Hilpoltstein
Ernährung und Energie

10.04.2012 | Stand 03.12.2020, 1:37 Uhr

Hilpoltstein (HK) Um Ernährung und Energie sowie deren Verschwendung ist es zum Auftakt der BN-Parteiengespräche gegangen. Wie Werner Emmer vom BN erläuterte, sind in Lebensmitteln große Energiemengen durch Herstellung und Verarbeitung enthalten.

So könne man etwa für Obst einen Energiewert von 1,75 kWh pro Kilo und für Fleisch 18,2 kWh ansetzen. „Jeder Bundesbürger wirft jedes Jahr Lebensmittel mit einem energetischen Wert von 260 Euro weg, im Landkreis Roth sind das pro Jahr 32 Millionen Euro“, so Werner Emmer.

Da stelle sich die Frage, wo und wie die Lebensmittel hergestellt und verarbeitet werden: regional oder auf anderen Kontinenten, unter Glas oder saisonal, so Emmer weiter. Bei Fleisch sei der Energieeinsatz viel höher, deshalb seien fleischfreie Tage gut. Wichtig sei auch, dass man hochwertiges Fleisch und Fleischerzeugnisse von lokalen Metzgern nehme.

Ein Problem seien auch die steigende Zahl der kleinen Haushalte und die großen Gebinde in den Geschäften, erklärte Grünen-Kreisrat Wolfgang Scharpff, da werde viel weggeworfen. „Aber auch bei den Erzeugern wird viel entsorgt“, sagte BN-Kreisvorsitzender Michael Stöhr. „So werden große Mengen von Möhren entsorgt, weil sie krumm oder gebrochen sind.“ Überhaupt würden zu viele Normgrößen verlangt, wie Werner Emmer an dem Beispiel Kartoffel erklärte. Zu große oder zu kleine Kartoffeln würden in den Fabriken nur mit einem erheblichen Preisabschlag angenommen, so dass sich der Anbau für den Landwirt oft gar nicht mehr lohne.

„Vor allem die Tatsache, dass Lebensmittel so billig sind, ist für die Verschwendung ein wichtiger Grund“, sagte Kreisrätin Renate Grädler aus Roth. „Wenn wir in die Zukunft schauen\", so Michael Stöhr vom BN, „so ist sicher, dass die bisherige Praxis am Ende ist, wenn das Erdöl zu Neige geht.“ Überall würden Erdölprodukte eingesetzt: als Treibstoff, als Dünger und als Pestizide. „In der konventionellen Landwirtschaft wird ja dreimal so viel Energie verbraucht wie im Bioanbau“, sagte Emmer. „Die Kosten laufen uns bei der konventionellen Erzeugung davon. Man muss bei der Lebensmittelerzeugung doch den Kopf einschalten.“