Georgensgmünd
Erlebnis für alle Sinne

28.12.2018 | Stand 02.12.2020, 14:57 Uhr

Georgensgmünd (rsc) Das Jahreskonzert des Blasorchesters Georgensgmünd ist auch bei seiner diesjährigen Auflage ein musikalischer Hochgenuss gewesen.

Dirigent Jens Lohmüller und seine Musiker locken mittlerweile jedes Jahr so viele Besucher nach Georgensgmünd, dass die katholische St.-Wunibald-Kirche aus allen Nähten platzt. Zwei vollbesetzte Darbietungen bedeuteten am vierten Advent gut 1000 Besucher.

Dabei hat Jens Lohmüller auf ein Programm gesetzt, das seinen Musikern alles abverlangte und zugleich eine Bandbreite repräsentierte, welche die Qualität und den Fleiß des Gmünder Blasorchesters erneut besonders gut offenbarte. Der Profitrompeter ist musikalischer Ideengeber und Motivationskünstler in einem. Ein Laienorchester innerhalb relativ weniger Jahre konstant auf ein solches Niveau zu entwickeln - das kann nur gelingen, wenn der Spaß am gemeinschaftlichen Musizieren so gefördert wird.

Zentrales Werk des Jahreskonzerts 2018 war der "Magnetberg". Die Komposition des Schweizers Mario Bürki greift eine Geschichte von Sindbad dem Seefahrer auf. In der sagenhaften Geschichte werden Schiffe angezogen oder gehen aufgrund des Verlusts ihrer Eisennägel unter. Bürki vertont dieses Motiv so umfangreich und vielfältig, dass auch andere literarische Verarbeitungen dafür Pate gestanden haben könnten. Schließlich spielt der Magnetberg auch in einem Abenteuerroman von Jules Verne und dem Kinderbuch "Jim Knopf und die wilde 13" von Michael Ende eine bedeutende Rolle. Das Gmünder Blasorchester schafft es, all diese Facetten so authentisch zu transportieren, dass sich die Spannung der Geschichten um den Magnetberg vom ersten bis zum letzten Ton nachhaltig entfaltet.

Antonio Vivaldis berühmtestes Werk sind die vier Jahreszeiten. Darin imitiert er vor allem Naturerscheinungen. Lohmüller und sein Ensemble haben sich passend zum Jahresende für den Winter entschieden. Solotrompeter Maxi Paul bietet dabei eine grandiose Vorstellung. Nicht fehlen darf bei einem Jahreskonzert kurz vor dem Fest natürlich ein Medley mit Weihnachtsliedern. Die Ouvertüre zu Verdis "Nabucco", "The Sound of Silence" von Paul Simon und die "Toccata" von Johann Sebastian Bach vollenden schließlich den Abstecher in die unendlichen Weiten des kompositorischen Kosmos'. Das Gmünder Blasorchester lässt kein Genre aus. Ergebnis ist immer fantastischer Klang im atmosphärischen Glanz der Vorweihnacht. Ein Erlebnis für alle Sinne.