Altmannstein
Erneute Diskussion um Bewässerung

Marktrat stimmt mit knapper Mehrheit Ausnahmegenehmigung für Hopfengärten in Berghausen zu

20.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:31 Uhr

Die Bewässerungsanlagen für Hopfengärten werden meist aus einem Brunnen gespeist, wie bei dieser neuen Anlage oberhalb der Hutzelmühle zwischen Sandersdorf und Neuenhinzenhausen. - Foto: bid

Altmannstein (bid) Der Marktgemeinderat Altmannstein hat nach längerer Diskussion noch einmal einer Ausnahmegenehmigung für Johann Haunschild aus Berghausen zugestimmt. Der Landwirt will für die Bewässerung mehrerer Hopfengärten aus der Schambach Wasser entnehmen.

Johann Haunschild aus Berghausen hatte im Januar den Antrag gestellt, seine abgelaufene Genehmigung zu verlängern, zwischen Altmannstein und Sollern Wasser aus der Schambach zur Bewässerung mehrerer höher gelegener Hopfengärten in Berghausen zu entnehmen. Wie Bürgermeister Norbert Hummel (CSU) dem Marktrat in der jüngsten Sitzung erläuterte, gehört die Wasserentnahmestelle dem Markt Altmannstein. Das Landratsamt Eichstätt, Abteilung Wasserrecht, forderte von der Gemeinde daher eine Stellungnahme, ob diese der Entnahme weiter zustimmt oder nicht.

Der Bürgermeister erklärte, dass die Abteilung Wasserrecht Haunschild im Jahr 2010 eine letztmalige Verlängerung seiner Genehmigung bis zum 31. Dezember 2014 gewährt hatte, um ihm ausreichend Zeit zu geben, eine andere Lösung für die Sicherung seines Wasserbedarfs zu finden. Auch die übrigen Beteiligten am Verfahren würden der Verlängerung nicht mehr zustimmen. Wie das Landratsamt weiter mitgeteilt habe, gebe es auch im Landkreis Pfaffenhofen, dem Zentrum der Hallertau, keinen Hopfenerzeugerbetrieb, der eine Genehmigung hat, Wasser aus einem Gewässer zu entnehmen. Außerdem gab Hummel bekannt, dass auch das Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt mit Schreiben vom 16. Februar mitgeteilt habe, der Entnahme des Wassers aus der Schambach zur Bewässerung nicht weiter zuzustimmen.

Das Marktbauamt schlug dem Marktrat vor, der Verlängerung für dieses Jahr letztmalig zuzustimmen. Für das kommende Jahr müsse Johann Haunschild definitiv eine andere Lösung für die Bewässerung erarbeiten.

Bürgermeister Hummel wies das Gremium darauf hin, dass es um etliche Hektar Hopfenanbaufläche gehe und ohne die Wasserentnahme das Gedeihen des Hopfens und die ganze Ernte gefährdet sei. Er regte deshalb eine weitere Ausnahmegenehmigung an.

Haunschild müsse jedenfalls eine andere Lösung für die Bewässerung finden, zum Beispiel mittels Brunnen, sagte Hummel. Brunnen nutzen, neben Haunschild selbst, auch andere Hopfenbauern in der Großgemeinde bereits, unter anderem in Tettenwang und Laimerstadt. Heidi Halbritter (CSU/PW) wies in der Diskussion darauf hin, dass der Berghausener auf der Anhöhe oberhalb der Hutzelmühle zwischen Neuenhinzenhausen und Sandersdorf einen neuen Hopfengarten errichtet habe und erkundigte sich nach dessen Bewässerung. Wie Hummel erläuterte, hat der Hopfenlandwirt dort einen Brunnen geschlagen und ist auch fündig geworden.

Auf die Anfrage, wie lange die Wasserentnahme aus der Schambach bereits genehmigt wurde, sagte Hummel, dass dies im Jahr 1995 zum ersten Mal der Fall war. Zweimal sei die Genehmigung verlängert worden. Auf die Frage von Wolfgang Eberl (SPD/FW), wie lange dem Hopfenlandwirt bekannt war, dass das Landratsamt und das Wasserwirtschaftsamt die Entnahme aus der Schambach nicht mehr befürworten, antwortete Hummel, dass dies eigentlich schon im Jahr 2010 der Fall gewesen sei.

Mit der knappen Mehrheit von zehn zu acht Stimmen befürwortete der Altmannsteiner Marktrat schließlich die Verlängerung der wasserrechtlichen Erlaubnis – ausdrücklich zum letzten Mal.