Jetzendorf
Erhebliche Mängel

Sanierung der Wasserhochbehälter dürfte rund 375 000 Euro kosten

11.10.2013 | Stand 02.12.2020, 23:34 Uhr

Im und um das Wasserhaus bei Weingarten sind umfangreiche Sanierungsmaßnahmen notwendig - Foto: Ostermair

Jetzendorf (ost) Die Hochbehälter, die zur Wasserversorgung der Jetzendorfer Bevölkerung in einem eigenen Gebäude nahe Weingarten stehen, sind sanierungsbedürftig. Das hat die vom Gemeinderat in Auftrag gegebene Bauzustandsanalyse ergeben.

Ulrich Dirscherl aus dem Ingenieurbüro Hausmann & Rieger aus Buch am Erlbach hat dem Gemeinderat nun aufgezeigt, dass zwei der drei Hochbehälter schon erhebliche bauliche Mängel aufweisen, die Sanierungskosten in Höhe von rund 375 000 Euro verursachen. Die beiden sanierungsbedürftigen Hochbehälter sind schon in die Jahre gekommen, sie wurden schon 1964 eingebaut und fassen jeweils 225 Kubikmeter Trinkwasser. 310 Kubikmeter fasst der dritte Behälter, der 2006 errichtet wurde, aber noch nicht angerührt werden muss. „Ein gewisser Verschleiß ist normal“, beruhigte Dirscherl, der aufzeigte, dass bei so einer Sanierung das ganze Gebäude angeschaut wird und sich dabei herausgestellt hat, dass es auch im Außenbereich Probleme gibt, „denn der teilweise nur schwarze Anstrich nimmt die erforderliche Schutzfunktion nicht mehr wahr“. Eine Dämmung gibt es überhaupt nicht. Es fehle auch die Drainage um die Behälter herum. Im Wasserhaus seien zudem Wasserschäden festgestellt worden, weil die Dichtungen nicht mehr passen oder Absandungen vorliegen. Als schlimmen Zustand bezeichnete Dirscherl das Oberflächenwasser von außen.

Im Rohrkeller sei bei den Überstiegen eine gewisse Absturzgefahr erkennbar, es seien auch Bewährungsschäden festgestellt worden.

Dirscherl stellte schließlich drei Sanierungsvarianten vor. Beim Einbau von mineralischen Stoffen sei mit einer weiteren Lebensdauer von 40 Jahren zu rechnen. Sofern man sich für eine Auskleidung der Wasserbehälter mittels vorgefertigter Systeme (PE-HD-Platten) entscheidet, werde die Lebensdauer bei dieser Art von Sanierung mit 50 Jahren angegeben. Die Auskleidung mit Edelstahl ist die dritte Variante und ein bewährtes System, das ebenfalls mindestens 50 Jahre halten soll. Nicht die Sanierung selbst, sondern das zu verwendende Material sorgte für eine längere Diskussion. In der Kritik stand dabei die aufgezeigte Variante mit der Kunststoffauskleidung. „Da bin ich etwas skeptisch“, sagte Ruth Kudorfer (Freie Bürger) und auch Leonhard Sedlmeier und Stefan Skoruppa (beide Parteiunabhängige) äußerten Bedenken gegen Kunststoffe im Trinkwasserbereich. Klar für Edelstahl sprach sich auch Irmgard Müller (CSU) aus, wenngleich Dirscherl versicherte, dass es sich hier um eine Glaubensfrage handelt. Zu welcher Lösung man letztlich kommt, ist noch nicht entschieden. Die kostspielige Sanierung werde nicht aus Steuermitteln, sondern über den Wasserpreis finanziert. „Dass was getan werden muss, ist uns allen klar“, unterstrich Bürgermeister Richard Schnell (CSU) mit dem Hinweis, dass das Wasser doch das höchste Gut sei und man froh sein müsse, dass die Wasserversorgung in den Händen der Kommune bleibt.