Pfaffenhofen
Erleichterung beim FC Geisenfeld

Saisonbilanz: Aufsteiger erkämpft den Klassenerhalt in der Fußball-Kreisliga – FSV mit schwacher Rückrunde

17.06.2014 | Stand 02.12.2020, 22:34 Uhr

Geisenfelds Ali Erbas (vorne) wird von seinen Teamkollegen nach dem Treffer zum 2:0 beim ST Scheyern beglückwünscht. Am Ende sicherte Geisenfeld den Klassenerhalt. - Foto: Holscher

Pfaffenhofen (PK) Der Endspurt des FC Geisenfeld in der Fußball-Kreisliga 1 ist einer der Höhepunkte der vergangenen Saison gewesen. Aber auch die anderen Vereine haben für positive, teilweise auch negative Überraschungen gesorgt.

n Kreisliga 1

FSV Pfaffenhofen (4. Platz): Nach dem verpassten Bezirksligaaufstieg in der Vorsaison hatte der FSV zunächst Probleme, in die Saison zu kommen. Im Herbst fing sich das Team allerdings und überragte vor der Winterpause mit Siegen gegen Friedrichshofen (4:1), Hitzhofen/Oberzell (3:1), Kraiberg (5:1) und Oberhaunstadt (3:0). In der Winterpause verließ allerdings Stürmer Thomas Edelmann den Verein in Richtung BC Aichach, zudem war eine Rückkehr des lange verletzten Torjägers Florian Pöckl nicht absehbar. Zwar entwickelten sich Nachwuchsspieler wie Manuel Andre in der Offensive hervorragend, die Personaldecke war im Jahr 2014 aber insgesamt recht dünn. „Wir hatten großes Verletzungspech und eine schwierige Vorbereitung. Manchmal mussten wir froh sein, überhaupt elf Spieler für ein Spiel zur Verfügung zu haben“, sagt FSV-Spielertrainer Andreas Edelmann.

Recht schnell war deshalb klar, dass Pfaffenhofen trotz Vorrundenrang drei nichts mehr mit dem Aufstieg zu tun haben wird, auch wenn das Team noch einige Wochen Platz zwei belegte. Im Jahr 2014 gewann der FSV nur eine Partie (2:1 bei der DJK Ingolstadt), ein weiterer Absturz in der Tabelle wurde nur durch die gute Hinrunde verhindert. „In der kommenden Saison wollen wir weiter auf den Nachwuchs setzen. Die jungen Spieler sollen sich entwickeln“, sagt Edelmann. Aufstiegsambitionen hegt der Verein deshalb kurzfristig nicht mehr.

ST Scheyern (6.): Mit 41 Punkten aus 28 Spielen landeten die Scheyerer auf dem sechsten Rang. Das Ziel, dominanter zu spielen und Kontakt nach oben zu haben, hat das Team am Ende erreicht. Für Trainer Jürgen Schlemmer war es aber keinesfalls eine leichte Saison. „Die Kreisliga war in dieser Spielzeit richtig stark. Alle Mannschaften waren eng beieinander“, sagt er und verweist auf Absteiger Großmehring, der nur drei Punkte weniger als die Scheyerer hatte. „Großmehring war wirklich keine schlechte Mannschaft, wir konnten zweimal nicht gegen sie gewinnen. Aber daran sieht man, wie schnell es gehen kann“, ergänzt er.

Zufrieden ist er, dass sein Team weniger Standardgegentore kassiert hat und die eigene Spielausrichtung etwas offensiver war. „Wir wollten mehr Spielkontrolle bekommen. Das hat vor allem gegen die unteren Teams wie die DJK Ingolstadt oder den VfB Friedrichshofen in der Rückrunde super geklappt“, stellt Schlemmer fest. Die Topteams der Liga hätten die etwas höher stehende Abwehrreihe des STS oft ausgekontert und Fehler schneller bestraft. Schlemmer freut sich zudem darüber, dass mit Marco Fenner und Lukas Berger zwei Youngster den Sprung in die Stammelf geschafft haben. Er verweist auf die gute Jugendarbeit des Vereins, die immer wieder Talente hervorbringt. Kritisch betrachtet er allerdings die manchmal lasche Einstellung seiner Kicker. „Wenn am Spieltag nur acht bis neun Akteure mit 100 Prozent bei der Sache sind, reicht das eben nicht immer. Daher hatten wir auch das ein oder andere schlechte Spiel.“

Für die neue Saison möchten die Scheyerer sich wieder neue Ziele setzen. Ein Teil der Mannschaft wird dann auch Michael Reiter sein, der vom TSV Rohrbach kommt.

FC Geisenfeld (9.): Durch eine sensationelle Rückrunde sicherte sich der FC Geisenfeld doch noch den Klassenerhalt, nachdem das Team nach der Hinserie schon für viele als sicherer Absteiger galt. Bereits in der ersten Partie im Jahr 2014 spielten die Geisenfelder stark. Bei der 2:3-Niederlage gegen Aufsteiger Hitzhofen/Oberzell zeigte die Mannschaft bereits Kampfgeist und Willen. „Da war schon ein Aufwärtstrend zu erkennen“, sagt der Sportliche Leiter Simon Rumpf.

An den weiteren Spieltagen griffen „die Rädchen immer besser ineinander“. Den Sieg im Kellerduell gegen den SV Denkendorf (2:1) bezeichnet er als immens wichtig. Nachdem der FCG auch dem Topteam aus Gaimersheim einen Punkt (0:0) abnehmen konnte, glaubten die Spieler wieder an sich und den Klassenerhalt.

In den folgenden Wochen überzeugte die Elf von Trainer Martin Distl mit Siegen gegen Friedrichshofen (4:0), Pfaffenhofen (3:0) und Kraiberg (2:0). Mit einem Sieg am letzten Spieltag gegen den ST Scheyern (2:0) sicherte sich das Team von Trainer Martin Distl sogar noch den direkten Klassenerhalt. „Kompliment an Martin Distl und die Spieler. Was sie im Jahr 2014 geleistet haben, verdient größten Respekt“, sagt Rumpf.

Die kommende Saison wird für die Geisenfelder aber nicht einfacher. Mit Marc Strasser (FC Wackerstein-Dünzing), Benjamin Feil (TSV Rohrbach), Andreas Klasek (Zukunft offen), Florian Ruchnewitz (Umzug nach Flensburg), Andreas Ismann (Zukunft offen) sowie Ali Erbas (Türkischer SV Ingolstadt) verlassen einige Stammspieler den Verein. „Dennoch sollte uns keiner unterschätzen, als Team sind wir nur schwer zu schlagen“, sagt Rumpf. Immerhin konnten mit Daniel Lohninger (TSV Rohrbach), Cabir Caglar (Türkischer SV Pfaffenhofen) und Alexander Fink (TSV Wolnzach) schon drei ambitionierte Spieler verpflichtet werden. Korbinian Bachmaier kommt aus der eigenen A-Jugend.

n Kreisliga 2

TSV Wolnzach (8.): Zur Winterpause war die Situation beim TSV Wolnzach angespannt. Mit 18 Zählern und Tabellenplatz elf befand sich die Mannschaft von Trainer Josef Kappelmeier gefährlich nahe am Abstiegsrelegationsplatz. Einige Ausfälle in der Vorbereitung verschärften die Lage zudem noch. „Die Situation war schwierig“, gesteht auch der Trainer. „Wir hatten viele Abgänge zu Saisonbeginn und kannten die Mannschaften in der Kreisliga 2 nicht. Letztlich haben wir drei Spieltage vor dem Saisonende das Ziel Klassenerhalt klargemacht. Ich bin deshalb sehr zufrieden.“ Die Spielzeit hat Kappelmeiers Truppe auf dem achten Tabellenplatz beendet. 38 Punkte holte die Mannschaft.

Nach dem guten Saisonstart hatte sich der TSV zunächst auch bei stärkeren Gegnern schnell Respekt erspielt. Doch verletzungsgeplagt rutschten die Wolnzacher bis zum Jahreswechsel deutlich ab. „Dann haben aber alle Charakter bewiesen und wir sind richtig gut ins Jahr 2014 gestartet.“ Der Schlüssel zum Erfolg sei vor allem ein gutes Teamgefüge gewesen, verrät Kappelmeier. In der Rückrundentabelle verpasste seine Mannschaft nur knapp den zweiten Platz. Vor heimischer Kulisse präsentierte sich der TSV zudem stets in guter Verfassung. Die Schwierigkeiten bei Auswärtspartien kann Kappelmeier kaum begründen.

Einen Spieler der Saison gibt es für den Coach nicht. „Ich möchte keinen herausheben. Jeder Spieler hat am Limit agiert und sich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt“, lobt er. Dafür hat Kappelmeier aber eine Szene vor Augen, die er als Wendepunkt der Saison beschreibt. „Wir hatten ein schweres Auswärtsspiel in Taufkirchen. Die Taufkirchener waren klar besser und haben bis kurz vor Schluss 2:0 geführt“, erinnert sich der Trainer. „Wir haben in der 90. Minute den Anschlusstreffer gemacht und in der Nachspielzeit hat Florian Flicker einen Freistoß von der Mittellinie direkt versenkt. Das war unglaublich.“

Auf Florian Flicker muss der Coach allerdings in der kommenden Saison verzichten – er wechselt zum Bezirksligisten TSV Rohrbach.