Eichstätt
Erinnerung an Cornelia Lakèl

Schicksal einer Anhalterin in Eichstätt mit einigen Parallelen

22.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:11 Uhr

Eichstätt/Langenbruck (DK) Das Schicksal der Vermissten Ambergerin Sophia L. ruft Erinnerungen an zwei weit zurückliegende Morde in der Region Ingolstadt wach. Starke Parallelen gibt es besonders im Fall der 18 Jahre alten Cornelia Lakèl aus Landshut, deren halbnackte Leiche am 26. Mai 1987 nahe der B13 an der Weinsteige bei Eichstätt gefunden wird. Doch die Kripo Ingolstadt steht zunächst vor einem Rätsel: Wer ist die Tote?

Niemand kennt die junge Frau, es gilt auch niemand ihres Alters als vermisst. Zwei Wochen tappen die Ermittler im Dunkeln, während die Mutter des Opfers, in ihrem Innersten bereits Schlimmes ahnend, gleichzeitig versucht, Cornelia bei der Landshuter Polizei als vermisst zu melden. Sie wird immer wieder abgewiesen.

Als sie endlich durchdringt, lassen sich die letzten Stunden im Leben der 18-Jährigen klären. Per Anhalter wollte sie von Hamburg aus zurück in die Heimat, bei Eichstätt war ihr Weg zu Ende. Es sollte aber fünf Jahre dauern, bis die Kripo die Täter fasst. Der Wirt eines Eichstätter Lokals hatte die Anhalterin von der B13 mitgenommen, stellt sich heraus. Seine Freunde fielen im Gastraum über die junge Frau her, prügelten und quälten sie, wie sie es früher schon mit anderen Mädchen getan hatten, um sie sexuell gefügig zu machen. Danach erdrosselte einer der Männer die Frau an der B13 und warf sie einen Hang hinab. Die Täter sind nach Verbüßung ihrer Haftstrafen inzwischen längst wieder frei.

Im September 1993 waren zwei tschechische Anhalterinnen einem Sexualmörder in die Hände gefallen. Alfred M. vergewaltigte und tötete die 20 und 21 Jahre alten Frauen und ließ ihre Leichen in Waldstücken nahe Ronnweg bei Langenbruck und bei Wolnzach (Kreis Pfaffenhofen) zurück. Eine winzige Faserspur überführte schließlich den Täter. Noch heute erinnert ein Gedenkstein an das Verbrechen.