Heideck
Erschöpfte Triathlon-Euphorie

Die Ausdauersportler im TSV Heideck lösen ihre Abteilung 2004 bereits nach 16 Jahren wieder auf

05.09.2013 | Stand 02.12.2020, 23:42 Uhr

Siegerehrung beim 3. Heidecker Kindertriathlon im Jahr 1994: Abteilungsleiter Markus Steib (2.v.l.) zeichnet die schnellsten Nachwuchsathleten mit Urkunden und Pokalen aus. Den Sieg bei den 13-Jährigen holte sich damals Florian Schlierf aus Allersberg, Dritter wurde Benny Beringer aus Hilpoltstein (r.). - Foto: Archiv

Heideck (HK) Fußball, Tennis und Tischtennis. Dazu Leichtathletik, Turnen und Karate. Das sind die sechs Abteilungen, aus denen der TSV Heideck im 150. Jahr seiner Existenz besteht. Aufgelöst wurde vor einigen Jahren neben der Volleyballabteilung auch die Triathlonsparte.

Man kann es sich kaum vorstellen im ausdauersportverrückten Landkreis Roth, doch die Triathlonabteilung des TSV Heideck ist nur 16 Jahre alt geworden. Und das, obwohl die Heidecker zu den ersten gehörten, die das Triathlonfieber gepackt hatte. Aus der Reihe der Leicht-athleten gab es einige Sportler, die nicht mehr nur Laufen und Springen wollten, und so begannen sie vor allem im Weißenburger Hallenbad mit dem Schwimmtraining und trafen sich zusätzlich zum Radfahren.

So kamen schnell die 25 Sportler zusammen, die 1991 eine eigene Triathlonabteilung im TSV Heideck gründeten. Schon bei der Gründung wählten sie Markus Steib zu ihrem Vorsitzenden, der dieses Amt bis zur Auflösung inne haben sollte. Und wie es sich für begeisterte Triathleten gehört, hatten sich die Heidecker auch schnell ein großes Pensum vorgenommen. Schon ein Jahr nach der Abteilungsgründung wurde im und um das Heidecker Freibad der erste Kin-dertriathlon ausgetragen. Dieser Wettkampf war bald so beliebt, dass bis zu 180 Starter aus ganz Deutschland in den einzelnen Altersklassen antraten. Insgesamt wurde der Heidecker Kindertriathlon ein Dutzend Mal organisiert.

Aber auch sonst wurde das Interesse an der Heidecker Triathlonabteilung immer größer, sodass mit der Zeit immer mehr Trainingsgruppen gebildet wurden. Viele Mitglieder gingen bei nationalen und internationalen Wettbewerben an den Start. In ihren Spitzenzeiten brachten es die Heidecker Triathleten auf bis zu acht Einzelstarter beim heimischen Ironman Europe. Der Rothsee-Triathlon und der Duathlon in Hilpoltstein wurden auch als Heidecker Vereinsmeisterschaft gewertet. Und so mischten die TSV-Sportler vom Kurzdistanztriathlon bis zur Langdistanz und vom Schülerlauf bis zum Marathon, in allen Bereichen kräftig mit. Und mit Susanne Buckenlei und Matthias Fritsch gingen aus den Heidecker Triathleten sogar zwei hervor, die über den Sport zu ihrem späteren Beruf kamen.

Die Organisation des Rothseelaufs gehörte ebenso zum Programm der Heidecker Triathleten wie die gemeinsamen Trainingslager auf Mallorca und in Italien. Von gemeinsamen Ausflügen über Skifreizeiten bis hin zu Weihnachts- und Saisonabschlussfeiern war alles dabei, was die Gemeinschaft in einem Sportverein fördert. Der Erlös eines jährlich stattfindenden Fußballspiels wurde jeweils an den Heidecker Kindergarten gespendet. Doch mit den Jahren ging die Triathlon-Euphorie in Heideck zurück. Immer mehr Mitglieder zogen sich zurück, und so wurde die Abteilung 2007 aufgelöst. Viele der Sportler sind zwar weiter aktiv im Heidecker Radsportteam, aber das gehört nicht zum TSV.