Erinnerung an die Gefallenen

22.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:27 Uhr
Langjährige und verdiente Mitglieder wurden im Rahmen der Feierlichkeiten natürlich auch ausgezeichnet. −Foto: Schmidtner, Max, Manching (Schmidtner, Max, Manching)

Oberstimm (PK) 90 Jahre sind für einen Verein eine lange Zeit. Diese Jahre des Krieger-, Soldaten- und Reservistenvereins aus Oberstimm dominieren zwei traurige Kapitel: die beiden Weltkriege.

Mahnung an die Lebenden, den Frieden zu bewahren, Erinnerung an die Gefallenen, Vertriebenen und vielen Toten beider Weltkriege – das hat sich der 1927 von Sebastian Hartl und Johann Kinkl in Oberstimm gegründete Verein auf die Fahne geschrieben. Um den gefallenen Kameraden ein ehrendes Gedenken zu bewahren, wurde bereits 1928 eine Vereinsfahne angeschafft und geweiht. Nach dem Verbot im Dritten Reich wurde der Verein 1952 durch Hartl wiederbelebt.

In der Liste der Vereinsführenden stehen ab 1957 Lorenz Gebhard, ab 1983 Thomas Zeller, ab 1998 Norbert Düsedau und seit 2013 Harald Lux.

Alle Jahre gedenken am Jahrestag die lebenden Kameraden und Vereinsmitglieder am 1966 am Kirchenvorplatz eingeweihten Kriegerdenkmal der gefallenen und vermissten Soldaten aus Oberstimm.

Mit einem Gedenkgottesdienst, zelebriert von Pfarrer Tobias Hiller, und anschließender Kranzniederlegung am Ehrenmahl im Beisein des Manchinger Patenvereins, einiger Fahnenabordnungen der Oberstimmer Vereine und einer Ehrenwache der Bundeswehr wurde am vergangenen Wochenende durch Lux an die vielen toten Menschen beider Weltkriege gedacht.

Bürgermeister Herbert Nerb und der stellvertretende Bezirksvorsitzende des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Dieter Oberbeck, betonten beim kleinen Festakt, die Kameradschaft zu bewahren und das Gedenken an die gefallenen und vermissten Kameraden zu pflegen. Daraus leite sich die Verpflichtung ab, den seit 72 Jahren bestehenden Frieden zu bewahren. „Einen Krieg anzuzetteln, ist oft nicht schwer“, so Nerb. Wieder Frieden zu schaffen, sei hingegen ein mühseliges Unterfangen. Deshalb gilt es, die Erinnerung wach zu halten und immer wieder eine Brücke zwischen den Generationen zu schlagen. Overbeck rief die Bevölkerung zu Spenden zum Erhalt der 833 Soldatenfriedhöfe in 46 Ländern auf. Mit dem Geld können auch die Identifizierung deutscher Soldaten und eine ordentliche Bestattung auf Soldatenfriedhöfen ermöglicht werden.

Der heute 56-jährige Kurt Kiesewetter sorgte als ehemaliger Taferlbub – er trug zwischen fünf und sechs Jahren bei Umzügen das Taferl – für etwas nostalgische Heiterkeit. Er erzählte mit seinem original erhalten Schmuckstück aus der damaligen Zeit, was so ein Taferlbub alles erleben konnte.

Einige Ehrungen rundete die Jubiläumsfeier ab. Für 40 Jahre treue Mitgliedschaft wurden Peter Finkenzeller, Harald Lux und Andreas Reichler ausgezeichnet, für 50 Jahre Willi Emrich, Heinrich Kislinger und Bernd Preiß. Geehrt wurden auch verdiente Mitglieder wie Andreas Hofbauer, Alfred Gebendorfer und Hildegard Müller.