Ingolstadt
Erst Fördergeld, dann feiern mit Ilse Aigner

18.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:39 Uhr

Ingolstadt (reh) Die Einführung des Regionaltarifs am 1. September ist auch aus Sicht des Aufsichtsrats der INVG sehr gut gelaufen.

Das bilanzierte das Gremium gestern. "Ein Werk, an dem viele Generationen arbeiteten", sagte OB Christian Lösel. Die Chefs der umliegenden Landkreise haben zum Teil schon am Starttag Testfahrten unternommen (DK berichtete). "Die Landräte sind hochzufrieden", bekam Lösel als Rückmeldung. INVG-Geschäftsführer Robert Frank betonte noch einmal die (technische) Dimension: Aus bisher 560 möglichen Fahrverbindungen im INVG-Land sind jetzt 14000 "Von-bis-Varianten" im neuen Tarifgebiet der Region geworden, die alle in den Computern korrekt auftauchen sollen. Und zwar nach der Umrüstung von 60 Vorverkaufsstellen, 19 INVG-Fahrkartenautomaten, 35 Bahn-Fahrkartenautomaten und 280 Bussen. Ein großer Brocken waren die Schülertickets. "80 Prozent der jetzt hinzugekommenen Fahrten im Tarifverbund sind Schülerverkehre", sagte Frank.

Nach der Einführung geht die Arbeit unvermindert weiter. Mittelfristig sollen eine einheitliche Haltestellenausstattung und mehr Echtzeitinformation (Dynamische Fahrgastanzeigen) auch außerhalb Ingolstadts kommen. Das Handyticketing ist ebenfalls ein Projekt im Auf- und Ausbau. Bei allem hofft Frank "auf großzügige Fördergelder" durch die Staatsregierung. Für zehn nagelneue INVG-Busse (Euro 6, teils Hybridantrieb) ist die Förderung schon durch.

Ebenfalls ein großes Thema sind die "Einsteigebahnhöfe" in der Region, von denen aus Pendler den im Bau befindlichen Bahnhalt bei Audi erreichen können. Nur wenn die Verbindung (auch durch gute Busanschluss) attraktiv ist, wird der Schienenhalt am Audi-Wert angenommen werden, ist Frank überzeugt.

Eine ganz große Aufgabe wartet auf das Busunternehmen bei der Umformung des jetzt gestarteten Tarifverbundes in einen echten Verkehrsverbund. Mit nur einem Ticket durch die Region fahren, das funktioniert jetzt. Nun müssen die Verbindungen verbessert werden. "Die Umstellung betraf nicht den Fahrplan", sagt Frank. "Wir sehen uns in der Pflicht, zu prüfen, wie man alles besser aufeinander abstimmt. " Allerdings sei das mehr als schwierig, da einige Buslinien über Jahrzehnte gewachsen seien. Aber auch OB Christian Lösel will den Fahrplan angehen. "Da knüpfen sich viele Erwartungen der Bevölkerung daran", weiß der Vorsitzende des Aufsichtsrates.

Zunächst ist aber Zeit zum Feiern. Der Start des Tarifverbundes am 1. September fiel ja mitten in die Ferienzeit. Die Ingolstädter und alle Gäste aus der Region sind nun in im laufenden Schuljahr am Mittwoch, 10. Oktober, auf den Rathausplatz eingeladen, wo sich - übrigens vier Tage vor der Landtagswahl - die zuständige Staatsministerin Ilse Aigner die Ehre gibt. Beginn ist um 11 Uhr.