Erste Heimniederlage seit 687 Tagen

23.08.2009 | Stand 03.12.2020, 4:43 Uhr

 

Eichstätt (sfj) Schmerzlich musste der VfB Eichstätt am Samstag erfahren, dass jede Serie einmal reißt: In der Landesliga Süd unterlag die Mannschaft von Trainer Erich Hock gegen den FC Affing mit 1:2 (1:0) und verlor damit seit fast zwei Jahren erstmals wieder ein Ligaspiel im VfB-Stadion.

26 Mal in Folge war der VfB Eichstätt auf heimischen Rasen nicht zu bezwingen, wenn es um Punkte ging. Die letzte Heimniederlage datiert vom 6. Oktober 2007. Damals, vor über 22 Monaten, ging mit zuletzt eine Gastmannschaft als Sieger vom Platz. In der Bezirksoberliga-Saison 2007/08 gewann der SV Pullach mit 1:0. Exakt 687 Tage später unterlag die Mannschaft von Trainer Erich Hock in der Landesliga Süd dem FC Affing.

Dabei führte der VfB zur Halbzeit durch ein Tor von Marco Witasek (15.) hochverdient mit 1:0. Eine unerklärlich schwache Leistung im zweiten Spielabschnitt führte letztlich aber zur gerechten Niederlage. Entsprechend zufrieden äußerte sich Affings Trainer Stefan Tutschka nach dem Spiel: "Wir hatten in der ersten Hälfte Probleme und das Glück, dass wir nur mit 0:1 hinten lagen. Nach der Pause wollten wir den Sieg und haben ihn uns auch verdient." Eichstätts Trainer Erich Hock, der einige Umstellungen in der Startformation vornehmen musste (Benjamin Hackner und Dominik Schmidramsl verabschiedeten sich in den Urlaub), sah es ähnlich: "Nach 25 Minuten haben wir unsere spielerische Linie total verloren. Der Sieg der Gäste geht somit auch in Ordnung."

Nach einer kurzen Abtastphase kam das VfB-Spiel auf Touren und der Gast aus Affing auch schnell in Bedrängnis. Nach einer Kombination klärte Affings Kapitän Matthias Maier gerade noch vor dem einschussbereiten Jochen Regler. In der 15. Minute hebelte Markus Jörg mit einem herrlichen Pass in die Tiefe die Viererkette der Gäste aus, Witasek fackelte nicht lange und traf mit seinem vierten Saisontor zur Eichstätter Führung. Der VfB setzte nach und hätte in dieser Phase das 2:0 nachlegen müssen, doch Markus Hörmann zögerte beim Abschluss zu lange und Jochen Regler scheiterte gleich zwei Mal frei stehend an Torhüter Markus Geil. Die einzige Affinger Gelegenheit ergab sich nach einem Freistoß, als Dominik Sandner nur knapp das VfB-Tor verfehlte.

Ab diesem Zeitpunkt nahm der VfB das Tempo aus dem Spiel und produzierte unerklärlich viele Fehlpässe im Spielaufbau. Tormöglichkeiten gab es für die Hock-Elf dennoch, aber Regler, dem es nach seiner Verletzungspause noch an Spritzigkeit fehlt, ließ sich nach Vorarbeit von Markus Jörg abdrängen (43.). Und nach dem Seitenwechsel hatte auch Michael Hofstetter das 2:0 auf dem Fuß. Die Gäste aus Affing hatten bis dahin herzlich wenig zu bieten.

Das Blatt wendete sich in der 57. Minute: Der VfB leistete sich 20 Meter vor dem eigenen Gehäuse ein unnötiges Foul, dass Affing eiskalt ausnutzte. Michael Panknin versenkte den Freistoß unhaltbar für VfB-Keeper Fabian Diez im Lattenkreuz. Die Gäste legten nun ihre Scheu ab, waren läuferisch überlegen und gewannen auch den Großteil der Zweikämpfe. "Unser Spiel im Mittelfeld hat praktisch nicht mehr stattgefunden und über die Außenbahn kam rein gar nichts mehr. Damit waren unsere Stürmer auf sich allein gestellt und überfordert", analysierte Hock nach der Partie.

Der FCA gab nun den Takt vor und Trainer Tutschka zog mit Torjäger Sebastian Kinzel seinen Joker. Dessen Sturmpartner Daniel Raffler zielte zunächst noch knapp am VfB-Tor vorbei und scheiterte wenig später am hervorragend reagierenden Diez. In der 82. Minute nahm Kinzel dann ein hohes Zuspiel gekonnt an, verschaffte sich mit einer Körpertäuschung Freiraum traf aus der Drehung zum 2:1 (82.). Nur drei Minuten hatte er sogar die Entscheidung auf dem Fuß, traf aber aus 14 Metern das leere Tor nicht. "Die Einwechslung kam genau zum richtigen Zeitpunkt", freute sich Tutschka über sein glückliches Händchen. Auf der Gegenseite machte sich Erich Hock seinem Frust wegen der angespannten Personaldecke Luft. "Unsere personellen Probleme sind hinreichend bekannt. Die vielen Ausfälle können wir aber einfach nicht kompensieren. Zwei Auswechselspieler auf der Bank sagen alles."

VfB Eichstätt: Fabian Diez, Viktor Stoll, Simon Böhm, Michael Hofstetter, Dominik Betz, Marco Schiebel, Philipp Krieglmeier, Markus Jörg, Markus Hörmann (80. Peter Ottillinger), Marco Witasek, Jochen Regler (68. Roland Frank).

FC Affing: Markus Geil, Nils Koloseike, Daniel Schreder, Michael Panknin, Patrick Lemmer (72. Lukas Schmitt), Matthias Maier, Thomas Brunner, Dominik Sandner (46. Marco Suraner), Christian Weiser, Daniel Raffler, Manuel Steinherr (68. Sebastian Kinzel).

Tore: 1:0 Marco Witasek (15.), 1:1 Michael Panknin (57.), 1:2 Sebastian Kinzel (82.). – Schiedsrichter: Sven Engl (RSV Ittling). – Zuschauer: 470.