Kösching
"Erfüllung eines Herzenswunsches" rückt näher

Grundsteinlegung ein weiterer Schritt auf dem Weg zum neuen Evangelisch-Lutherischen Gemeindezentrum

31.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:06 Uhr

Foto: Norbert Schmidl

Kösching (DK) Ein geeigneteres Datum hätte es kaum geben können: Am 31. Oktober, dem Reformationstag, wurde in Kösching im Rahmen eines Freiluftgottesdienstes der Grundstein gelegt für das Evangelisch-Lutherische Gemeindezentrum mit Sakralraum für Hepberg, Kösching und Lenting.

Noch geschichtsträchtiger wäre nur der 31. Oktober 2017, das Jubiläum "500 Jahre Reformation", so Dekanin Gabriele Schwarz, die mit den Pfarrern Jürgen Habermann und Christoph Schürmann den Gottesdienst feierte. Aber auch so sei es ein "weiser Entschluss", die Grundsteinlegung auf das Reformationsfest zu legen und dies mit dem Inhalt (etwa eine Ausgabe des DONAUKURIER, die Baupläne oder eine Bibel) einer im Boden des künftigen Foyers versenkten kupfernen Zeitkapsel auch zu dokumentieren.

Für Schwarz ist das Fundament eines Gebäudes zwar von großer Bedeutung, von noch größerer seien aber die "lebendigen Steine", also die Besucher. Denn "Bauen ist ein wichtiger Schritt, die noch größere Aufgabe ist es, wie man das Gotteshaus mit Leben erfüllt". Und die Dekanin hoffte, dass es so kommen werde, wie Fußballtrainer Jürgen Klopp die Kirchen sieht. Er hat laut ihr gesagt, dass für ihn "Kirchen wie ein Vereinsheim sind, in das viele reingehen und wo man die Richtigen trifft".

Die Vertrauensfrau des Kirchenvorstands, Christa Bukovics aus Lenting, verlas die Urkunde zur Grundsteinlegung und spannte dabei einen Bogen von der Gründung der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde St. Paulus Ingolstadt am 2. März 1964 - schon damals mit Lenting und Kösching, während Hepberg erst im April 1970 hinzukam - bis heute.

In Lenting wurde am zweiten Weihnachtsfeiertag 1966 das Gemeindezentrum Am Schanzl eingeweiht, das nun zum Jahresende aufgegeben wird. In Kösching wurden seit 1946 in einem Saal der Mädchenschule im Kloster Gottesdienste abgehalten, bevor der Umzug in die kleine katholische Peterskirche anstand. Ab 1969 wurden die Gottesdienste in der Kapelle des neuen Kreiskrankenhauses abgehalten. 2000 folgte die Einweihung der Ladenkirche an der Unteren Marktstraße. Seit diesem Jahrtausend finden auch in Hepberg evangelische Gottesdienste in der katholischen Kirche und im Steinbruch statt. Nach Fertigstellung des neuen Zentrums wird die evangelische Gemeindearbeit für alle drei Orte am Standort am Köschinger Brunnhauptenweg gebündelt.

Der Geschäftsführer der Evangelisch-Lutherischen Gesamtkirchengemeinde (und damit Bauherr), Diakon Frank Beyes, sprach von zwei wichtigen Begriffen im Zusammenhang mit der Grundsteinlegung: "Geduld und Geschenk". Denn seit den ersten Ideen für den Neubau im Jahr 2007 sei einerseits viel Zeit vergangen, andererseits sei das neue Zentrum jetzt "was Besonderes".

Eichstätts Landrat Anton Knapp nannte die Grundsteinlegung ein "geschichtsträchtiges Ereignis", für das Sehnsucht, Vision und Leidenschaft nötig gewesen seien und wo gleichzeitig "Zuversicht unübersehbar" sei.

Hepbergs Bürgermeister Albin Steiner sprach stellvertretend für die Bürgermeister der drei Gemeinden von einem "sehr freudigen Tag" für St. Paulus und bezeichnete die Grundsteinlegung als "weiteren Meilenstein für die Erfüllung eines Herzenswunsches" vieler Evangelischer.