Riedenburg
Erfreuliche Entwicklung

Raiffeisenbank Riedenburg-Lobsing will dank Top-Zahlen selbstständig bleiben

24.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:31 Uhr

Riedenburg (rat) Die Verantwortlichen bei der Raiffeisenbank Riedenburg-Lobsing haben im vergangenen Geschäftsjahr alle Ziele erreicht. Trotz der Null-Zins- Politik der Europäischen Zentralbank blieb das Betriebsergebnis stabil, die Bilanzsumme stieg gegenüber dem Vorjahr um rund 15 Millionen Euro.

Die Vorstände Bernhard Sandl und Konrad Kolbinger führen die erfreuliche Entwicklung der Genossenschaftsbank auf die Konzentration auf den regionalen Kunden zurück. Man reagiere schnell auf Kundenwünsche, sei nahe an den hier lebenden Menschen. "Die Leute sind froh, wenn sie ihre Banker kennen", sagt Kolbinger. "Unsere Stärke liegt in der Beratung", ergänzt der stellvertretende Vorstand und Prokurist Wendelin Meier. Man sei inzwischen aber auch im Online-Geschäft "sehr gut unterwegs". Dennoch sei eine Schließung von Geschäftsstellen derzeit kein Thema.

Zufrieden sind die Direktoren Sandl und Kolbinger mit der Wirkung des hausinternen "Fitnessprogramms", das man der Bank vor vier Jahren auferlegt habe. Seitdem sinken die Kosten - und das bei steigenden Umsätzen. Kolbinger belegt das mit Vergleichszahlen. Bei den Sachkosten rangiere die Raiffeisenbank Riedenburg-Lobsing auf Platz sieben unter den 241 bayerischen Genossenschaftsbanken. Das heißt, dass bei diesem Ausgabenposten 234 Genossenschaftsbanken im Freistaat unwirtschaftlicher arbeiten. Auch die sogenannte Cost-Income-Ratio (siehe auch eigenen Bericht) untermauert die erfolgreichen Anstrengungen. Hier liegt Riedenburg-Lobsing auf Rang 13 unter den genannten 241 Genossenschaftsbanken. "Wir bleiben schmal und fit", verspricht Kolbinger den Mitgliedern und Kunden.

Das ist aber auch aus einem anderen Grund erforderlich. Wie berichtet, gehen in diesem Jahr im Kreis Kelheim zwei Fusionen von Genossenschaftsbanken über die Bühne. Die Raiffeisenbanken Bad Abbach-Saal und Bad Gögging schließen sich zur Raiffeisenbank Kreis Kelheim zusammen. Parallel wird die Fusion der Hallertauer Volksbank mit der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte vollzogen. In den Vorstandsbüros am Riedenburger Marktplatz gibt es dagegen keinerlei Absichten, unter das Dach eines größeren Partners zu schlüpfen. "Wir wollen das Ruder mittelfristig selbst in der Hand behalten", bekräftigt Kolbinger. Bei den derzeit vorliegenden Rahmenbedingungen könne die Raiffeisenbank Riedenburg-Lobsing selbstständig bleiben, betont auch Sandl.

Einen kleinen Wermutstropfen gibt es heuer aber zu verzeichnen. Erstmals seit vielen Jahren sank das Kundenkreditvolumen, wenn auch nur um 0,6 Prozent. "Die Kunden haben verstärkt Sondertilgungen von Krediten vorgenommen", erläutert Kolbinger. Man habe hier in früheren Jahren bei der Vertragsgestaltung großzügig Spielräume eröffnet.

Zu schaffen macht den Riedenburger Bankern neben der Null-Zins-Politik vor allem die vom Gesetzgeber vorgegebene ausufernde Regulatorik. "Uns sind eigene Beauftragte unter anderem für Datenschutz, Sicherheit und den IT-Bereich vorgeschrieben", kritisiert Sandl. Das koste viel Geld.

Von der erfolgreichen Arbeit der Raiffeisenbank profitiere auch die Region. Rund 26000 Euro wurden 2017 an soziale Zwecke gespendet. Etwa 1,4 Millionen Euro an Steuern werden fällig, von dieser Summe fließen 600000 Euro in Gestalt von Gewerbesteuer an die Rathäuser im Geschäftsgebiet. Sogar der monatelange krankheitsbedingte Ausfall von Vorstand Sandl wurde aufgefangen. "Konrad Kolbinger und Wendelin Meier haben die Raiffeisenbank während meiner Krankheit auf Kurs gehalten", sagt Sandl.