Ingolstadt
Erfolgreicher Abschluss der Juniorenzeit

Rudern: DRCI-Athletin Marie-Sophie Zeidler holt bei der U23-WM Silber - Florian Koch auf Rang vier

22.07.2021 | Stand 18.09.2021, 3:34 Uhr
Knapp am Podest vorbei: Florian Koch war mit Platz vier im Vierer-mit nicht ganz zufrieden. −Foto: DRV

Ingolstadt/Racice - Marie-Sophie Zeidler vom Donau-Ruder-Club Ingolstadt (DRCI) ist bei der U23-Weltmeisterschaft im tschechischen Racice ein versöhnlicher Saisonabschluss gelungen.

Die 22-Jährige gewann im Doppel-Vierer die Silbermedaille. Ihr Vereinskollege Florian Koch wurde als Steuermann des Vierers mit Steuermann Vierter.

Für die beiden DRCI-Ruderer Zeidler und Koch war die U23-Weltmeisterschaft Saisonabschluss und Saisonhöhepunkt zugleich. Und für die 22-jährige Zeidler auch die letzte Regatta im Juniorenbereich, bevor sie zu den Erwachsenen wechselt, wo sie aber ohnehin schon an einer Weltmeisterschaft teilgenommen hat. Für Zeidler lief der Abschluss ihrer Juniorenzeit erfolgreich. Den Vorlauf gewann sie mit Luise Bachmann, Tabea Kuhnert und Sarah Wibberenz in 6:31,39 Minuten und deutlichem Vorsprung vor Estland und den USA. "Die Bedingungen waren sehr gut, wir sind gut reingekommen und hatten nach 500 Metern einen kleinen Vorsprung", sagte Zeidler. "Den haben wir bis zur 1000-Meter-Marke ausgebaut. "

Nach einem Tag Pause gewann der Doppel-Vierer auch das Halbfinale. Dieses Mal hatte das Team des Deutschen Ruderverbands (DRV) nach 6:23,19 Minuten rund zwei Sekunden Vorsprung auf Italien und Rumänien. "Es war anstrengender, wir mussten voll durchfahren. Es war nicht so deutlich, aber auch souverän", meinte Zeidler. Vor dem Finale hatte sich das Bootsteam die Goldmedaille als Ziel gesetzt. "Wir wussten, dass die Schweizerinnen ein ernst zu nehmender Konkurrent sind. Aber das Ziel war es, das Finale zu gewinnen", sagte Zeidler.

Das gelang dem DRV-Doppelvierer aber nicht. Die Schweizerinnen siegten mit vier Sekunden Vorsprung auf das deutsche Boot (6:34,48 Minuten). Bis zur Hälfte des Rennens waren die Schweiz, Deutschland und Italien gleichauf. "Der Plan war, danach eine Attacke zu setzen", erklärte Zeidler. "Aber die Schweizer haben diese Phase ebenfalls als ihren Angriff gesehen und sind vorgefahren. " Italien zog mit, lag zwischenzeitlich auf Platz zwei - doch Zeidlers Doppel-Vierer fing zumindest die Italienerinnen auf den letzten 500 Metern noch ab.

Im ersten Moment war das deutsche Team enttäuscht, dass es nicht zu Gold reichte. "Wir mussten anerkennen, dass der Gegner besser war", sagte Zeidler. Später überwog bei der 22-Jährigen die Freude über die Silbermedaille. Nachdem Zeidler zu Beginn des Jahres nicht wusste, ob sie überhaupt bei der WM starten würde, war sie mit dem Abschluss ihrer Juniorenzeit zufrieden. Diese WM-Silbermedaille ist bislang einer der größten Erfolge ihrer Karriere.

Ihr Vereinskollege Koch verpasste den Medaillengewinn bei der U23-WM. Der 20-Jährige startete als Steuermann im Vierer-mit und wurde im Bahnverteilungsrennen Dritter. Mit der Zeit von 6:18,69 Minuten landete das DRV-Boot hinter den USA und Irland. "Es lief nicht ganz so, wie wir uns das vorgestellt haben", sagte der Ingolstädter. "Die ersten 500 Meter sind wir zu vorsichtig gefahren. " Dadurch entstand ein recht großer Rückstand. Mit den letzten 1500 Metern des Rennens war der DRCI-Athlet aber zufrieden.

Das Ziel für das Finale war es, um eine Medaille mitzufahren. "Wir wollten ein möglichst perfektes Rennen fahren, wussten aber, dass auch die anderen zulegen würden. " Im Finale fuhr das Boot die ersten 500 Meter deutlich schneller als im Bahnverteilungsrennen und war in der Spitzengruppe dabei. Alle hatten eigentlich mit den favorisierten US-Amerikanern gerechnet, doch die Italiener hatten sich im Bahnverteilungsrennen wohl zurückgehalten und Kräfte gespart.

Denn im Finale fuhr das italienische Boot sehr stark und gewann das Rennen mit etwa sechs Sekunden Vorsprung auf Irland. Die USA wurden Dritter, für Deutschland reichte es nur zu Platz vier (6:17,35 Minuten). "Im ersten Moment waren wir sehr enttäuscht", sagte Koch. "Am Abend haben wir aber realisiert, dass wir ein gutes Rennen gefahren sind und die Gegner einfach zu stark waren. "

Seine Saison bezeichnet Koch als durchwachsen. Ziele wie der WM-Start und gute Rennen über die Saison hinweg wurden erreicht, allerdings hätte er gerne bei der WM zum Abschluss eine Medaille gewonnen.

DK