Erster Fall von Vogelgrippe im Landkreis: Tote Tafelente am Rothsee mit dem Vogelgrippesubtyp H5 gefunden

01.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:58 Uhr

Hilpoltstein (HK) Die Vogelgrippe ist im Landkreis angekommen. Bei einer toten Tafelente hat man den Vogelgrippesubtyp H5 nachgewiesen. Ein Labor untersucht derzeit, ob es sich dabei um die hochansteckende H5N8-Form handelt.

„Wir haben einen Verdachtsfall im Landkreis Roth“, sagt Katrin Grimmer, Leiterin der Pressestelle des Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Bei einer Tafelente am Rothsee habe man kürzlich den Vogelgrippetyp H5 nachgewiesen. „Die Probe haben wir nun umgehend an das zuständige Friedrich-Loeffler-Institut weitergeleitet.“ Dort wird der Tierkadaver nun auf den hochansteckenden Vogelgrippevirustyp H5N8 untersucht. 

„Im Moment haben wir ganz schön viel zu tun. Laufend gehen hier Anrufe ein und Anwohner melden uns tote Vögel“, sagt Hurka, Abteilungsleiter für Veterinärwesen am Landratsamt Roth.

Dabei handelt es sich nicht selten auch um tote Singvögel. Weil der Virus in der Vergangenheit immer bei Wasservögeln nachgewiesen wurde, ist das Risiko bei heimischen Singvögeln derzeit recht gering.

Ausschließen könne man aber natürlich nichts. „Wenn Anrufer recht panisch sind, dann fahre ich im Einzelfall auch einmal selber raus“, berichtet Hurka. Dabei will auch er kein unnötiges Risiko eingehen. „Auch wenn es kein Wasservogel ist, fasse ich den toten Vogel grundsätzlich nur mit Handschuhen an und danach desinfiziere ich mir die Hände“, so Hurka. 

Amsel, Spatz und Star können also weiterhin am Futterhäuschen bedient werden, grundlegende Hygienestandards sollten aber nicht außer Acht gelassen werden. „Nach dem Reinigen des Vogelhauses sollte man sich gründlich die Hände waschen.“ empfiehlt Grimmer vom LGL. Auch Schuhe reinigen und im besten Fall wechseln, nachdem man damit um das Vogelhaus gelaufen ist, wird empfohlen.

Durch das Schuhwerk könnte man den Vogelkot – und damit im Ernstfall den Virus – nämlich verbreiten.
Die Augen besonders offen halten sollen Anwohner, die in der Nähe von großen Gewässern, wie beispielsweise dem Roth- und Brombachsee, wohnen. Wenn tote Wildenten, Wildgänse oder Schwäne entdeckt werden, wird darum gebeten, umgehend das Veterinäramt Roth oder die örtliche Polizeiinspektion darüber in Kenntnis zu setzen. 

Auch erste Tiergärten haben vorsorgliche Maßnahmen getroffen. So muss das im Nürnberger Zoo beheimatete Geflügel seit einiger Zeit innen bleiben und auch andere Tiere dürfen wegen der Vogelgrippewelle nicht mehr aus dem Stall. „Wir haben nun die Flamingos in den Stall gesperrt und auch die Pelikane kommen nicht mehr nach außen“, erklärt Katrin Baumgartner, Tierärztin beim Tiergarten Nürnberg. 

Ob und wie stark sich die Vogelgrippe nun im Landkreis Roth ausbreitet, wird sich zeigen. „Die nächste Eskalationsstufe wäre, wenn der Virus bei Wirtschaftsgeflügel ausbricht“, sagt Hurka. Auch das sei nicht ausgeschlossen.

Um das Risiko so gering wie möglich zu halten, gilt die bayernweite „Stallpflicht“ weiterhin. Halter müssen ihr Geflügel demnach im Stall lassen.