Jetzendorf
Erst nach drei Zugaben war Schluss

Petershausener Blaskapelle begeistert 250 Zuhörer in der Jetzendorfer Turnhalle

07.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:59 Uhr

Das große Orchester von Katrin Czerny spielte sich schnell in die Herzen der vielen Blasmusikfreunde. - Foto: Ostermair

Jetzendorf (PK) 250 Freunde der Blasmusik haben das traditionelle Dreikönigskonzert der Blaskapelle Petershausen besucht, das in der Schulturnhalle Jetzendorf stattfand. Hier begeisterte das von Katrin Czerny dirigierte Blasorchester mit einem Programm, das von der Oper bis zur Filmmusik reichte.

Katharina Kargl und Manfred Hildner führten durch das abwechslungsreiche Programm, das mit dem Aufzug der Meistersinger begann. Dieses Werk stammt aus dem dritten Akt von "Die Meistersinger von Nürnberg", Richard Wagners einziger "leichter" Oper. Das Stück "Valzer dei Fiori", besser bekannt als Blumenwalzer des russischen Komponisten Peter Illjitsch Tschaikowsky kannten viele in erster Linie aus dem berühmten Ballett. In das Reich der Filmmusik tauchte das Orchester bei "Cavalleria Rusticana" ein, denn diese Musik prägt den Schlussteil von "Der Pate - Teil 3". Komponist ist der Italiener Pietro Mascagni. Für "Morning Madness" von Larry Clark mussten sich ein paar Musikanten umschulen lassen, denn man erweiterte die übliche Besetzung zur Gaudi der Konzertgäste um Fön, Sopran-Wecker, Gurgelgläser, Kontra-Kaffeetasse, Autohupe und Tenor-Trillerpfeife. Was alles zwischen dem Aufstehen am Morgen und dem Arbeitsbeginn passieren kann, wurde hier lustig musikalisch umgesetzt. Mit dem Bettelstudent, einen Marsch aus einer Oper von Karl Millöcker, ging es in die Sektpause.

"Beauty and the Beast", also die Musik aus dem Musical "Die Schöne und das Biest", war der Auftakt zum zweiten Programmteil. Donnernden Beifall erntete Czernys Orchester auch für "Conquest of Paradise" bei dem der Grieche Vangalis der musikalische Schöpfer war. Dieses Stück war der Soundtrack zum Entdecker-Film "1492 - Die Eroberung des Paradieses". Glorreiche Klänge erlebte man mit der musikalischen Untermalung eines neu aufgelegten Klassikers von 1960. Mit dem Thema der "Glorreichen Sieben" wurden alle Western-Fans in der Halle auf den Plan gerufen. Elmer Bernstein, ein amerikanischer Filmkomponist, hat zu "The Magnificent Seven" die Musik geschrieben. In die New Yorker Clubszene führte die musikalische Reise mit "Copacabana", wo feuriges Temperament spürbar wurde. Barry Manilow gewann mit dieser Nummer seine erste goldene Schallplatte.

Beim Them-Basses-Marsch sollte eigentlich das tiefe Blech das letzte Wort haben, doch da hatten die Dirigentin und die Musiker die Rechnung ohne die begeisterten Zuhörer gemacht. Sie erklatschten sich noch drei Zugaben, nämlich dem Bozener Bergsteiger-Marsch, wo im Orchester auch kräftig gesungen wurde, den Deutschmeister-Regimentsmarsch und die krönende Bayernhymne, womit man auch der Heimat den gebührenden Stellenwert in diesem Konzert einräumte.