Thalmässing
Erfreuliche Zahlen

Kämmerer legt Jahresrechnung 2016 vor 1,5 Millionen Euro Gewerbesteuer

10.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:09 Uhr

Der zweite Abschnitt des Baugebiets "An der Leiten" ist fertig, nun können die ersten Häuser gebaut werden. In den ersten vier Monaten des Jahres 2017 hat die Kommune in den verschiedenen Baugebieten bereits 19 Plätze verkauft, "Tendenz steigend". - Foto: Karch

Thalmässing (HK) Keine Schulden, unverändert hohe Rücklagen in Höhe von fünf Millionen Euro und zumindest den als vorrangig eingestuften Teil der Investitionen abgearbeitet: Die Jahresrechnung 2016 der Gemeinde Thalmässing kann sich sehen lassen.

Das Zahlenwerk, das Kämmerer Martin Obermeyer den Mitgliedern des Marktrats in der Sitzung am Dienstagabend vorgestellt hat, verdiente deshalb die Würdigung von Bürgermeister Georg Küttinger. "Sehr erfreulich" nannte er die Auflistung, die gleichzeitig eine Zusammenfassung der Aktivitäten in der Kommune darstellt. Besonders augenfällig ist die Veränderung im Verwaltungshaushalt, der mit 9,4 Millionen Euro abschließt. Diese Steigerung um rund zehn Prozent ist zum Teil der sprudelnden Gewerbesteuer zu verdanken. Die fiel mit knapp 1,5 Millionen Euro zwar etwas geringer aus als die im Jahr zuvor (1,6 Millionen Euro), stellt jedoch seit Jahren eine "solide und zuverlässige Einnahmequelle" dar, wie der Kämmerer unterstrich. Er hatte trotzdem im Haushaltsplan des vergangenen Jahres lieber vorsichtig kalkuliert und nur 1,1 Millionen Euro angesetzt. Auch die Einkommenssteuerbeteiligung lag mit 2,2 Millionen Euro wieder über der magischen Grenze von 2 Millionen. Insgesamt hatte der Kämmerer im Bereich der Steuereinnahmen und Zuweisungen mit knapp 5,5 Millionen Euro kalkuliert, letztlich wurden es rund 450 000 Euro mehr. Mehr Einnahmen sind vor allem dann besonders positiv, wenn gleichzeitig die Ausgaben sinken. Mit 876 000 Euro lag der Personalkostenzuschuss der Kindertagesstätten um mehr als 100 000 Euro unter dem Ansatz. Auch die Personalkosten, angesetzt mit 1,7 Millionen Euro, sanken aufgrund von Personalwechsel und Krankheitsfällen um 75 000 Euro. Für Unterhaltsmaßnahmen am Rathaus standen 70 000 Euro im Haushaltsplan, die nicht in Anspruch genommen werden mussten.

Gesetzlich vorgeschrieben ist als Mindestzuführung vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt die Summe, die für die ordentliche Tilgung ausgegeben werden muss. Das wären in Thalmässing lediglich knapp 65 000 Euro gewesen, der Betrag, mit dessen Rückzahlung Thalmässing schuldenfrei geworden ist. Eingeplant hatte der Kämmerer als Zuführung 880 000 Euro, zugeführt wurde schließlich fast die doppelte Summe. Die allgemeine Rücklage konnte um fast 500 000 Euro aufgestockt werden.

Den Vermögenshaushalt hatte die Kommune im vergangenen Jahr eigentlich mit 8,4 Millionen Euro angesetzt, am Jahresende standen in dieser Sparte lediglich 4,8 Millionen Euro. Das überraschte aber eigentlich niemanden, denn die in einem Haushaltsjahr vorgesehenen Investitionen können nie alle verwirklicht werden. So musste der Kämmerer die Projekte, die im Rahmen der Städtebauförderung angemeldet wurden, auch in den Haushalt stellen. Von den veranschlagten 745 000 Euro wurden aber nur 34 000 Euro abgerufen. Für Grunderwerb waren 1,3 Millionen Euro vorgesehen, ausgegeben werden konnten nur 360 000 Euro. Für das neue Feuerwehrhaus waren 2016 immerhin 1,3 Millionen Euro fällig, wegen der verspäteten Fertigstellung erst in diesem Jahr trotzdem weniger als vorgesehen. Weitere große "Brocken" waren der Umbau der Grund- und Mittelschule mit Integration des Horts mit 730 000 Euro, Straßenbaumaßnahmen mit 400 000 Euro, Straßenbeleuchtung mit 117 000 Euro und die Kanalbaumaßnahme Eysölden-Steindl-Tiefenbach mit 407 000 Euro. Die geplanten Investitionen waren 2016 in drei Kategorien aufgeteilt und mit Ampelfarben eingeordnet. Aus der grünen Kategorie, die definitiv umgesetzt werden sollte, mit einem Volumen von über fünf Millionen Euro wurden immerhin 94 Prozent der Maßnahmen abgehakt.

Auf das Konto der Kommune im Bereich des Vermögenshaushalts sind aus dem Verkauf von acht Bauplätzen 270 000 Euro verbucht worden. 2015 waren 10 Bauplätze verkauft worden, in den ersten gut vier Monaten heuer sind es bereits 19 Plätze. "Und die Tendenz ist steigend", konstatierte Bürgermeister Georg Küttinger erfreut. Im Moment gehe der Bauplatzverkauf rasant, weil es dann kurzfristig wieder keine Plätze mehr gebe, da das Ausweisungsverfahren recht langwierig sei. Beim dritten Abschnitt des Baugebiets "An der Leiten" wartet die Kommune auf das angekündigte vereinfachte Verfahren für kleinere Siedlungsgebiete.

An Staatszuschüssen flossen in den Vermögenshaushalt zum Beispiel für die Kanalbaumaßnahmen in Kleinhöbing, Eysölden-Steindl-Tiefenbach und Reinwarzhofen-Ruppmannsburg und den Umbau der Schule knapp 1,1 Millionen Euro.

Den Rücklagen musste 2016 kein Euro entnommen werden, so dass sie weiter bei rund fünf Millionen Euro liegen. Das bedeutet eine "Pro-Kopf-Rücklage" von 988 Euro.

Bei diesen Zahlen fiel es den Mitgliedern des Marktrats nicht schwer, diesen Rechenschaftsbericht zur Kenntnis zu nehmen und den örtlichen Rechnungsprüfungsausschuss mit der Prüfung zu beauftragen.