Reichertshausen
Erste Blühstreifen angelegt

Schritt für Schritt zur bunten Pracht: Reichertshausener Grünteam pflanzt an mehreren Stellen im Ort

25.06.2020 | Stand 23.09.2023, 12:32 Uhr
Momentan steht auch Bewässern auf der Agenda: Moritz Manegold und sein Grünteam kümmern sich um die Blühstreifen in der Gemeinde Reichertshausen. −Foto: Steininger

Reichertshausen - Wenn man in Reichertshausen und seinen Ortsteilen gebückte Gestalten auf öffentlichen Flächen sieht, dann ist das mit großer Wahrscheinlichkeit Moritz Manegold mit seinem Grünteam. Damit beginnt das Grünteam umzusetzen, was die Gemeinde schon im Frühjahr 2019 als Projekt beschlossen hat: Im Sinne von Artenschutz durch bewusste Auswahl geeigneter Pflanzen neuen und zusätzlichen Lebensraum für Insekten zu schaffen und nebenbei in der Gemeinde bunte, blühende Akzente zu setzen.

Zuerst aber verschaffte sich der Leiter des Grünteams einen Überblick. "Was ist bisher gemacht worden, wo kann man bienenfreundlicher nachbessern", blickt Manegold zurück. "Als Erstes haben wir die Flächen, die bisher jährlich mit Sommerblumen bepflanzt wurden, in Stauden- und Mischpflanzungsflächen umgewandelt. Das verringert den Pflegeaufwand, da nur beim Anpflanzen bis zum Anwuchs gewässert werden muss und nicht die ganze Sommerperiode hindurch. Außerdem ist diese Bepflanzung über Jahre hinweg dauerhaft, auch reichlich Blüten trägt, dem Artenschutz dient und der Artenvielfalt hilft, Nahrung zu finden."

Aber auch der jeweilige Standort spielt eine Rolle und muss beachtet werden: "Verkehrsinseln zum Beispiel sind trocken und der prallen Sonne ausgesetzt, dementsprechend haben wir uns farbenfrohe, trockenheitsverträgliche, langlebige Stauden und Kräuter ausgesucht, die von den Insekten gerne angenommen werden", erklärt Manegold. Eine Mischung, die auch das Auge der Bürger erfreuen soll, auch soll der Kreisel an der B13 am Ortsanfang der Gemeinde einen positiven Eindruck hinterlassen.

Klein, aber fein sind die Flächen, die sich Manegold als erste vorgenommen hat. Die werden prägend sein, bis später große Flächen in Angriff genommen werden, so das Konzept des Gärtners. Aber nicht nur die Neubepflanzung, sondern auch die Planung von Flächenänderungen nimmt einige Zeit in Anspruch. "Pflanzungen entwickeln sich über Jahre, deshalb ist eine Vorausplanung unumgänglich", betont Manegold. Der wohnt in Winden bei Niederthann, ist also mit der Ökologie unserer Umgebung bestens vertraut. Und er fühlt sich wohl in Reichertshausen, "der Job und die Kollegen passen". Seitens der Bürger habe er noch wenige Fragen erfahren, der Gemeinderat aber "hat hohe Erwartungen, die versuche ich natürlich zu erfüllen".

Bepflanzt ist inzwischen unter anderem der Kreisel am Ortseingang, mit Ziersalbei, Storchschnabeln, Astern, Oregano und Thymian, diversen Wolfsmilchgewächsen, Sonnenhut und andere mehr. Kaum hatte Manegold eine Goldgarbe im Boden, ließ sich schon eine Wildbiene darauf nieder.

Die nächste Station des Grünteams waren Verkehrsinseln in Lausham, außerdem stehe die Schließung von Pflanzlücken auf diversen Flächen auf dem Programm, um den laienhaft ausgedrückt "Unkrautdruck" niederzuhalten. Für den Fachmann jedoch gibt es kein Unkraut, deshalb nennt er diese Gewächse "Beikraut". Bis Anfang Juli werden alle gelieferten Stauden eingepflanzt sein, dann sehen wir uns nach weitern Flächen zur Umgestaltung um.

Als Grundpfeiler seiner Arbeit nennt Moritz Manegold drei Säulen: "Erstens der optische Aspekt, dass Farbe mit ins Spiel kommt; zweitens der Pflegeaspekt, damit sich die Pflegegänge sowie der Bewässerungsaufwand übers Jahr verringern; und drittens und entscheidend, der Nutzen für die Umwelt."

PK

Hans Steininger