sagen Inge und Ralf, und "wenn Besuche wieder möglich sind, werden wir uns treffen."
Der damals vierjährige Kurti war durch die Kinderlandverschickung zum Ende des Zweiten Weltkrieges aus Ingolstadt zu der Familie gekommen, Inge und ihr Bruder Ralf hatten Kurti letztmals bei der Verabschiedung aus Schernfeld gesehen. Nach 75 Jahren gab es nun den ersten Kontakt. Im Artikel hatte Scheuerer geschrieben, er hoffe, dass der Bericht in der Zeitung helfen könnte - und so war es.
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