Röckenhofen
Erinnerung an schwere Zeit bleibt lebendig

Wiedergegründeter Krieger- und Kameradschaftsverein Röckenhofen-Herrnsberg feiert 50-jähriges Bestehen

08.07.2013 | Stand 02.12.2020, 23:56 Uhr

In einem langen Kirchenzug stimmen sich Jubelverein und befreundete Gruppen auf den Festtag ein (Bild oben). Langjährige Mitglieder des Krieger- und Kameradschaftsverein Röckenhofen-Herrnsberg werden beim Festabend (Bild rechts) von Manfred Preischl und Herbert Eckstein (hinten, von rechts) geehrt – flankiert von den Vorsitzenden Johann Barth (links) und Theo Harrer (rechts). Der Vorsitzende hält am Kriegerdenkmal im Beisein von Stadtpfarrer Richard Herrmann die Totenehrung. - Fotos: Mödl

Röckenhofen (HK) Nach dem Tag der offenen Gartentür mit vielen Gästen am Wochenende zuvor ist am Samstag in Röckenhofen schon wieder ein Fest gefeiert worden: Der Krieger- und Kameradschaftsverein Röckenhofen-Herrnsberg beging mit einem Festabend sein Wiedergründungsfest.

Mit Marschmusik holte die Stadtkapelle Greding mit dem Jubelverein den Patenverein, den Krieger- und Reservistenverein Greding, die örtlichen Vereine, die Krieger- Sport- und Feuerwehrvereine aus der Nachbarschaft am Ortseingang ab. Sie formierten sich zum Kirchenzug mit Totenehrung. Anlass war die Wiedergründung des Vereins vor 50 Jahren.

Der Vereinsvorsitzende Johann Barth erinnerte in seiner Ansprache an die Toten der Weltkriege. Sie seien Mahner für den Frieden, dürften nicht vergessen werden. Er legte einen Kranz zum Gedenken nieder. In seiner Predigt beim anschließenden Gedenkgottesdienst für die gefallenen und verstorbenen Mitglieder ging Pfarrer Richard Herrmann auf die Schrecken und das Elend der beiden Weltkriege ein und stellte die Notwendigkeit von Kameradschaft und Zusammenhalt heraus – auch in unserer Zeit.

Der Kriegerverein Röckenhofen/Herrnsberg wurde kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs gegründet: 1920. Schon ein Jahr später schafften die Mitglieder eine Fahne an. Unter der Herrschaft der Nationalsozialisten wurden die Kriegervereine im sogenannten Kyffhäuserbund zusammengeschlossen – und bei Kriegsende 1945 völlig verboten. Die Fahne sei – gut versteckt – durch die Wirren der Zeit gebracht worden, so Vorsitzender Barth.

Beim Festabend im Dorfstadel gab Barth einen Überblick über die Vereinsgeschichte. In den Jahren 1956 und 1962 wurden Kriegerdenkmäler in Röckenhofen und Herrnsberg errichtet. 59 Männer haben 1963 den Kriegerverein neu gegründet und wählten Georg Frank zu ihrem ersten Vorsitzenden. Mehrere Jubiläen wurden in diesen fünf Jahrzehnten gefeiert, fuhr Barth fort. Besonders die 75-Jahrfeier 1995 – als man unter dem Vorsitzenden Adolf Hackner der ersten Vereinsgründung gedachte – sei ein herausragendes Fest des 123 Mitglieder zählenden Vereins gewesen. Dankesworte richtete Johann Barth an Centa Meyer, Elisabeth Barth und Walli Meyer für die Pflege der Kriegerdenkmäler.

„Ihr habt in den 50 Jahren viel Engagement aufgebracht, um das Andenken an die Opfer der Kriege aufrecht zu erhalten“, sagte Bürgermeister Manfred Preischl. Er zeigte sich dankbar für die lange Phase des Friedens hierzulande. Es gelte, die Erinnerung wach zu halten und eine Brücke zu schlagen zwischen den Generationen. Als eine „dominante Aufgabe der Kriegervereine“ nannte Landrat Herbert Eckstein die Arbeit gegen das Vergessen und forderte ein Lernen aus der Geschichte.

Landrat, Bürgermeister und Vereinsvorsitzender nahmen auch Ehrungen vor. Die Ehrennadel für 50 Jahre Vereinstreue erhielten Heinrich Regensburger, Anton Rösch, Jakob Mederer, Andreas Winkler und Georg Guttenberger. Für 40 Jahre wurden Franz Bonnermeier, Pankraz Heislbetz und Richard Meyer geehrt. 25 Jahre im Verein sind Johann Fersch, Jakob Moosburger, Josef Geyer, Johann Schön, Matthias Weiss und Georg Hiemer, für 10 Jahre wurden Franz Eckert, Alfred Meier, Stefan Nagel, Egid Regensburger und Thomas Barth geehrt.