Heimstetten
Erlösung in der 80. Minute

Fabian Eberle rettet Regionalligist Eichstätt im Kellerduell drei Punkte und hievt den VfB aus der Abstiegszone

05.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:15 Uhr

Auf ihn ist Verlass: Fabian Eberle erzielte für die Eichstätter bereits seinen 33. Treffer in einem Punktspiel. ‹ŒArch - foto: Traub

Heimstetten (DK) Viel Geduld und enorme Nervenstärke sind zum Rückrundenauftakt des VfB Eichstätt beim FC Unterföhring gefragt gewesen. Nach einer Reihe bester Einschussmöglichen gelang den Schützlingen um Trainer Markus Mattes erst zehn Minuten vor dem Ende das Tor zum 1:0 (0:0)-Sieg.

"Wir hätten nichts dagegen, wenn es wieder fabert", ließ der abgeschlagene Tabellenletzte aus Unterföhring über die sozialen Medien im Vorfeld verbreiten. Und ja, es hat am Samstagnachmittag tatsächlich "gefabert". Allerdings traf nicht wie erhofft Unterföhrings Torjäger Andreas Faber, sondern Eichstätts Fabian Eberle - und der hört bekanntlich auch auf den Spitznamen Faber.

Bis der 29-Jährige den VfB allerdings mit seinem siebten Saisontreffer in der 80. Minute jubeln ließ, spannten er und seine Mitspieler den Anhang gewaltig auf die Folter. "Ich bin um ein paar Jahre gealtert", stöhnte ein trotz alledem sichtlich erleichterter und glücklicher VfB-Trainer Markus Mattes. Denn Großchance um Großchance vergab der VfB.

Die Mattes-Truppe, bei der Rechtsverteidiger Dominik Wolfsteiner wieder den Vorzug vor Ralf Schröder erhielt, tat vom Anpfiff weg alles, um die im Abstiegskampf überlebenswichtigen drei Punkte mitzunehmen - wenn auch zunächst vergeblich. In der Anfangsphase fand eine Hereingabe von Yomi Scintu keinen Abnehmer. Kurz darauf kam Eberle (5.) an der Strafraumkante zum Abschluss, schoss jedoch knapp am Pfosten vorbei. Das hätte schon das 1:0 sein können, wohingegen vier Zeigerumdrehungen später die Führung hätte fallen müssen: Nach einer Freistoß-Flanke von Fabian Schäll von der rechten Seite fiel der Ball Philipp Federl vor die Füße, der diesen aber aus kurzer Distanz nicht im Tor unterbrachte.

Und die Gäste hatten auch die nächste große Chance, als Eberle (21.) freie Bahn hatte und alleine auf FCU-Torwart Daniel Sturm zulief. Dieser vergrößerte jedoch seine Körperfläche und wehrte den Schuss ab. "Zu diesem Zeitpunkt hätten wir schon mindestens 3:0 führen müssen", trauerte Mattes den vergebenen Chancen nach. Die Hausherren, die um ihre womöglich letzte Chance kämpften, den Anschluss zu den Nicht-Abstiegsplätzen herzustellen, wirkten nervös und traten in der Offensive kaum in Erscheinung. Einen vernünftigen Spielzug, um für Torgefahr zu sorgen, brachten sie jedenfalls nicht zustande. Dafür kam Eberle (37.) vor der Halbzeit noch einmal zum Kopfball - doch auch diese Chance wurde vergeben.

Der zweite Durchgang begann, wie der erste Spielabschnitt geendet hatte: Eichstätt war tonangebend und erspielte sich gute Möglichkeiten. Doch statt aus fünf Metern ins Tor zu köpfen, traf Federl (47.) nur einen Gegenspieler.

Der VfB war auch im weiteren Spielverlauf das aktivere Team und wollte mit aller Macht den Führungstreffer erzwingen. Es schien jedoch so, als sollte an diesem Tag kein Treffer gelingen; und allmählich lief den Mannen um Spielführer Benjamin Schmidramsl die Zeit davon. Denn auch Schäll (66.) traf aus aussichtsreicher Position nur das Außennetz.

Der erlösende und viel umjubelte 1:0-Siegtreffer gelang dem VfB schließlich in der 80. Minute. Nach einem langen Ball von Schmidramsl zog Eberle auf und davon und schoss aus 14 Metern auf das Tor. Schlussmann Sturm war zwar noch mit den Fingerspitzen dran, doch der Ball rollte über die Linie.

Bis zum Schlusspfiff hatten die Hausherren noch zwei Freistoßmöglichkeiten, die aber nichts einbrachten. "Mit dem Ergebnis bin ich natürlich zufrieden. Aber wir haben vor allem in der ersten Halbzeit richtig große Bretter vergeben. Solche Chancen müssen wir einfach besser verwerten, denn so etwas kann sich dann natürlich immer rächen", sagte Mattes.

Und sein Pendant Peter Faber fasste zusammen: "Leider sind wir nicht so ins Spiel gekommen, wie wir uns das vorgestellt haben. Eichstätt war bereits in der ersten Halbzeit sehr stark und wir haben unsere Angriffe nicht konsequent genug zu Ende gespielt. Im zweiten Durchgang waren wir besser im Spiel und haben weniger zugelassen, aber letztendlich geht der Sieg der Gäste schon in Ordnung."