Ingolstadt
Erfolgreiche Zitterpartie

Thomas Greilinger rettet überlegenem ERC Ingolstadt 2:1-Sieg nach Verlängerung gegen Schwenningen

28.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:53 Uhr
Greg Mauldin (Nr. 20, ERC Ingolstadt) und Stefano Giliati (Nr. 9, Schwenninger Wild Wings −Foto: Oliver Strisch

Ingolstadt (DK) Einen wichtigen Sieg errungen, aber einen Punkt liegengelassen: Trotz über weite Strecken drückender Überlegenheit hat der ERC Ingolstadt gestern Abend „nur“ mit 2:1 (1:0, 0:0, 0:1, 1:0) nach Verlängerung gegen die Schwenninger Wild Wings gewonnen. Thomas Greilinger sicherte den Panthern den Zusatzpunkt.

Am Treffendsten fasste Pat Cortina die Partie zusammen. „Wenn ich ehrlich sein soll, haben wir nicht mehr als einen Punkt verdient. Und wenn ich ganz ehrlich sein soll, vielleicht nicht mal den“, sagte Schwenningens Trainer. Die 3544 Zuschauer in der Saturn-Arena hatten in der tat ziemlich einseitige erste 40 Minuten gesehen, in denen der ERC gegen in der Abwehr ersatzgeschwächte Schwenninger klar dominierte. Entsprechend früh gelang den Panthern die Führung: Dreieinhalb Minuten waren gespielt, als Tim Stapleton mit seiner ganzen Erfahrung Dominik Bohac den Puck abluchste und in der Mitte Kael Mouillierat bediente. Der 30-Jährige blieb cool und überwand den Schwenninger Schlussmann Dustin Strahlmeier zum 1:0 (4.).

 
Im Anschluss erspielten sich die Panther Chancen im Minutentakt, doch erneut Stapleton (5.), Darin Olver (6.), Brett Olson (7.) und Thomas Greilinger (8.) scheiterten entweder am starken Strahlmeier oder zielten nicht genau genug. Erst nach zehn Minuten gaben die Wild Wings, die sich im Spielaufbau extrem schwertaten, in Person von Istvan Bartalis ihren ersten Torschuss ab – der sein Ziel allerdings verfehlte. Auf der Gegenseite tat es ihm Greg Mauldin gleich, der völlig allein auf Strahlmeier zulief, aber verzog (16.).
 
An der Ingolstädter Dominanz änderte sich auch nach der ersten Pause nichts – am Zwischenstand allerdings auch nicht. Und das trotz weiterer erstklassiger Gelegenheiten: John Laliberte stand am Ende einer Kombination über Olson und Mike Collins, traf jedoch aus kurzer Distanz nur die Latte (24.). Aus spitzem Winkel konnten Mauldin (28.) und Mouillierat (30.) Strahlmeier nicht überwinden.
 
Nach 34 Minuten schien der Bann gebrochen – doch David Elsners Versuch wischte der Schwenninger Goalie gerade noch so von der Linie, bevor der Puck diese komplett überschritten hatte. Noch in derselben Minute verbuchten die Panther, die mitunter eine Idee zu umständlich agierten, drei weitere Chancen durch Olson, Benedikt Schopper und Laliberte, der erneut nur das Gestänge statt die Tormusik ertönen ließ. Als in den Schlusssekunden des Mitteldrittels Elsner und Greilinger eine Hereingabe Petr Taticeks nicht über die Linie drücken konnten, stöhnten die Fans vernehmlich lauter auf. „Wir hätten vielleicht noch öfter schießen sollen, ein bisschen eigensinniger sein“, meinte ERC-Coach Doug Shedden.
 
Nach 40 Minuten hatte seine Mannschaft fast doppelt so häufig aufs gegnerische Tor gefeuert als die Schwarzwälder – und dabei auch noch die wesentlich hochkarätigeren Chancen.
Weil die Panther allerdings nur einmal getroffen hatten, blieb die Partie, die längst hätte entschieden sein müssen, spannend. Und prompt verbuchten die bis dato harmlosen Gäste ihre beste Chance: Mirko Höfflin scheiterte an ERC-Torhüter Timo Pielmeier (42.). Nach 44 Minuten lag der Puck dann tatsächlich im Ingolstädter Tor – doch der Treffer zählte zurecht nicht, weil Damien Fleury den Puck mit seinem Schlittschuh ins Tor gekickt hatte.
 
Die Zuschauer spürten, dass ihre immer passiver und ungenauer werdenden Panther Unterstützung brauchten, und feuerten lautstark an. Doch die Schwenninger waren nun ebenbürtig und kämpften um den Ausgleich. Pielmeier rettete stark gegen Fleury (56.) und in Unterzahl gegen Stefano Giliati (58.) – doch dann war auch er machtlos: Fleury markierte 137 Sekunden vor der Schlusssirene das 1:1 (58.). So ging es in die Verlängerung, in der Greilinger dem ERC abschlussstark immerhin noch den Zusatzpunkt sicherte. „Wir hätten eigentlich schon 4:0 oder 5:0 führen müssen. Am Ende müssen wir mit den zwei Punkten zufrieden sein“, meinte der Publikumsliebling.

Zweimal muss der ERC vor der Olympiapause noch ran: Am Mittwoch ist der nur drei Punkte entfernte Tabellenvierte Iserlohn Roosters in Ingolstadt zu Gast (19.30 Uhr, Saturn-Arena), am Freitag steigt im Augsburger Curt-Frenzel-Stadion das Panther-Derby (19.30 Uhr).
 
Ingolstadt: Pielmeier – Pelech, Sullivan; Friesen, Koistinen; Wagner, Schopper – Collins, Olson, Laliberte; Stapleton, Olver, Mouillierat; Mauldin, Berglund, Braun; Greilinger, Taticek, Elsner; Ramoser.
Schwenningen: Strahlmeier – Kaijomaa, Danner; Sonnenburg, Bender; Bittner, Bohac – Fleury, Acton, Rech; Wörle, El-Sayed, Maurer; Poukkula, Bartalis, Giliati; Herpich, Höfflin, Kurth; Palausch.
Schiedsrichter: Melia/Rohatsch.
Tore: 1:0 Mouillierat (4.), 1:1 Fleury (58.), 2:1 Greilinger (65.).
Strafminuten: 6/6. - Zuschauer: 3544.