Eröffnung der Mensa verzögert sich

18.09.2007 | Stand 03.12.2020, 6:29 Uhr

Noch schauen die Schüler in eine leere Halle. Aber schon bald soll die neue Mensa des Gymnasiums für ein geregeltes Mittagessen der Schüler sorgen. - Foto: Gebhard

Schrobenhausen (SZ) Spätestens seit der Einführung des G 8 ist sie für alle Schüler zur täglichen Notwendigkeit geworden: die Organisation der Mittagspause. Ob zu Hause, in der Stadt, im Jugendzentrum oder in der Schule – das Mittagessen ist für große Leistungsfähigkeit im Unterricht unerlässlich.

Schon die vergangenen Jahre versorgte das Hausmeisterehepaar die Schüler des Gymnasiums mit den notwendigen Malzeiten, doch zu Beginn des neuen Schuljahres sollte endlich die Mensa fertiggestellt sein. Doch weil sich die Bauarbeiten verzögerten, fanden die Schüler in der vergangenen Woche noch immer eine Baustelle vor.

"Alles eine Verkettung unglücklicher Umstände", berichtet Robert Helmich, der Hausmeister des Gymnasiums. "Zuerst hat uns der Fliesenleger im Stich gelassen, dann ging eine Firma in einen dreiwöchigen Betriebsurlaub. Ich hoffe, ich bete, dass die Mensa in 14 Tagen fertig ist."

Vor allem die Verpflegung der Schüler bereite ihm Sorgen, denn man könne ja nicht wieder mit dem alten Pausenverkauf anfangen. "Die Küche ist komplett eingerichtet – theoretisch könnten wir kochen, wenn der Verkauf fertig wäre." Unterstützt wird das Hausmeisterehepaar ab diesem Jahr von einer Hauswirtschafterin und zwei Hilfskräften mit Erfahrung, denn die Verköstigung von 1000 Schülern bereitet viel Arbeit.

Angeboten wird Hausmannskost, wobei nicht alles selbst verarbeitet werden kann. "Wir wollen dabei vor allem Betriebe aus der Region unterstützen", so Helmich. Zur Zeit fänden Verhandlungen mit dem Eine-Welt-Laden in der Altstadt über die Einführung von Fair-Trade-Waren statt. Dabei wurden die Gedanken des Elternbeirats verwirklicht: Neben einem Hauptgericht, das individuell aufgegliedert werden kann, werden auch Salate und Desserts angeboten. Sogar der Verkauf von Müsli mit Joghurt ist geplant. "Unser Ziel ist eine gute Mischung aus gesundem und schülergerechtem Essen."

Die Schüler zeigen für die Verzögerung der Bauarbeiten Verständnis. "Mir war klar, dass Bauarbeiten immer länger dauern können", so Maria Thomas. Die 14-jährige Schülerin aus Gachenbach wird die Mittagsverpflegung des Gymnasiums voraussichtlich kaum nutzen – ganz im Gegensatz zu Felix Gärtner (14) aus Brunnen. "Wenn so was angeboten wird, dann geh ich da auch hin", meint er. "Irgendwie erinnert mich unsere Mensa an typisch amerikanische Kantinen."

Auch die Lehrer sehen die Bauarbeiten mit Gelassenheit. "Mich hätte es gewundert, wenn die Mensa rechtzeitig fertig geworden wäre. Schade ist es schon, dass die Schüler sie nun nicht gleich von Anfang an nutzen können", meint Andrea Hamel (44), Religions- und Englischlehrerin.

Doch in einem sind sich Schüler und Lehrer einig: Die neue Mensa passt mit ihren Vierertischen und dem hellen Glasdach sehr gut zum Gymnasium. "Vor allem der orange Anstrich schaut freundlich aus", meint Julia Friedrich (11) aus Aresing.

Mit dem Bau der Kantine ist auch ein neuer Raum über der Mensa entstanden – der sagenumwobene Raum 130. "Als ich nach dem Raum 130 gesucht habe, bin ich in der Besenkammer gelandet. Dann hat mich mein Mathelehrer über die noch nicht vorhandene neue Beschilderung aufgeklärt", erzählt Michaela Schwab lachend.

Doch auch dieser Raum ist nur fast fertig. "Die Tafel ist leider beim Transport beschädigt worden und wird gerade repariert", berichtet der Hausmeister. "Voraussichtlich Ende nächster Woche wird auch dieses Klassenzimmer wieder vollständig sein." Lediglich der Lärm in der darunter gelegenen Mensa könnte für Schüler und Lehrer zum Problem werden.

Mit der Fertigstellung der Mensa gehören die Umbauarbeiten am Gymnasium Schrobenhausen noch längst nicht der Vergangenheit an. Aufgrund des Platzmangels soll in nächster Zeit ein Neubau errichtet werden. Der Umbau wurde bereits vom Landratsamt genehmigt und die Planungen laufen auf Hochtouren.