Schrobenhausen
Erst "Hirrnwirr'n", dann Auswärtssieg?

Green Devils versuchen es in Passau mit einer ganz neuen Art der Spielvorbereitung

06.04.2018 | Stand 23.09.2023, 2:50 Uhr
Noch lange nicht am Boden: Thomas Wenger und seine Schrobenhausen Green Devils glauben weiterhjin fest an den Klassenerhalt. Sogar beim Angstgegner in Passau soll es jetzt mit einem Auswärtssieg klappen. −Foto: M. Schalk

Schrobenhausen (SZ) Passau war nie ein gutes Pflaster für die Schrobenhausener Green-Devils-Basketballer. Entweder am heutigen Samstagabend (19 Uhr) oder spätestens beim letzten Heimspiel, in einer Woche gegen die Dachau Spurs, soll aber ein Sieg her, um nicht wieder bis Ende Mai zittern zu müssen.

Wer es böse mit den Green Devils meint, der könnte die Auswärtsfahrten nach Passau in den vergangenen Jahren ungefähr so beschreiben: 200 Kilometer hinfahren, sich eine Niederlage abholen, 200 Kilometer zurückfahren. Um nun möglicherweise etwas an diesem Ablauf zu ändern, setzt Coach Jörg Weber vor dem wichtigen Spiel am heutigen Samstagabend auf eine etwas andere Vorbereitung.
"Hirrnwirr'n" heißt die Ausstellung von Florian Weber, Jörg Webers Bruder, die noch bis zum 15. April in der Passauer Produzentengalerie zu sehen ist. Es geht um Gebilde, die im Gehirn entstehen und die - übertragen auf das Green-Devils-Team - vor allem dazu führen sollen, dass die Spieler am Samstagnachmittag noch einmal die Köpfe freibekommen. "Wir versuchen es diesmal ein wenig anders, um nicht - wie sonst nach einer langen Autofahrt - direkt in die Halle zu kommen und sich mit dem Spiel zu befassen", sagt der Trainer. Bilder anschauen, Kaffee trinken, erst danach soll es an diesem Abend des 7. April um Basketball gehen.
Ob die gemeinsamen Erfahrungen des Tages allerdings reichen werden, um "die Überraschungsmannschaft der Saison", wie Weber die Passau White Wolves bezeichnet, zu schlagen? "Natürlich wird das wahnsinnig schwer, gegen diesen unangenehmen Gegner", sagt er. Schon beim 66:82 in eigener Halle hatte seine Mannschaft vor allem den Center-Spielern der Niederbayern, Alexander Herbort (23 Punkte im Hinspiel) und Benjamin Mayer (19), zu wenig entgegenzusetzen. "Wir haben uns aber in den vergangenen drei Wochen gut vorbereitet und auch taktisch versucht, uns besser darauf einzustellen", sagt Weber. Mit Uli Steiner fehlt allerdings ein Akteur, der zuletzt gut trainiert hatte und gerade wegen seiner Physis wichtig gewesen wäre. Lorenz Höllbauer wird diesmal dagegen im Schrobenhausener Kader stehen.
Mit einem Sieg könnten die Green Devils einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. Denn bei allen Rechnereien und Vergleichen mit der Nordgruppe der Regionalliga Südost II steht eines fest: "Man wird wohl mindestens neun Siege brauchen, um sicher gerettet zu sein", sagt Weber. Momentan hat seine Mannschaft noch acht Erfolge auf dem Konto. Dass es auch so reichen könnte, hat die Vorsaison gezeigt - damals hatten die Green Devils mit nur fünf Siegen die Liga gehalten, weil so viele Vereine auf ihr Aufstiegsrecht verzichtet hatten - aber um nicht wieder bis Ende Mai zittern zu müssen, sollte in Passau oder spätestens gegen die Dachau Spurs (14. April) sicherheitshalber doch noch ein Sieg her. "Wir haben auf jeden Fall das Ziel, beide Spiele zu gewinnen", sagt Chefcoach Weber.
200 Kilometer hinfahren, den Tag als Team gemeinsam verbringen, den neunten Saisonsieg einfahren, 200 Kilometer gut gelaunt aus Niederbayern zurückfahren: Ein solcher Ablauf klingt aus Schrobenhausener Sicht schon um einiges angenehmer.

Matthias Vogt