Hofstetten
Erfolgreicher Start dem Wetter zum Trotz

Jahresauftakt im Jura-Bauernhofmuseum Hofstetten Dank an Museumswartin Zenta Schermer

17.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:17 Uhr

Hofstetten (DK) Drei - zwei - eins! Die Scheunentür öffnet sich, und die Kinder sprinten los, als gäbe es olympische Goldmedaillen zu gewinnen. Was aber auf der grasgrünen "Tischlein-Deck-Dich- Wiese" des Jura-Bauerhofmuseums in Hofstetten am Ostersonntag zu verdienen war, war oval und in prächtigen und auffallenden Farben angemalt: Ostereier.

Mit großem Eifer begaben sich die Jungen und Mädchen im Kindergarten- und Grundschulalter bei der Saisoneröffnung im "Kipfelerhof" auf Eierjagd. Und das trotz kühler Temperaturen und teilweise nasskalten Wetters. Immer wieder gab es zwischendurch einen Regenschauer, aber das störte die Kleinen wenig. Felix (6) und Jonas (9) fanden in spitzbübischer Entdeckermanier eine ganze Menge: "Im Wagen hat der Osterhase ein Ei versteckt." Der dreijährige Paul aus Gungolding ist schon Stammgast und auch er ist ganz stolz auf seinen Eierfundus. Jede halbe Stunde wurde die Wiese im Bauerhofmuseum neu mit Eiern versehen, und die Suche konnte sozusagen von Neuem starten.

Das Konzept, sagte Georg Stark vom Förderverein des Museums, ging voll auf: Durch die kontinuierliche Neubestückung hatte jeder die Chance, an die begehrten Trophäen zu gelangen. Stark, der auch Kassier beim Verein ist, kümmerte sich mit Spielen um die Kleinen. "Jawohl! Super! Jetzt genga die Oier aus..." Beim "Eierringeln" konnte er gar nicht genug Ostereier herbeischaffen, so begehrt war sein Spiel. Und das hatte es in sich: Auf einer schiefen Ebene mussten die Mädchen und Buben einen Eisenring herunterrollen lassen und dabei das Ei treffen. Gelang dies, durften sie das Ei behalten und in ihr Osterkörbchen legen. "Wer hat noch nicht? Traust di" Die Kinder standen Schlange, um ja dranzukommen. Dann ging's auch schon weiter zum Stelzenlaufen.

Da strahlte natürlich auch Museumswartin Zenta Schermer, die seit Jahren als "gute Seele" das Museum, das vom Landkreis Eichstätt getragen wird, betreut (wir berichteten). Herzlich und immer mit einem Lächeln im Gesicht begrüßte sie die Gäste in ihrem Kassenhäuschen am Eingang des "Kipferlerhofes".

Jener stattliche Jurabauernhof war über 400 Jahre lang Behausung für Bauersleute, Dienstboten und Tiere, von Pferden und Rindern bis zu Tauben und Bienen. Am Ostersonntag aber war er fest in der Hand von Familien mit ihren Kindern. Über den herrlichen Blumenstrauß, den Zenta Schermer von Kreisheimatpfleger Dominik Harrer gleich zum Auftakt als Dank und Anerkennung für ihre zehnjährige aufopferungsvolle und oft mühevolle Arbeit für das Bauernhofmuseum erhalten hatte, freute sie sich sehr. Auch wenn das Wetter an diesem Sonntag einen Strich durch die Rechnung machte, die gute Laune konnte ihr das nicht verderben.

Dominik Harrer und eine kleine Besetzung der Möckenloher Blechmusik unterhielten die Gäste mit zünftiger bayerischer Blasmusik, zunächst noch im Freien, bis die Finger fast einfroren. Nach dem Schneewalzer ging's in die warme Stube rund um den gusseisernen Ofen. Dort gab es dann neben dem Ohrenschmaus auch Gaumenfreuden zu genießen, kredenzt vom Jura-Back-Service aus Petersbuch.

Zu schauen gab es natürlich allerhand im Museum. In der alten Scheune und im Stadel warteten Großvaters Bauern- und Handspanngeräte. Das Geschwisterpaar Madgalena (7) und Raffael (8) aus Hitzhofen probierte das auch gleich mal aus und posierte stolz auf einer alten Kutsche. Im mit alten Küchengeräten und Möbeln ausgestatteten Wohnstallhaus hatten die Kinder viele Fragen. "Warum ist da alles so schwarz", will Rahel in der Ruaßkuchl wissen. "Warum ham di da net zumacha kenna", fragen die Kinder, als sie in der Speis Backtrog, Krautfass, Butterfass, Mehltruhe, verschiedene Waagen, Speiskasten und vieles mehr aufstöbern. Der Wissensdurst ist groß. Vielleicht kommen sie mal wieder her - im Sommer, dann wenn es wärmer ist und Zenta Schermer dann mehr Zeit hat, ihnen alles haargenau und detailreich zu erklären. Auf alle Fälle freut sie sich auf den Ansturm in den kommenden Monaten. So wie sie es in den letzten zehn Jahren auch getan hat.