Ebenried
Ermutigende Veränderungen, aber auch Verunsicherung

Pfarrerin Martina Strauß blickt beim Neujahrsempfang der evangelischen Kirchengemeinde Ebenried auf den Wandel

24.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:46 Uhr
Drei der vielen Geehrten beim Neujahrsempfang der Kirchengemeinde Ebenried: Pfarrerin Martina Strauß mit Angelika Distler, Simone Auhuber und Gottlieb Betz (von links). −Foto: Sturm

Ebenried (jsm) Bei einem kleinen Neujahrsempfang sind ehrenamtliche Mitarbeiter der evangelischen Kirchengemeinde Ebenried ausgezeichnet worden.

Pfarrerin Martina Strauß sagte zu Beginn der Feierstunde, dass das Leben und auch die Gemeinde stets im Wandel seien. Deutlich sichtbar werde dies auch nach der Wahl des Kirchenvorstands.

Langjährige Mitglieder des Kirchenvorstands sind aus dem Gremium ausgeschieden: Luise Kobras, Anja Haußner, Reinhold Kühne und Inge Mederer, die nach vielen Jahren auch ihr Amt als Kirchenpflegerin abgegeben hat. Deutlich verjüngt werde das Gremium durch Jochen Wissinger, Matthias Rupp und Susanne Fuchs.

Auch im Kindergarten steht bald ein Personalwechsel an, sagte die Pfarrerin. Denn Martina Heller geht demnächst in den Ruhestand. Die Leiterin Petra Hirsch kann sich aber schon auf Petra Streng als Hellers Nachfolgerin freuen. Trotzdem falle der Wandel schwer, so Strauß. Über zwei Jahrzehnte hätten Hirsch und Heller zusammengearbeitet. "Da versteht man sich ohne Worte. "

Einen Wandel gebe es auch im Gemeindeleben. Erfreut zeigte sich die Pfarrerin, dass es seit Mai eine Mutter-Kind-Gruppe gibt und Kinder wieder regelmäßig und gern in den Kindergottesdienst gehen. Auch "Soli deo Gloria", der Kirchenmusikerpreis für Gottlieb Betz, sei im vergangenen Jahr eine sehr schöne Sache gewesen, betonte Strauß. "Und wenn ich im Gottesdienst den Posaunenchor auf der Empore sitzen sehe, scheint mir, dass auch er größer geworden ist. Wenn unser Organist dagegen im Gottesdienst nach unten schaut, dann sieht er, wie die Lücken in den Bankreihen immer größer werden. Die Alten sind unsere treuesten Gottesdienstbesucher, und sie werden immer weniger. Das ist ein Wandel, der traurig und besorgt macht. "

Die Veränderungen in der Gemeinde seien also einerseits ermutigend, andererseits aber auch verunsichernd, sagte Strauß und stellte die Frage: "Wie wird unsere Gemeinde sein, wenn die Kinder mal in unserem Alter sind? " Bei allem Wandel müsse man sich keine Sorgen um die Zukunft machen, denn Gott gehe mit uns und fülle uns immer wieder die Hände, wenn wir sie ihm entgegenstrecken, sagte Strauß.

Für insgesamt 155 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit in der Kirchengemeinde Ebenried wurden anschließend verdiente Mitarbeiter ausgezeichnet. Für 50-jähriges Engagement für die Musik zur Ehre Gottes wurde Gottlieb Betz, der Organist und Leiter des Posaunenchors, geehrt. "Das ist eine besondere Leistung, die ihresgleichen sucht", sagte die Pfarrerin unter großem Beifall der Anwesenden.

Geehrt wurden auch Almut Steiner, die sich seit 25 Jahren im Posaunenchor und im Kindergottesdienst engagiert, sowie Lukas Großhauser für 15 Jahre Mitarbeit. Für jeweils zehnjährige Mitarbeit wurden Simone Auhuber, Christine Böhm, Ingrid Brenner, Alois Pfaller, Sieglinde Schneider und Simone Schulze-Beerhorst geehrt und für fünf Jahre Angelika Distler. Sie alle waren unter anderem verantwortlich für das Austragen der Gemeindebriefe, die Gestaltung der Kindergottesdienste und sonstige Arbeiten.