Ingolstadt
Erinnerung an Massaker in Serbien 1941

Buch über Kragujevac aus der Reihe "Aus Ingolstädter Partnerstädten" präsentiert

10.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:14 Uhr

Aus Ingolstädter Partnerstädten: Michael Erber, Gerd Treffer und Matthias Schickel (v.l.) stellen den sechsten Band der Buchreihe vor, der unter anderem den Massenmord im serbischen Kragujevac während des Zweiten Weltkriegs beleuchtet. - Foto: Betz

Ingolstadt (tmö) 100 Serben für jeden gefallenen Soldaten und 50 Serben für jeden Verwundeten sollten auf einen Befehl des deutschen Generals Franz Böhme im Zweiten Weltkrieg exekutiert werden.

Nachdem bei einem Hinterhalt mehrere deutsche Soldaten getötet worden waren, erschossen Soldaten der Wehrmacht am 21. Oktober 1941 in Sumarice, eine Hügellandschaft nahe dem serbischen Kragujevac, Tausende von Menschen, darunter 300 Schüler eines dortigen Gymnasiums - das Massaker ging als "die große Schulstunde" in die Geschichtsbücher ein und grub sich tief in das kollektive Bewusstsein der Serben.

Seit 2003 ist Kragujevac Partnerstadt von Ingolstadt. In diesem Licht präsentierten Michael Erber, Lehrer am Katharinen-Gymnasium, Gerd Treffer, ehemaliger Pressesprecher der Stadt, und Matthias Schickel, ebenfalls Lehrer am Katharinengymnasium und Vorsitzender vom Historischen Verein, den sechsten Band der Reihe "Aus Ingolstädter Partnerstädten" über Kragujevac. Das Vorwort stammt von Tomislav Nikolic, der bis Mai dieses Jahres Präsident der Republik Serbien war. Das Buch, das für sechs Euro verkauft wird, beleuchtet die Geschichte des Massakers, die Erinnerungskultur und das Gedenken an die Gräueltaten, aber auch die jetzige Verbindung zu Ingolstadt, insbesondere die Schulpartnerschaft zwischen dem zweiten Gymnasium in Kragujevac und dem Katharinen-Gymnasium. Letzterem wird vom Verlag ein Teil der Gesamtauflage zur Verfügung gestellt. Der Betrag, den die Schule durch den Verkauf der Bücher erzielt, soll dazu dienen, ein künstlerisches, von Schülern selbst gestaltetes Erinnerungsmoment an den 21. Oktober 1941 in ihrem Schulgebäude zu schaffen.