Wolnzach
Erste Sitzung in neuer Formation

Bauausschuss entscheidet über neues Prozessleitsystem für Kläranlage und Tiefgaragenzufahrt an der Hoholt-Pilgrim-Straße

20.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:19 Uhr

Wolnzach - Der Bauausschuss hat am Dienstag getagt - zum ersten Mal in der neuen Formation, zum ersten Mal wieder um 16 Uhr, nachdem auf Wunsch aus Reihen des Gemeinderates in der vergangenen Legislaturperiode als Beginnzeit 18.30 Uhr angesetzt gewesen war.

Mitglieder des seit der Kommunalwahl neu formierten Bauausschusses unter Vorsitz von Bürgermeister Jens Machold (CSU) sind Steffi Maier, Adi Schapfl und Udo Talke für die CSU, Fabian Röhrich (FDP), Josef Schäch (GfW), Birgit Janecek (Grüne), Werner Hammerschmid (SPD) sowie für die FW Georg Guld und Simon Zimmermann, der zu dieser Sitzung durch Anja Koch vertreten wurde. Die Sitzung fand im Sitzungssaal statt, wo die gebotenen Abstandsregelungen eingehalten werden konnten. Weil Klärwärter Robert Springer persönlich anwesend war, wurde Punkt 12, Auftragsvergabe zur Neubauschaffung eines Prozessleitsystems für die Kläranlage Wolnzach, vorgezogen. Worum es geht, erklärte der Klärwärter höchstpersönlich: Die vorhandenen Computer seien veraltet, das neuwertige Programm erlaube unter anderem auch einen Zugriff von daheim. Springer: "So können wir auch am Wochenende sehen, ob alles passt. "

Eingeholt habe man nur ein Angebot, diese Art der Vergabe sei in diesem Fall rechtmäßig, das habe man eigens mit einer Expertin prüfen lassen, "damit wir nicht angreifbar sind", so Bürgermeister Machold. Das Angebot über 16458,01 Euro stamme von der gleichen Firma, die für die Kläranlage bereits die Elektrotechnik geliefert und verbaut habe. Man habe mit diesem Unternehmen gute Erfahrungen, laut Klärwärter Springer mache es auch Sinn, alles in der Hand eines einzigen erfahrenen Programmierers zu haben.

Rückfragen aus Reihen des Bauausschusses gab es von Fabian Röhrich (FDP), der wissen wollte, ob darin auch die Kosten eines monatlichen Supports enthalten seien. Ein monatlicher Support sei nicht notwendig und auch nicht vorgesehen, antwortete Klärwärter Springer. Stattdessen werde ein Wartungsvertrag für 400 Euro pro Jahr abgeschlossen, damit sei alles abgedeckt. Was das Angebot alles beinhalte, fragte zudem Werner Hammerschmid (SPD); die Antwort des Bürgermeisters war klar: "Alles, also Hardware und Software. " Die Auftragsvergabe an die Firma Elektrotechnik Kiefl aus Regensburg erfolgte danach ohne Gegenstimme. Zum geplanten Neubau eines Mehrfamilienhauses auf dem ehemaligen Eisl-Grundstück an der Ecke Hoholt-Pilgrim-Straße/Gottesackerweg in Wolnzach hatte der Bauausschuss bereits in vorausgegangenen Sitzungen grundsätzlich seine Zustimmung erteilt, nicht jedoch zum Anlegen der Tiefgaragenzufahrt im Süden: Laut Bauausschuss vom 24. September habe die Zufahrt über die nördliche Linie zu erfolgen. Nun sei dieser Antrag allerdings vom Landratsamt als der zuständigen Genehmigungsbehörde mehrfach geprüft worden, erklärte die Wolnzacher Bauamtsleiterin Doris Schneider zur Sitzung. Auch einen Ortstermin habe es gegeben, beantwortete sie eine Zwischenfrage von Georg Guld (FW). Nach Einschätzung des Landratsamtes beeinträchtige die im Plan vorgesehene Situierung der Tiefgaragenzufahrt im Süden die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs nicht - und stehe damit im Gegensatz zur ursprünglichen Einschätzung des Bauausschusses. Machold: "Wir hätten uns das anders gewünscht, aber offensichtlich hat die Genehmigungsbehörde eine andere Einschätzung dazu. " Das Landratsamt gehe davon aus, dass nach Abbruch des Nebengebäudes die Übersichtlichkeit gewährt sei. Zudem sei hier wegen der vorhandenen Grenzausbauten und der fehlenden Vorgärten ohnehin langsames Fahren angesagt. Der Bauausschuss folgte der Einschätzung des Landratsamtes und nahm seine Vorbehalte gegen die Anordnung der Tiefgaragenzufahrt zurück. Weitere Punkte aus der Sitzung beleuchtet unsere Zeitung in kommenden Ausgaben.

WZ