Eichstätt
Erinnerung an Eichstätt

Zur Ausstellung der polnischen Künstlerin Justyna Mazur in der Städtischen Lithografie-Werkstatt

24.02.2014 | Stand 02.12.2020, 23:02 Uhr

Die polnische Künstlerin Justyna Mazur in der Städtischen Lithografie-Werkstatt - Foto: mkh

Eichstätt (EK) Es geht ihr um „die Erinnerung an Eichstätt“. Deshalb hat sie verschiedene Eindrücke, die sie während eines zweiwöchigen Aufenthaltes hier gesammelt hat, in Bilder umgewandelt. Die Künstlerin Justyna Mazur stellt diese Arbeiten noch bis zum 9. März in der Lithografie-Werkstatt aus.

Ihre Werke sind eine Kombination von Fotografie und Lithografie.

Mazur stammt aus Krakau und hat dort Kunst mit dem Schwerpunkt Lithografie studiert. Vor zwei Jahren knüpfte sie nach einem Besuch der Jurasteinbrüche in Solnhofen Kontakt zur Eichstätter Lithografie-Werkstatt.

Nun war sie für zwei Wochen hier und hat verschiedene Bilder geschaffen und unter dem Titel „Druckstein im Lithografischen Kabinett“ zusammengestellt. Andere Arbeiten hat sie bereits aus Krakau mitgebracht. Auch ein zehnminütiger Film, den sie 2012 in Solnhofen gedreht und dann künstlerisch bearbeitet hat, wird gezeigt.

Auffällig sind bei ihren Bildern die teils ungewöhnlichen Formate. Manche sind nur postkartengroß, andere in Form einer langen Fahne gestaltet. Ebenso bedeutsam ist der Aspekt der Prozesshaftigkeit ihrer Arbeit. Dies hatte schon Günter Viohl in seiner Eröffnungsrede zur Ausstellung hervorgehoben (wir berichteten): „Nicht das fertige Endprodukt steht im Vordergrund, sondern der Entstehungsprozess. Dabei werden die Dimensionen von Zeit und Raum bewusst gemacht, der Hintergrund der Entstehung und auch der Betrachter miteinbezogen.“ Polaroid-Fotos sind zu sehen, die Mazur teils auf den Druckstein übertragen und dann zeichnerisch weiter verfremdet hat. Doch auch diese Zwischenbilder, wie man sie nennen könnte, hat die Künstlerin mit weiteren Motiven überdruckt. Auf einigen Bildern schielt die Werkstattleiterin Li Portenlänger auf den Betrachter, was aber nur bei genauem Hinsehen zu erkennen ist.

Dem Zyklus „Puppets“, mit drei Bildern vertreten, schrieb Viohl eine explizit politische Bedeutung zu, nämlich das „Marionettenhafte“ unserer westlichen Lebensweise zu zeigen, die sich in der „zunehmenden Ökonomisierung aller Lebensbereiche“ ausdrücke. Die Künstlerin äußerte sich dazu nicht. Schließlich ist ihr ja auch, wie bereits erwähnt, der Prozess wichtiger als das Ergebnis ihrer Arbeit.

Die Ausstellung „Druckstein“ von Justyna Mazur in der Städtischen Lithografie-Werkstatt, Pfahlstraße 25, ist bis zum 9. März geöffnet, jeweils mittwochs, donnerstags und freitags von 16 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 13 Uhr. Als Beitrag der Werkstatt zum Internationalen Frauentag ist diese am Abschlusswochenende (8. und 9. März) auch von 16 bis 18 Uhr geöffnet.